Arnold Bystritzki

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Arnold Bystritzki (um 1865–nach 1926) war ein Filmregisseur und Filmproduzent in St. Petersburg und Berlin.

Leben und Wirken

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Arnold Bystritzki kam aus einer deutschsprachigen Familie, wahrscheinlich aus Böhmen. Kurz nach 1900 führte er das Kino Messter Teatr am Newski Prospekt 65 in St. Petersburg, in Verbindung mit dem Berliner Filmstudio von Oskar Messter.[1][2] Seit Ende 1911 war er wahrscheinlich an dem neuen Filmstudio Tanagra seines Bruders Michail Bystrizki beteiligt. Er drehte dort in den folgenden Jahren fünf Spielfilme zusammen mit dem deutschen Regisseur Georg Jacoby, teilweise in Berlin. (Solche russisch-deutschen Kooperationen waren in dieser Zeit einmalig.)

Nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges musste das Unternehmen seine Aktivitäten in St. Petersburg einstellen, die beiden Brüder wurden kurzzeitig interniert (wahrscheinlich als feindliche Ausländer).[3]

Im August 1915 gründete Arnold Bystritzki das Filmstudio Saturn Film in Berlin (Tempelhof?) .[4][5] In diesem produzierte er etwa 70 Unterhaltungsfilme bis 1926, seit 1918 im Filmstudio in der Großen Frankfurter Straße 106. 1926 wurde er letztmals in Berlin erwähnt.[6][7] Wahrscheinlich starb er in diesem Jahr.

Arnold Bystrizki war Regisseur in fünf russisch-deutschen Stummfilmproduktionen, immer zusammen mit dem deutschen Georg Jacoby.[8][9][10]

  • Роман русской балерины / Die Prima Ballerina (Die Primaballerina), D/RU, 1913, mit Elena Smirnowa und Hugo Flink
  • Когда серце должно замолчать / Anita Iversen, RUS/F/USA, 1913[11]
  • В руках сластолюбца / Das Geheimnis der schwarzen Maske, RUS/USA/D 1913, gedreht in Berlin[12]
  • Берегись любви моей / Zigeunerblut, RUS 1914, Liebesgeschichte zwischen einer Zigeunerin und einem Grafen in Ungarn[13][14]
  • Где Матильда? (Where is Mathilda?), 1914
  • Arnold Bytritzki- Kino Teatr (russisch), mit kurzen biographischen Angaben (teilweise fehlerhaft) und Filmografie

Einzelnachweise

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  1. Анна Ковалова, Avenue du cinema. Невский проспект, Журнал "Сеанс", 2011 Text (deutsch übersetzt), Abschnitt Невский 65, nach Короткий В. М., Операторы и режиссёры русского игрового кино 1897–1921. М., 2009. С. 76
  2. Oksana Bulgakowa: Die ungewöhnlichen Abenteuer des Dr. Mabuse im Land der Bolschewiki. 1995. S. 31–32, mit einigen Informationen (und irrtümlichen Vornamen)
  3. Arnold Bytritzki- Kino Teatr (russisch), erwähnte die (angeblichen) Internierungen, die unsicher sind (da auch andere Angaben dort ungenau oder falsch sind)
  4. Lichtbild-Bühne, September 1915, erwähnte Arnold Bystritzki als Vorstand
  5. Bystrizki, Arnold. In: Berliner Adreßbuch, 1916, S. 386., mit Wohnadresse in Tempelhof (bei Berlin)
  6. Bystrizki, Arnold. In: Berliner Adreßbuch, 1925, S. 423., Kurfürstendamm 54, 56, letzter Eintrag, im folgenden Jahr 1926, S. 438 wohnte dort eine Diakonisse Sara Bystrizki, 1927, S. 448, wurde einmalig der Bruder Michael Bystrizki genannt, danach keine Erwähnung dieses Familiennamens mehr
  7. Jahrbuch der Filmindustrie, 3, 1926/1927, S. 162 kurze Auszüge, mit Arnold Bystritzki als Direktor
  8. Arnold Bystrizkij Kino Teatr (russisch), mit vier Filmen
  9. Jay Leyda, Kino. A History of the Russian and Soviet Film, 1960, S. 415f., mit den meisten russischen Filmen in dieser Zeit
  10. Tanagra The German Early Cinema Database
  11. Anita Iversen The German Early Cinema Database
  12. Das Geheimnis der schwarzen Maske The German Early Cinema Database
  13. Zigeunerblut The German Early Cinema Database
  14. Берегись любви моей Kino Teatr (deutsch übersetzt), mit ausführlichem Inhalt des Films