Altforweiler
Altforweiler Gemeinde Überherrn
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Koordinaten: | 49° 16′ N, 6° 42′ O | |
Höhe: | 215 (192–215) m | |
Fläche: | 4,8 km² | |
Einwohner: | 2197 (31. Dez. 2010) | |
Bevölkerungsdichte: | 458 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 | |
Postleitzahl: | 66802 | |
Vorwahl: | 06836 | |
Lage von Altforweiler im Saarland |
Altforweiler (Saarländisch Aldefoorwiller[1]) ist ein Ortsteil (Gemeindebezirk) der Gemeinde Überherrn im Landkreis Saarlouis (Saarland). Bis Ende 1973 war Altforweiler eine eigenständige Gemeinde.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altforweiler liegt am Rande des Saartals, unterhalb von Berus an der Steilstufe des Saargaus, direkt an der französischen Grenze. Nachbarorte sind Felsberg, Berus und Bisten, die ebenfalls zur Gemeinde Überherrn gehören, und Neuforweiler, ein Stadtteil von Saarlouis.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altforweiler wurde zum ersten Mal im Jahre 1121 geschichtlich erwähnt. Aber dass lange vorher hier schon eine Siedlung bestand, belegen Ausgrabungen aus der Keltenzeit und Römerzeit. Hermann Maisant schreibt in seinem Buch „Der römische Gutshof von Altforweiler“ über viele Funde im Gebiet „Primmengärten“ und „Langlängt“, die Zeugen dieser langen Vergangenheit sind. So wurden Münzen aus der Römerzeit gefunden, 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus.
Ursprünglich hieß der Ort Forweiler. Erst seit der Gründung Neuforweilers im Jahr 1703 nennt sich das Dorf zur Unterscheidung Altforweiler. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist der alte Name Forweiler auch heute noch gebräuchlich.
Der Ort war bis 1815 dem Kanton Saarlouis im Département Moselle zugeordnet.
Die Kirche St. Matthias wurde im Juli 1935 ihrer Bestimmung übergeben. Das Gotteshaus wurde von der Gemeinde in Eigenleistung schuldenfrei erstellt.
Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Altforweiler am 1. Januar 1974 der Gemeinde Überherrn zugeordnet.[2]
Ehemaliges Gemeindewappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 9. Juli 1964 wurde der damaligen Gemeinde Altforweiler das Recht verliehen, ein Gemeindewappen zu führen. Die jahrhundertelange Verbundenheit mit dem Herzogtum Lothringen fand im Wappen ihren Niederschlag in der Wahl der Farben Rot-Gold-Silber, aber auch in der Aufnahme des lothringischen Stammschildes im unteren Wappenteil. Im Schildhaupt erscheinen zwei silberne (eiserne) Kronen, um an die enge religiöse Verbundenheit des Ortes mit der Heiligen Oranna und ihrer Gefährtin Cyrilla zu erinnern. Der rote Stern wurde in das Wappen aufgenommen, um das rege kulturelle Leben der aufstrebenden Gemeinde zu versinnbildlichen.
Vereine/Jumelage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort zeichnet sich durch ein reges Vereinsleben aus. Unter dem Dachverband der Ortsinteressengemeinschaft schließen sich 25 Vereine zusammen. Auch eine eigene deutsch-französische Partnerschaft unterhält Altforweiler seit 2000 mit dem Ort Ailly-sur-Noye, der 2600 Einwohner hat und 17 km südlich von Amiens in der Picardie liegt.[3]
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oranna-Kirmes am 3. Septemberwochenende (Sonntag nach Kreuzerhöhung, 14. September) mit traditioneller „Beerdigung des Kirwenhannes“ am Kirmesdienstag
- Dorffest (zweijährlich)
- Pfarrfest
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Barbara Ames-Adler: Das Gräberfeld mit Verbrennungsplatz von Altforweiler. Untersuchungen zum gallorömischen Totenritual. Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde, Band 68 (2004). ISBN 3-7749-3239-5
- Josef Lafontaine: Heimatbuch Überherrn-Altforweiler-Berus-Bisten
- Hermann Maisant: Der römische Gutshof von Altforweiler (Krs. Saarlouis). Bericht der Staatlichen Denkmalpflege im Saarland, Abteilung Bodendenkmalpflege, Beiheft 1, Saarbrücken 1990
- Walter Oehling: Die Einwohner von Altforweiler vor 1850
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Geoplatt - kräse vum saarlond ( vom 13. November 2007 im Internet Archive)
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 808 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Ailly-sur-Noye auf Üeberherrn.de, abgerufen am 21. Januar 2022