Agujero de oro

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Mit Agujero de oro (Goldenes Loch) wird in El Salvador das Bürgertum bezeichnet, d. h. die 14 Familien, die in den entsprechenden 14 Departamentos Inhaber der Macht sind. Bis zum Bürgerkrieg war diese Macht durch Landbesitz gekennzeichnet. Sämtliche Produktionsmittel waren dabei in der Hand weniger konzentriert, während die Landlosen mit Ersatzgeld bezahlt wurden, das sie beim Patrón gegen Lebensmittel eintauschen konnten.

Ursprünge im kolonialen Neuspanien

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Die Ausbeutung im kolonialen Vizekönigreich Neuspanien war in Corregimientos organisiert. Der spanische König verlangte für jeden erwachsenen Indigena in seinem Herrschaftsbereich eine Steuer in Höhe von jährlich zwei Reales. Diese Steuer wurde vom Corregidor kollektiv bei den Indigenas einer Gemeinde eingetrieben. Durch diese Steuer waren die Indigenas gezwungen, wirtschaftliche Leistungen gegen Reales zu erbringen, die dann teilweise auf Gemeindeland im Ejidosystem erbracht wurden.

Unabhängigkeit von Spanien und liberale Reformen

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Mit der Unabhängigkeit machten sich viele Corregidor-Beamte zum Eigentümer ihrer Lehen, was ein erhebliches Motiv für die Durchsetzung der Unabhängigkeit gegenüber dem spanischen Mutterland war. Das Ejidosystem blieb zunächst unangetastet.

Nachdem sich Mexiko bei europäischen Ländern im Krieg gegen die USA verschuldet hatte, setzte Napoléon III. Ferdinand Maximilian von Österreich als Kaiser von Mexiko und damit gleichzeitig als Schuldeneintreiber ein. 1857 enteignete der Liberale Benito Juárez in seiner Verfassung den Ejido-Besitz der Gemeinden ohne eine Zahlung von Entschädigungen.

In Guatemala wurde das Ejidio 1870 durch liberale Usurpatoren, die sich in Mexiko bewaffnet hatten, um die Regierung zu stürzen, abgeschafft und als Beute unter den Liberalen aufgeteilt. Wie auch vorher in Mexikon wurde diese Aktion als La Reforma bezeichnet. Damit in El Salvador Kaffee großflächig angebaut werden konnte, enteignete Rafael Zaldívar 1881 und 1882 das Gemeindeland und nannte es Reforma Agraria.

In der Verfassung von El Salvador von 1871, die 1886 in Kraft trat, wurde festgelegt, dass alle Ausländer in Salvador leben könnten, wenn sie Verfassung und Gesetze anerkennen. Jedoch grenzte schon diese Verfassung ethnische Gruppen als perniciosos (Verderbte) aus, ohne diese jedoch klar zu definieren. Damals veröffentlichte David Joaquín Guzmán sein Buch, Anotaciones sobre topografía física de la República de El Salvador, Bemerkungen zur Natur El Salvadors, und bezeichnete dort die Chinesen als perniciosos. Diese waren die erste ethnische Gruppe, die stigmatisiert wurde, obwohl sie sich durch die Mitwirkung am Bau der ersten Eisenbahnstrecken große Verdienste für das Land erworben hatte. In einen Gesetz von 1897 wurden die Chinesen ausdrücklich als perniciosos bezeichnet.

Die Landoligarchie

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Produktion von Kaffee, Baumwolle und Zucker 1970, 1971

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Familie[1] Kaffee Baumwolle Zucker
Quintal= 46,0093 kg Quintales t
Regalado 85.000 105.000
Guirola 72107 67.000 9.000
Llach und Schonenherg 50.000 27.000
Hill-Llach Hill 49.500 77.000
Dueñas 45.500 12.4000 44.000
Alvarez Lemus 42.000
Meza Ayau 41.100
Sol Millet and Luis Escalante 36.500
Daglieo 35.500 18.000
Alvarez 33000
Salaverria 31.500 31.000 10.000
W. Deininger 22.000
Altareo 22.000 48.000
Dalton 21.500 35.000
Lima 20.000
Garcia Prieto 20.000 92.000
Avila Meardi 19.000 18.000
Liebes 18.000
Battle 18.000
Alvarez Dews 16.000 22.000
Quinoñez 14.500 45.000
De Sola 13.500 22.000
Kriete 13.000 100.000
Christiani Burkard 12.500 79.000 51.000
E. Salaverria 12.000 10.000
Bonilla 10.000
Schwartz 8.500
Bustanmante 8.000 12.3000
Alvarez Meza 8.000
Soler 7.500
Henriquez 7.500
Rengifo 6.500
Duke 60.500 34.000
Homberger 60.000 29.000
Sol Meza 6.000
Belismelis 5.500

Kaffeeexport 1974, in %

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Rang Familie/Firma % am salvadorenischen Kaffeeexport
1. H. De Sola e hijos 14,37
2. Cia. Salvadoreña de Cafe 8,16
3. Exportadora Liebes S.A. de C.V. 7,03
4. Daglio y Cia. 6,66
5. Prieto 5.92
6. Mauricio Borgonovo 5,76
7. Cafeco S.A. de C.V. 4,1 8
8. Battle Hermanos 3,93
9. Miguel Dueñas 2,88
10. Llach 2,87
11. Salaverría Durán y Cia. 2,80
12. Christiani Burkard 1,80
13 Agro Industrias Homberger S.A. de C.V. 1,79
14 José Antonio Salaverría y Cia. de C.V. 1,64
15. Salnnar 1,59
16. Rodrigo Herrera Cornejo 1,55
17. Arnoldo Castro Liebes 1,46
18. Industrias de Cafe S.A. 1 .41
19. Bonilla hjos 1,32
20. Esther de Rengifo Nuñez 1,15
21. Regalado Hermanos 1,10
22, Armando Monedero 1,09
23. J. Hill 1,07
24. Empresa Cafetalera Sol Millet 1,02
25. Carlos Schmidt 0,92

Familien, mit über 1.000 ha Landeigentum

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Familie[2][3] Fläche [ha]
Aguilar 1.488,2
Alfaro 6.138,8
Alvarez 4.602,7
Alvergue Gomez 2.048,5
Barrientos Sarmiento 1.530,6
Baum 3.034,4
Beneke 1.083,6
Borja 5.905,0
Bustamante 6.816,8
Carranza Martinez 1.545,8
Daglio 1.869,8
Dalton 1.480,4
Deininger 3.295,9
De Sola 2.581,2
Dueñas 5.713,0
Regalado Dueñas 6.424,7
Gallardo 1.484,8
Giammattei 5.490,2
Guirola 13.682,6
Gutiérrez Diaz 2.464,5
Hernández 1.140,6
Langenegger de Bendix 1.452,5
Letona de Trigueros 1.152,0
Magana 1.3778,1
Martinez 1.234,7
Meléndez 1.306,6
Mendoza de Gross 1.477 6
Menéndez Castro 1.176,8
Menéndez Lorenzo 1.546,5
Menéndez Salazar 1.968,6
Meza (Ayau, Alvarez, Sol, Calderón, Quinoñez) 4.247,1
Milla Sandoval 1.349,6
Orellana 2.717,9
Padilla y Velasco 1.626,5
Palomo 1.316,0
Parker 1.893,3
Peña Acre de Espinoza 1.054,8
Romero Bosque 1.831,1
Saca 2.072,0
Salavérria 7.808,0
Salguero Gross 1 091,0
Sandovál Langenegger 1.175,8
Schmidt (Moron, Herrera) 1.054,1
Schonenberg 1.01 8,2
Sol Castellanos 2864.8
Sol Millet 2.146,9
Urrutia Fantolli 1.555,3
Venutolo 3 005,8
Vilanova Kreitz 2 407,0

Oligarchie im Neoliberalismus

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Das Projekt der US-Regierung in El Salvador war zu Beginn des Bürgerkrieges das von José Napoleón Duarte unter dem Motto der Konsenssuche. Gegen Ende des Krieges bot sich ARENA, eine Allianz, die der Auftraggeber des Mordes an Óscar Romero gegründet hatte, als Partner zur Durchsetzung des neoliberalen Wirtschaftsmodells an. Die nationale Bourgeoisie hatte vorher jeden Zoll ihres Refugiums, von der Bier- bis zur Zementproduktion, vor Wettbewerbern und Direktinvestitionen verteidigt. Es kam zu weiterer Kapitalkonzentration. Nun sind es Gruppen wie TACA, Banagrícola, Banco Salvadoreño (übernommen von HSBC), Banco de Comercio, Grupo Agrisal, Grupo Poma, Grupo de Sola, Grupo Hill und die Grupo Cuscatlán. Der Anteilseigner der Banco Cuscatlán und Präsident Alfredo Cristiani Burkard, führte nach dem Krieg, mit der Privatisierung des staatlichen Pflichtversicherungswesens, die elaboriertere Form des Raubes ohne Waffen vor. Ausländische Banken brauchen nach den Gesetzen, die ARENA durchsetzte, in El Salvador keine Steuern mehr zahlen, Cristiani meldete danach persönlich, die bisher salvadorenische Banco Cuscatlán, in Panama an.[4]

Am 19. Mai 1997 stieg die Internationale Finanz-Corporation (IFC) mit Dritten bei Cemento de El Salvador S.A., CESSA ein[5]. Die bis dahin konkurrenzlose Bierbrauerei Industrias La Constancia C.A. wurde an SABMiller verkauft.

  1. James Dunkerley: The Long War: Dictatorship and Revolution in El Salvador.  : Junction Books,London, 1982.Übersetzung aus dem Englischen von Paul B. Kleiser unter Mitarbeit von Aleander Schertz."Der lange Krieg Diktatur und Revolution in El Salvador"isp-Verlag GmbH, Postfach 11 10 17, D-6000 Frankfurt/M. 1 Auflage: September 1986 James Dunkerley, 1982 der deutschen Ausgabe: isp-Verlag GmbH, Frankfurt/M. Druck: Fuldaer Verlagsanstalt, 6400 Fulda ISBN 3-88332-107-9 → questia.com: The Long War: Dictatorship and Revolution in El Salvador, Zugriff am 21. August 2010
  2. Colindres Eduardo, Fondements Economiques de la Bourgeoisie Salvadorienne dans la Periode 1950 à 1970, Paris 1975, S. 44, nach Dunkerley
  3. SAD, 03/01/99, LA NUEVA AGENDA AGRARIA Y EL TEMA DE LOS EXCEDENTES. Serie Alternativas para el Desarrollo. In: ladb.unm.edu. 3. Januar 1999, archiviert vom Original am 26. September 2003; abgerufen am 29. Dezember 2021.
  4. Gobiernos de El Salvador, 1989–2004. In: Qué Joder – Blog de WordPress.com. Archiviert vom Original am 6. Februar 2008; abgerufen am 18. Januar 2015 (spanisch).
  5. El Salvador - Loan and Equity Portfolio Balances Summary as of 1999. In: worldbank.org. Weltbank, 9. September 1999, archiviert vom Original am 2. Mai 2000; abgerufen am 29. Dezember 2021.