Alfred von und zu Liechtenstein (1875)

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Prinz Alfred Roman von und zu Liechtenstein (* 6. April 1875 in Wien; † 25. Oktober 1930 auf Schloss Waldstein bei Deutschfeistritz, Steiermark) war ein Mitglied des Hauses Liechtenstein, kaiserlich-königlicher Rittmeister und vom 24. Juni bis 6. August 1928 interimistischer Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein.[1]

Prinz Alfred wurde 1875 als siebtes von zehn Kindern des Prinzen Alfred von und zu Liechtenstein (1842–1907) und dessen Gattin Henriette, geborene Prinzessin von und zu Liechtenstein (1843–1931), in Wien geboren. Seine Kindheit verbrachte er in der Steiermark. Von 1885 bis 1893 besuchte er das Schottengymnasium in Wien und trat danach in die österreichisch-ungarische Armee ein. 1895 wurde er zum Leutnant der Reserve[2] und 1901 zum Oberleutnant[3] im Ulanenregminet Nr. 12 befördert. Von 1905 bis 1908 diente er als Gardeoberleutnant bei der k.u.k. Leibgardereitereskadron[4] und kehrte danach mit zeitweiliger Beurlaubung in das Ulanenregiment zurück.

Am 19. Februar 1912 heiratet er in München Prinzessin Therese Maria zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Wallerstein (1887–1971), einzige Tochter des Prinzen Moritz zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Wallerstein (1838–1910) und dessen Gattin Maria, geborene Gräfin Waldbott von Bassenheim (1861–1913). Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Maria Benedikta (1913–1992), Hans Moritz (1914–2004), Heinrich (1916–1991) und Eleonore (1920–2008). Prinzessin Therese Maria brachte Schloss Waldstein, das sie von ihrem Vater geerbt hatte, als Besitz mit in die Ehe.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs trat Prinz Alfred wieder in den aktiven Militärdienst ein. 1914 erfolgte die Beförderung zum Rittmeister.[5] Bereits in den ersten Kriegsmonaten erlitt Prinz Alfred bei einem Sturz mit seinem Pferd einen Splitterbruch seines Unterschenkels und musste sich daraufhin in einem Wiener Sanatorium einer Operation unterziehen.[6] Als Ehren- und Devotionsritter des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens machte er in einem Spitalzug des Ordens Dienst. 1916 kehrte er an die Front zurück. Nach Kriegsende widmete er sich der Verwaltung seines Familiensitzes in der Steiermark.

Nach der Demission der Regierung unter Gustav Schädler infolge eines Sparkassenskandals führte Prinz Alfred interimistisch die Regierungsgeschäfte in Vaduz. Am 6. August 1928 übergab er das Amt an seinen Nachfolger Josef Hoop. Die letzten Lebensjahre verbrachte er auf Schloss Waldstein, wo er unerwartet verstarb. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Neuen Gruft in Wranau.

Einzelnachweise

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  1. Information und Kommunikation der Regierung des Fürstentums Liechtenstein: Liste Alt-Regierungsmitglieder seit 1861 bis heute. In: www.regierung.li. Abgerufen am 31. Mai 2024.
  2. Schematismus für das k.u.k. Heer und für die k.u.k. Kriegsmarine für 1896. k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1895.
  3. Schematismus für das k.u.k. Heer und für die k.u.k. Kriegsmarine für 1902. k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1901.
  4. Schematismus für das k.u.k. Heer und für die k.u.k. Kriegsmarine für 1906. k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905.
  5. Ranglisten des k.u.k. Heeres 1916. k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1916.
  6. Das fürstliche Haus Liechtenstein und der Krieg. In: Liechtensteiner Volksblatt. 20. Februar 1915, S. 1.
  7. Schematismus für das k.u.k. Heer und für die k.u.k. Kriegsmarine für 1900. k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1899.
  8. Schematismus für das k.u.k. Heer und für die k.u.k. Kriegsmarine für 1909. k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1909.
  9. Ranglisten des k.u.k. Heeres 1917. k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1917.
  10. Ranglisten des k.u.k. Heeres 1918. k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1918.