Andreas Canitz

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Andreas Canitz, auch Andreas Kanitz († vor 1471) war in den Jahren 1457, 1461 und 1465 Görlitzer Bürgermeister.[1]

Canitz wurde einerseits zwar als reich erwähnt,[2] andererseits musste er aber offenbar die Schulden seines Vaters begleichen, denn nachdem dieser 1446 verstorben war, verkaufte er das ererbte Gut Hennersdorf im Jahr 1449 zu diesem Zweck. Deutsch Ossig hingegen konnte er behalten. Als seine finanziellen Verhältnisse wieder besser wurden, erwarb er Oberhalbendorf (bei Schönberg).

Im Oktober 1462 befand er sich mit Johannes Bereit in Prag bei König Podiebrad und bestätigte danach in einem Schreiben dessen außerordentliche Toleranz gegenüber Katholiken bzw. deren Kult.[3][4]

Die Vermutung, dass Andreas Canitz dem Adelsgeschlecht Kanitz entstamme, wurde diskutiert, ist aber weder bewiesen noch widerlegt.[5] Canitz war Sohn des mehrmaligen Bürgermeisters Georg Canitz († 1446) und Enkel des Bürgermeisters Bernhard Canitz.[6] Er war verheiratet mit Anna Emmerich aus reicher und einflussreicher Familie.[7] Auch Andreas Schwester und seine Tochter heirateten innerpolitisch und zwar seine Schwester Ursula den Ratsherren Peter Frenzel und seine Tochter Barbara im Jahr 1463 Johannes Frauenburg. Letzterer hatte seinem Schwiegervater Andreas zunächst bezüglich seines neuen Wohnhauses in der heutigen Brüderstraße 11 und wohl auch in politischer Hinsicht einiges zu verdanken. Die Verschwägerung der Emmerichs mit Frauenburg ist insofern von Bedeutung, da Frauenburg in der Görlitzer Pulververschwörung Partei für den letztlich siegreichen Georg Emmerich ergreifen wird. In zweiter Ehe heiratete Barbara Anton Eschlauer, dessen Familie mit den Emmerichs ein weiteres Mal verschwägert gewesen ist. Weitere Kinder von Andreas Canitz waren Anna (verh. Voigt), Caspar, Georg, Bernhard, Alexius und Bartholomäus[8][9][6][10][11][12] Letzterer wurde Cölestiner Ordensbruder im Kloster Oydin.[13]

Einzelnachweise

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  1. Verzeichnis der Bürgermeister von Görlitz. (slub-dresden.de).
  2. Lars-Arne Dannenberg, Mario Müller: Studien zur Stadtchronistik (1400–1850): Bremen und Hamburg, Oberlausitz und Niederlausitz, Brandenburg und Böhmen, Sachsen und Schlesien. Georg Olms Verlag, 2018, ISBN 978-3-487-15564-7 (google.de [abgerufen am 8. November 2022]).
  3. Programm des k.k. (vereinigten) Staats-Gymnasiums in Teschen, am Schlusse des Schuljahres... Prochaska, 1876 (google.de [abgerufen am 11. November 2022]).
  4. František Palacký: Urkundliche Beiträge zur Geschliche Böhmens und seiner Nachbarländer im Zeitalter Georg's von Podiebrad (1450-1471). Hof-und Staatsdruckerei, 1860, S. 281 (google.de [abgerufen am 11. November 2022]).
  5. Walter von Boetticher: Geschichte des oberlausitzischen Adels und seiner Güter. Band 1, 1912, S. 248 (uni-duesseldorf.de).
  6. a b Hermann Knothe: Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Güter: vom XIII. bis gegen Ende des XVI. Jahrhunderts. Breitkopf & Härtel, 1879, S. 142–143 (google.de [abgerufen am 8. November 2022]).
  7. Christian Adolph Pescheck: Geschichte der Cölestier des Oybins urkundlich erforscht und dargestellt. Johann Gottfried. Seyfert, 1840, S. 29 (google.de [abgerufen am 11. November 2022]).
  8. Christian Anton Christoph Krollmann: Altpreussische Biographie. Gräfe und Unzer, 1974, ISBN 978-3-7708-0502-0, S. 193 (google.de [abgerufen am 8. November 2022]).
  9. Inge Küken, Lothar Küken: Sie wirkten in Schlesien: bedeutende Persönlichkeiten auf den alten Kulturstraßen "via regia" und "Niedere Straße". Senfkorn, 2004, ISBN 978-3-935330-15-2, S. 14 (google.de [abgerufen am 8. November 2022]).
  10. Lars-Arne Dannenberg, Mario Müller: Studien zur Stadtchronistik (1400-1850): Bremen und Hamburg, Oberlausitz und Niederlausitz, Brandenburg und Böhmen, Sachsen und Schlesien. Georg Olms Verlag, 2018, ISBN 978-3-487-15564-7 (google.de [abgerufen am 8. November 2022]).
  11. Richard Jecht: Geschichte der Stadt Görlitz: Bd., 1. Halbbd. Allgemeine Geschichte der Stadt Görlitz im Mittelalter. Magistrates der Stadt Görlitz, 1926, S. 386–387 (google.de [abgerufen am 8. November 2022]).
  12. Paul Fritsch: Alte Görlitzer Geschlechter und die Wappen derselben. S. 5 (slub-dresden.de).
  13. Christian Adolf Pescheck: Kleine Chronik des Oybins. s. a., 1846 (google.de [abgerufen am 11. November 2022]).