Alfred Denker
Alfred Friedrich Amandus Denker (* 19. April 1863 in Rendsburg; † 21. Oktober 1941 in München) war ein deutscher Professor für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alfred Denker wurde 1884 Mitglied der Studentenverbindung Stormaria Kiel (heute Hansea-Stormaria im CC).[1] Ab 1881 war er Facharzt. Als solcher ließ er sich 1891 in Hagen nieder, wurde 1902 Klinikchef in Erlangen und nahm 1911 eine Berufung als Professor in Halle an.[2] Er spezialisierte sich auf die Ohrenheilkunde, wurde Rektor in Halle und arbeitete gegen Ende seines Lebens in München. Sein Nachfolger auf der Professur in Halle wurde Adolf Eckert-Möbius. Denker war Mitglied im Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten und seit 1933 Förderndes Mitglied der SS.
Die Denker-Operation (eine radikale Kieferhöhlenoperation, meist bei Tumoren angewandt) ist nach ihm benannt.[3] Im Jahre 1905 ermöglichte er durch eine radikale Knochenabtragung im Bereich der Apertura piriformis[4] eine Verbindung zwischen Fossa canina[5] und einem artifiziellen Nasenfenster[6] (siehe auch Eröffnung der Kieferhöhle).[7] Es besteht aber dabei die Gefahr, dass es nach der Operation durch Beeinträchtigung der vorhandenen Nerven zu neuropathischen Schmerzen kommt.
Mitgliedschaften und Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Präsident des Internationalen Otologenkongresses 1912
- Mitglied der Leopoldina (seit 1907)
- Ehrenmitglied der Royal Society of Medicine
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Denker, Wilhelm Brünings: Lehrbuch der Krankheiten des Ohres und der Luftwege: Einschließlich der Mundkrankheiten. Fischer, (1912)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 1: A–K. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, DNB 453960286.
- Henrik Eberle: Die Martin-Luther-Universität in der Zeit des Nationalsozialismus. Mdv, Halle 2002, ISBN 3-89812-150-X, S. 315
- Alfred Kressner: Denker, Alfred Friedrich Amandus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 601 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Alfred Denker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Alfred Denker im Catalogus Professorum Halensis
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Max Mechow, Namhafte CCer, Historia Academica, Band 8/9, S. 40
- ↑ Direktoren seit Bestehen der Klinik. Universitätsklinikum Erlangen
- ↑ European Archives of Oto-Rhino-Laryngology, Springer Berlin-Heidelberg, Volume 108, Numbers 3–4, September 1921, ISSN 0937-4477
- ↑ der knöchernen birnenförmigen, vordere Nasenöffnung
- ↑ kleine knöcherne Grube unterhalb des Foramen infraorbitale. Hier entspringt der M. levator anguli oris.
- ↑ Nasenfenster ist eine operativ geschaffene Verbindung von der Nasenhöhle zur Kieferhöhle im unteren Nasengang, Meatus nasi inferior wie sie auch bei der Caldwell-Luc-Operation durchgeführt wird.
- ↑ J. Thomas Lambrecht: Die Eröffnung der Kieferhöhle. Schweiz. Monatsschr. Zahnmed., Vol 108:12/1998 ( des vom 26. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Denker, Alfred |
ALTERNATIVNAMEN | Denker, Alfred Friedrich Amandus (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner |
GEBURTSDATUM | 19. April 1863 |
GEBURTSORT | Rendsburg |
STERBEDATUM | 21. Oktober 1941 |
STERBEORT | München |
- Hochschullehrer (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Standort Erlangen)
- Hochschullehrer (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
- Rektor (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
- Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)
- Mediziner (19. Jahrhundert)
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Mitglied im Stahlhelm
- Förderndes Mitglied der SS
- Turnerschafter
- Deutscher
- Geboren 1863
- Gestorben 1941
- Mann