Air-Tahiti-Flug 805

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Air-Tahiti-Flug 805

Eine baugleiche Dornier 228

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Triebwerksausfall und Pilotenfehler
Ort Nuku Hiva, Franzosisch-Polynesien Französisch-Polynesien
Datum 18. April 1991
Todesopfer 10
Überlebende 12
Verletzte 12
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Dornier 228-212
Betreiber Air Tahiti
Kennzeichen F-OHAB
Abflughafen Flughafen Atuona Franzosisch-Polynesien
Zielflughafen Flughafen Nuku Hiva Franzosisch-Polynesien
Passagiere 20
Besatzung 2
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Air-Tahiti-Flug 805 war ein Inlands-Linienflug der Air Tahiti von Hiva Oa nach Nuku Hiva, bei dem am 18. April 1991 eine Dornier 228-212 nach einem Triebswerkausfall und einem daraus resultierenden Pilotenfehler abstürzte. Bei dem Aufprall verloren zehn Menschen ihr Leben.

Die Dornier 228 hob um 11:10 Uhr Ortszeit (22:40 Uhr MEZ) in Hiva Oa mit 22 Personen an Bord ab. Um 11:43 Uhr Ortszeit (23:13 Uhr MEZ) erfolgte der erste Kontakt mit der Flugsicherung in Nuku Hiva, die der Besatzung mitteilte, dass die Landung auf Landebahn 6 erfolgen soll. Um 11:56 Uhr Ortszeit (23:26 Uhr MEZ) hörte die Flugsicherung einen der Piloten sagen, dass er die Landebahn 24 anfliegen werde. Dies verneinte die Flugsicherung und wiederholte die Aufforderung auf Landebahn 6 zu landen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Flugzeug schon nur noch in einer Höhe von ungefähr 700 ft (ca. 210 m) und 400 Meter von der Landebahn 24 entfernt, zudem fielen beide Propeller aus. In der Folge flog das Flugzeug Links- bzw. Rechtskurven, bevor es hinter der Landebahn im Wasser aufprallte. Der Aufprall tötete zehn Menschen.[1]

Der Untersuchung zufolge erfolgte der Absturz aufgrund der unangemessenen Reaktion der Piloten auf einen Triebswerksausfall. Dieser alleine hätte das Flugzeug nicht zum Absturz bringen dürfen. Weiterhin hält der Abschlussbericht eine wahrscheinliche Alkoholisierung der Besatzung, eine mangelnde Strenge im Erlangen der Typenqualifizierung für eine Dornier und Mängel in der technischen Kontrolle des Flugzeugs seitens Air Tahiti als beitragende Faktoren fest.[2]

Der 38-jährige Kapitän erhielt seine Berufspilotenlizenz am 15. Mai 1979. Sie war zum Zeitpunkt des Absturzes bis zum 29. Februar 1992 gültig. Seine Zulassung erfolgte zunächst für eine Beechcraft Baron. Bis zum Absturz erlangte er weitere Lizenzen für Fokker F-27, de Havilland Canada DHC-6, Britten-Norman BN-2 Islander, ATR 42 und Dornier 228. Letztgenannte am 3. Dezember 1990. Ab dem 6. August 1979 arbeitete er für Air Tahiti, ab November 1980 als Kapitän. Er konnte 8.115 Flugstunden aufweisen, davon 112 mit der Dornier.

Der 42-jährige Kopilot erhielt seine Berufspilotenlizenz am 21. Juli 1983. Diese war noch bis zum 31. Juli 1991 gültig. Seine Zulassung erfolgte zunächst für eine Piper Apache. In den folgenden Jahren erlangte er Lizenzen für Britten-Norman BN-2 Islander, de Havilland Canada DHC-6, ATR 42 und Dornier 228. Letztere am 8. Dezember 1990. Nachdem er zuvor bereits für Air Moorea tätig gewesen war, arbeitete er ab dem 25. Mai 1989 für Air Tahiti. Er besaß eine Flugerfahrung von 4.766 Flugstunden, davon 95 mit der Dornier.[1]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Rapport Final DE LA COMMISSION D’ENQUÊTE SUR L’ACCIDENT SURVENU LE 18 AVRIL 1991 PRÈS DE L’AÉRODROME DE NUKU HIVA (ÎLES MARQUISES) A L’AVION DORNIERDO 228 IMMATRICULÉ F-OHAB. 25. Mai 1992, abgerufen am 3. April 2020 (französisch).
  2. Aircraft accident Dornier 228-212 F-OHAB Nuku Hiva Airport. In: Aviation Safety Network. Abgerufen am 3. April 2020 (englisch).