August von Bonstetten
Abraham Sigmund August von Bonstetten (* 16. Februar 1796 in Bern; † 15. Mai 1879 in Vechigen) war ein Schweizer Offizier und Amateurmaler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]August von Bonstetten war der Sohn des Berner Oberamtmanns von Signau und Maler-Dilettanten Johann Karl von Bonstetten (1761–1838). Nach 1800 verbrachte er seine Kindheit und Jugend im Schloss Sinneringen in der bernischen Gemeinde Vechigen. 1814 begann er seine Offizierslaufbahn im Regiment von Wattenwyl. Von 1815 bis 1829 war er in Holland stationiert und wurde bis zum Hauptmann befördert. Während eines sechsmonatigen Urlaubs in Bern 1822 wurde er Schüler des Malers Jacques-Henri Juillerat (1777–1860).
1826 wurde von Bonstetten Mitglied des Grossen Rats in Bern. 1827 zeigte er sein Gemälde Inneres der Kathedrale von Antwerpen auf einer Brüsseler Kunstausstellung. Er wurde zum Ehrenmitglied der Brüsseler Kunstgesellschaft ernannt. Während eines Armeeurlaubs von Februar bis Juli 1828 besuchte er Italien, wo er in Rom Bertel Thorvaldsen und Léopold Robert traf.
Nach seiner Entlassung aus der Armee liess er sich in Sinneringen nieder. Er unternahm gemeinsam mit dem Landschaftsmaler Edouard de Pourtalès-Pury (1802–1885) eine Reise nach Italien, wo er sich 19 Monate lang aufhielt. Wegen der bedrohlichen politischen Lage floh er im Februar 1831 aus Rom nach Florenz und kehrte im September nach Sinneringen zurück. Wegen seiner Teilnahme am Komplott gegen die liberale Berner Regierung floh er wieder nach Italien, wo er Venedig, Neapel und Capri besuchte. Bei seiner Rückkehr nach Bern wurde er am 23. Januar 1835 verhaftet und für drei Monate im Kerker des Aarbergertores eingesperrt.
Zu Hause im Schloss Sinneringen arbeitete er an seinen Bildern und kümmerte sich um den Gutsbetrieb. Einen Raum im ersten Stock des Schlosses bemalte von Bonstetten mit Szenen aus dem Leben Don Quijotes. Er unternahm Reisen durch die Schweiz und ins Ausland. Er verkaufte nur wenige Bilder und versuchte oft seine älteren Werke zu verbessern. Er blieb zeitlebens Junggeselle.
August von Bonstetten war von Alexandre Calame und Maximilien de Meuron beeinflusst. Er gehört zu den bedeutendsten Schweizer Amateurkünstlern. Die Stiftung Schloss Jegenstorf widmete ihm 2001 eine umfangreiche Werksausstellung.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Brun (Redaktor): Schweizerisches Künstler-Lexikon. Band 1, Huber & Co., Frauenfeld 1905, S. 175 (Digitalisat).
- Bonstetten, Abraham Sigmund August von. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 4: Bida–Brevoort. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1910, S. 324 (Textarchiv – Internet Archive).
- Nicole Clerc: August von Bonstetten 1796–1879. Aus dem Alltag eines Schweizer Malers. Benteli, Bern 2001, ISBN 3-7165-1232-X.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marc Fehlmann: Bonstetten, Abraham Sigmund August von. In: Sikart.
- Barbara Braun-Bucher: Bonstetten, August von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Bonstetten, Abraham Sigmund August von. Biografische Daten und Werke im Niederländischen Institut für Kunstgeschichte (niederländisch).
Personendaten | |
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NAME | Bonstetten, August von |
ALTERNATIVNAMEN | Bonstetten, Abraham Sigmund August von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Offizier und Maler |
GEBURTSDATUM | 16. Februar 1796 |
GEBURTSORT | Bern |
STERBEDATUM | 15. Mai 1879 |
STERBEORT | Vechigen |