Anton Ossipowitsch Muchlinski

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Antoni Muchliński, 2012
Antoni Muchlińskis Grab, 2012

Anton Ossipowitsch Muchlinski (auch: polnisch Antoni Muchliński, Antoni Mukhlinski; russisch Антон Осипович Мухлинский; * 1808; † 13. Oktober 1877) war ein polnisch-russischer Orientalist und Turkologe.

Anton Muchlinski besuchte das Klostergymnasium in Molodetschno. Bereits im Alter von 15 Jahren trat er in die Universität Vilnius ein, zunächst in die Rechtsfakultät; er studierte unter anderem bei Joachim Lelewel. Nach einem ersten Abschluss 1826 oder 1827 studierte er an der Fakultät für Literatur und freie Künste weiter. Wilhelm Münnich lenkte sein Interesse auf die Orientalistik.

Weil die Universität Vilnius eine Gruppe begabter Studenten an die Universität nach Sankt Petersburg entsandte und er die Unterstützung durch seinen Onkel verloren hatte, ging Muchlinski nach Sankt Petersburg. Er absolvierte eine Aufnahmeprüfung der Russischen Akademie der Wissenschaften. 1832 erhielt er ein Reisestipendium und reiste über Odessa und Konstantinopel nach Syrien, Palästina und Ägypten.[1] Von dort brachte er wertvolle Handschriften mit, darunter Werke des arabischen Geographen Achmed al-Katib.[2]

Im Dezember 1835 wurde er nach Sankt Petersburg zurückgerufen und hielt eine Arabisch-Vorlesung am Lehrstuhl von Ossip Senkowski, zwei Jahre später erhielt er einen eigens für ihn geschaffenen Lehrstuhl für türkische Philologie. Muchlinski war der erste in Europa, der Lehr- und Lesebücher für den Gebrauch im universitären Türkisch-Unterricht zusammenstellte[3]. Er forschte über die Lipka-Tataren und die weißrussische, in arabischer Schrift geschriebene Literatur.[4]

1846 arbeitete Muchlinski in der Biblioteka Rządowa in Warschau und war als Schulvisitator für die jüdischen Schulen im Gouvernement Kaunas eingesetzt.[2]

Eine Erbschaft ermöglichte ihm die Rückkehr nach Sankt Petersburg, wo er zunächst als außerordentlicher, ab 1853 als ordentlicher Professor tätig war. Zwischen 1859 und 1866 wurde er zweimal zum Dekan der Fakultät für Orientalische Sprachen gewählt. Daneben widmete er sich dem Studium des Hebräischen.[1]

Muchlinski stammte aus einer verarmten polnischen Adelsfamilie. 1837 heiratete er Emilia Ciszyńska. Das Paar hatte drei Kinder.[1] Anton Muchlinskis Grab befindet sich auf dem Powązki-Friedhof in Warschau.

  • Issledovanie o proischoždenii i sostojanii litovskich tatar (Forschung über die Herkunft der litauischen Tataren). Sankt Petersburg, 1857.
  • Władysław Kotwicz: Orientalista Antoni Muchliński [Der Orientalist A. Muchlinski. Leben u. Werk]. Wilno: Kraj, 1935 (Collectanea orientalia; 8) (BVB)

Einzelnachweise

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  1. a b c T. P. Deryagina, O.B.Frolova: Antoni Muchlinski and his collection of Arabic manuscripts in the St. Petersburg University Library (Memento des Originals vom 4. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.islamicmanuscripts.info (PDF, englisch, abgerufen am 15. Juni 2012; 752 kB)
  2. a b Egidijus Aleksandravičius: Hebrew Studies at Vilnius University and Lithuanian ethnopolitical tendencies in the first part of the 19th century (Lituanus, Volume 37, No.2 - Summer 1991, englisch, abgerufen am 15. Juni 2012)
  3. Irina Popova: The Orientalists of the Baltic Region and the World Sinology@1@2Vorlage:Toter Link/asiares.lv (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch, abgerufen am 15. Juni 2012)
  4. Kitabs, the unique highlight of the Belarusian language (Memento des Originals vom 30. August 2002 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pravapis.org (englisch, abgerufen am 15. Juni 2012)