Andreas Karasiak

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Andreas Karasiak (* 1968) ist ein deutscher klassischer Tenor in Oper und Konzert. Seit 2007 ist er Professor für Gesang an der Hochschule für Musik Mainz.

Andreas Karasiak studierte Gesang an der Hochschule für Musik Mainz bei Claudia Eder. Er studierte ergänzend Barockmusik an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel bei René Jacobs.[1]

Ab 1999 sang er am Nationaltheater Mannheim vor allem Mozart-Rollen wie Tamino in Die Zauberflöte, Ferrando in Così fan tutte und Belmonte in Die Entführung aus dem Serail.

Auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis arbeitet er mit Gustav Leonhardt, Marcus Creed und Philippe Herreweghe zusammen. Er ist Solist in dem Projekt von Ton Koopman und Amsterdam Baroque Orchestra & Choir, das Gesamtwerk Dieterich Buxtehudes aufzunehmen, das 2005 begonnen wurde. Er arbeitete auch mit Dirigenten wie Helmuth Rilling oder Sylvain Cambreling.[1]

1998 und 2007 war er der Tenor-Solist in Hermann Suters Le Laudi mit dem Chor von St. Bonifatius, geleitet von Gabriel Dessauer.[2] Im Bachjahr 2000 wirkte er in Bachs Matthäuspassion mit, in der der Doppelchor mit den beiden Knabenchören Knabenchor Hannover und Thomanerchor besetzt war, die zur Feier von 50 Jahren Knabenchor Hannover von Heinz Hennig geleitet wurden.[3][4] 2006 sang er den Evangelisten in Bachs Weihnachtsoratorium mit dem Dresdner Kreuzchor und der Dresdner Philharmonie, geleitet von Roderich Kreile in der Kreuzkirche.[5] Er war der Evangelist in der Matthäuspassion im Festspielhaus Baden-Baden am Karfreitag 2007, dirigiert von Martin Haselböck, mit Stephen Salters, Lynne Dawson, Robin Blaze und Klaus Mertens. „Vor allem konnte Andreas Karasiak in der fordernden Rolle des Evangelisten beeindrucken, der die Gratwanderung zwischen Berichtston und innerer Beteiligung hervorragend meisterte.“, schrieb Christoph Wurzel.[6] 2009 trat er in einer konzertanten Aufführung von Händels Solomon mit Andreas Scholl und der Schiersteiner Kantorei in der Marktkirche in Wiesbaden auf.[7] Am 31. Oktober 2009 waren Dorothee Mields und Andreas Karasiak die Solisten in der Uraufführung des Requiems Schwarz vor Augen und es ward Licht von Harald Weiss durch den Knabenchor Hannover mit dem NDR Sinfonieorchester.[8] 2010 sang er mit dem Wiesbadener Knabenchor in Händels Messiah in der Marktkirche, neben Elisabeth und Andreas Scholl.[9] 2011 verkörperte er die Titelrolle in Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria im Opernhaus Münster. Ursula Decker-Bönniger schrieb: „Andreas Karasiak lotet zwischen verhaltener Klage und dramatischen Zornesausbruch die unterschiedlichen Gefühle des Odysseus stimmlich aus“.[10] 2012 sang er die Rolle des Jonathan in Händels Saul im Abschlusskonzert der Schiersteiner Kantorei zu ihrem 50-jährigen Jubiläum in Kloster Eberbach, mit Christian Immler in der Titelpartie.[11]

Karasiak nahm selten aufgeführte Opern auf, zum Beispiel Händels Lotario, Domenico Cimarosas Gli Orazi e i Curiazi, Glucks L'innocenza giustificata, Haydns Die Feuersbrunst und Franz Schuberts Singspiele Der vierjährige Posten und Die Zwillingsbrüder.

Karasiak lehrt Gesang an der Hochschule für Musik Mainz und in Meisterkursen.[12]

Ausgewählte Einspielungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Andreas Karasiak (Tenor). bach-cantatas.com, abgerufen am 20. Februar 2012 (englisch).
  2. Le Laudi. (PDF) bonimusik.de, archiviert vom Original am 5. März 2012; abgerufen am 20. Februar 2012.
  3. a b Matthäuspassion BWV 244. bach-cantantas.com, abgerufen am 20. Februar 2012.
  4. Burkhard Wetekam: Ein großer Umbruch, aber kein Neuanfang. Neue Musikzeitung, 2002, abgerufen am 20. Februar 2012.
  5. Konzerte in der Kreuzkirche mit dem Dresdner Kreuzchor. Dresdner Philharmonie, Dezember 2006, archiviert vom Original am 29. Februar 2012; abgerufen am 20. Februar 2012.
  6. Die Matthäuspassion. Online Musik Magazin, abgerufen am 20. Februar 2012.
  7. Georg Friedrich Händel SOLOMON. Bach-Wiesbaden, archiviert vom Original am 3. März 2012; abgerufen am 20. Februar 2012.
  8. Harald Weiss Requiem. Schott, 26. Oktober 2009, archiviert vom Original am 26. Februar 2012; abgerufen am 20. Februar 2012.
  9. Doris Kösterke: Kleine Sänger, großer Abend / Konzert: Wiesbadener Knabenchor mit Händels „Messias“ in der Marktkirche. Wiesbadener Kurier, 15. November 2010, abgerufen am 10. Oktober 2012.
  10. Ursula Decker-Bönniger: Ein ungewöhnlicher Blick auf die Anfänge der Oper. omm.de, 25. September 2011, abgerufen am 24. September 2012.
  11. Britta Steiner-Rinneberg: Schiersteiner Kantorei ersang sich unter Martin Lutz einen Namen, der im In-wie Ausland bekannt und gefragt ist. rmt-magazin.de, 7. Februar 2012, abgerufen am 24. September 2012.
  12. Lehrkörperliste. Hochschule für Musik Mainz, archiviert vom Original am 27. April 2012; abgerufen am 20. Februar 2012.
  13. Le Laudi Der Sonnengesang des hl. Franziskus von Assisi; Mitschnitt des Konzertes vom 3. Oktober 1998. WorldCat, abgerufen am 20. Februar 2012.
  14. Buxtehude – Vocal Works 4. Presto Classical, abgerufen am 20. Februar 2012 (englisch).