Alexander Karlowitsch Meister
Alexander Karlowitsch Meister (russisch Александр Карлович Мейстер; * 1865 in Moskau; † 25. November 1938 in Leningrad) war ein russischer Geologe, Petrograph und Mineraloge.[1][2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meister studierte an der Universität Moskau und am St. Petersburger Bergbau-Institut mit Abschluss 1893.[3] 1894 wurde er etatmäßiger Geologe des Geolkom (Geologisches Komitee des Allrussischen Geologischen Instituts).[4] Er forschte in der Turgai-Steppe zwischen Ural und Aralsee, in der Jenissei-Region, im Rajon Bodaibo, in der Ujesd Bargusin und in Südtransbaikalien und erkundete dort die Tektonik. Im Jenissei-Rajon untersuchte er die Goldgehalte und bestimmte die günstigsten Orte für die Goldsuche.[5] Unter seiner Leitung wurde die erste geologische Karte Sibiriens herausgegeben.[4] Er wurde Doktor der geologisch-mineralogischen Wissenschaften und Professor. 1908 erhielt er die Prschewalski-Medaille der Russischen Geographischen Gesellschaft.
Nach der Oktoberrevolution war Meister 1918–1921 Direktor der Geolkom (nach Walerian Nikolajewitsch Weber). Darauf war er Leiter der Abteilung für Geologie und Wirtschaft und Assistent der folgenden Geolkom-Direktoren Anatoli Nikolajewitsch Rjabinin, Nikolai Nikolajewitsch Jakowlew (1923–1926) und Dmitri Iwanowitsch Muschketow (1926–1929). Danach war er wegen seiner abnehmenden Sehschärfe nur noch wissenschaftlich-literarisch tätig.[6]
1938 wurde Meister Opfer des Großen Terrors mit postumer Rehabilitierung.[2] Sein früherer Chef Muschketow war bereits 1937 mit anderen Geologen verhaftet (wegen Gründung einer konterrevolutionären terroristischen Gruppe 1930)[7] und am 18. Februar 1938 in Leningrad erschossen worden. Meisters Bruder Georgi Karlowitsch Meister war am 11. August 1937 verhaftet worden und wurde die Nr. 92 auf der Saratow-Erschießungsliste mit 170 Personen, die vom NKWD-Major Wladimir Jefimowitsch Zessarski zusammengestellt und von Stalin, Woroschilow, Molotow und Kaganowitsch am 21. Januar 1938 unterschrieben worden war.[8] Das Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR verkündete das Todesurteil, und die Erschießung erfolgte am gleichen Tag.
Nach Meister wurden Schichten des oberen Devons in Kasachstan, einige Taxa alter Organismen und einzelne Arten von Ectoprocta, Trilobitomorpha, Brachiopoda und Archaeocyatha benannt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ТИХИЙ ГОЛОС ЧИСТЫХ ИСТИН: МЕЙСТЕР АЛЕКСАНДР КАРЛОВИЧ. In: Наука в Сибири. Nr. 5–6, 13. Februar 1998, S. 2141–2142 (nsc.ru [abgerufen am 11. Februar 2018]).
- ↑ a b Исследователи самоцветов Сибири (abgerufen am 11. Februar 2018).
- ↑ Мейстер, Александр Карлович. In: Сибирская Советская Энциклопедия. Band 3, 1929, S. 378.
- ↑ a b С.А.Топорец: Геолком ЦНИГРИ – ВСЕГЕИ (основные - этапные - моменты истории) ( vom 14. Juli 2018 im Internet Archive) (abgerufen am 12. Februar 2018).
- ↑ А. К. Мейстер: Геологическая карта Енисейского золотоносного района: описание листа К-9. Типография М. Стасюлевича, St. Petersburg 1905.
- ↑ Hinton, A. Meister (Übersetzer aus dem Englischen): Enthüllungen aus der Pension der Mrs North : Eine seltsame Geschichte. Kellerdr. "Trotz Bomben u. Granaten", London 1925.
- ↑ Репрессированные геологи. 3. Auflage. Изд-во ВСЕГЕИ, Moskau, St. Petersburg 1999, S. 224.
- ↑ УЧЕНЫЕ В СТАЛИНСКИХ СПИСКАХ (abgerufen am 11. Februar 2018).
Personendaten | |
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NAME | Meister, Alexander Karlowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Мейстер, Александр Карлович (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Geologe, Petrograph und Mineraloge |
GEBURTSDATUM | 1865 |
GEBURTSORT | Moskau |
STERBEDATUM | 25. November 1938 |
STERBEORT | Leningrad |