Anders Anundsen
Anders Anundsen (* 17. November 1975 in Stavern) ist ein norwegischer Politiker der rechten Fremskrittspartiet (FrP). Von Oktober 2013 bis Dezember 2016 war er der Justizminister seines Landes, zwischen 2005 und 2017 war er Abgeordneter im Storting.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anundsen diente 1996 sowie erneut von 1998 bis 1999 als Vorsitzender der Jugendorganisation Fremskrittspartiets Ungdom (FpU). Bereits davor stand er der Organisation in der damaligen Provinz Vestfold vor. Nach dem Abschluss der weiterführenden Schule studierte er ab 1994 Rechtswissenschaft. Zwischen 2000 und 2002 war Anundsen als Sekretär und Berater in einer Anwaltskanzlei tätig, zwischen 2001 und 2004 arbeitete er zudem als Vertretungslehrer. Im Jahr 2008 erhielt er einen Masterabschluss im Fach Jura.
Zwischen 1995 und 1997 war er als politischer Berater der FrP-Fraktion im norwegischen Nationalparlament Storting tätig. Im Jahr 1995 zog er erstmals in das Fylkesting von Vestfold ein, wo er bis 2007 Abgeordneter blieb. In der Zeit von 1999 bis 2003 saß er zudem im Kommunalparlament von Larvik. In den Jahren 1998 und 1999 sowie von 2012 bis 2018 war er Mitglied des norwegischen FrP-Vorstands.[1]
Abgeordneter im Storting
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Parlamentswahl 2005 zog er für den Wahlkreis Vestfold erstmals in das Storting ein. Dort wurde er Mitglied im Ausschuss für Kirche, Bildung und Forschung, bevor er nach der Wahl 2009 den Vorsitz im Kontroll- und Verfassungsausschuss übernahm. Auch bei der Stortingswahl 2013 erhielt er ein Mandat, wegen seiner Mitgliedschaft in der Regierung musste er dieses jedoch ruhen lassen. Im September 2016 verkündete er, bei der Wahl 2017 nicht erneut um einen Sitz im Storting zu kandidieren.[2]
Justizminister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 16. Oktober 2013 wurde er nach einem Regierungswechsel zum Justizminister in der neu gebildeten Regierung Solberg ernannt. Er behielt den Posten bis zum 20. Dezember 2016, wo er auf eigenen Wunsch aus dem Kabinett ausschied.[3] In seiner Zeit als Minister wurde er unter anderem im September 2015 von den Oppositionsparteien dafür kritisiert, dass er einen Vorschlag ausarbeiten ließ, wie man die Zahl der ankommenden Flüchtlingskinder reduzieren könne.[4]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das norwegische Rapduo Karpe Diem griff Anundsen 2015 in ihrem Lied Lett å være rebell i kjellerleiligheten din (deutsch: Leicht in deiner Kellerwohnung ein Rebell zu sein) an und bezeichnete ihn als feige. Im Text des Liedes geht es um in der norwegischen Gesellschaft verbreitete Meinungen und Hasskommentare über Asylbewerber und Immigranten. Anundsen war in seiner Zeit als Justizminister auch für die Einwanderungspolitik zuständig. Er reagierte auf das Lied, indem er kritisierte, dass das Duo die Thematik zu sehr vereinfache. Es sei laut Anundsen aber trotzdem eine Ehre, in einem Lied so bekannter Musiker genannt zu werden.[5][6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anders Anundsen im Store norske leksikon (norwegisch)
- Anders Annundsen beim Storting (norwegisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Anundsen ferdig i Frps sentralstyre. In: Aftenposten. 12. April 2018, abgerufen am 3. Mai 2019 (norwegisch).
- ↑ Anders Anundsen ferdig på Stortinget. In: Dagsavisen. 4. September 2016, abgerufen am 3. Mai 2019 (norwegisch).
- ↑ Anne Cecilie Remen: Anundsen går av som justisminister. 18. Dezember 2016, abgerufen am 3. Mai 2019 (norwegisch).
- ↑ Anundsen vil ha færre enslige asylbarn til Norge. NRK, 5. September 2015, abgerufen am 22. Juni 2020 (norwegisch (Bokmål)).
- ↑ Thomas Talseth: Karpe Diem angriper Anders Anundsen: «Din feiging». In: Verdens Gang. 5. November 2015, abgerufen am 25. September 2019 (norwegisch (Bokmål)).
- ↑ Synne Lykkebø Hafsaas: Frp-politiker raser mot Karpe Diem-låt. In: abcnyheter.no. 6. November 2015, abgerufen am 25. September 2019 (norwegisch).
Personendaten | |
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NAME | Anundsen, Anders |
KURZBESCHREIBUNG | norwegischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 17. November 1975 |
GEBURTSORT | Stavern |