August von Thomsen

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Gustav Friedrich August Thomsen, ab 1913 von Thomsen (* 6. August 1846 in Oldenswort; † 26. September 1920 in Kiel) war ein deutscher Admiral der deutschen Kaiserlichen Marine.[1][2]

Thomsen war der Sohn des preußischen Politikers Adolph Theodor Thomsen und Catharina Thomsen, geb. Tönnies. Aus der Familie Tönnies stammen der Soziologe Ferdinand Tönnies und der Reichstagsabgeordnete Gert Tönnies.

Thomsen trat 1862 in die preußische Marine ein.[1] Von 1875 bis 1878 war er Mitglied der Artillerieprüfungskommission und zugleich Dezernent für Artillerieausrüstung in der Admiralität der Kaiserlichen Marine. 1878 zum Korvettenkapitän befördert wurde er Erster Offizier des Panzerschiffs Hansa und nahm an Fahrten nach Westindien teil.[3] Von 1880 bis 1881 war er Abteilungsführer in der I. Matrosen-Division und anschließend Artillerieoffizier vom Platz und Vorstand des Artilleriedepots Wilhelmshaven.[3]

Er kommandierte u. a. die Panzerfregatte König Wilhelm, die Gedeckte Korvette Gneisenau und 1885 die Panzerkorvette Bayern, auf der er wichtige Fernschießübungen durchführte. Anschließend führte er das Fernschießen bei der Marine ein.[4][5] Von 1888 bis 1889 war er Chef des Stabes der Marinestation der Nordsee. Anschließend war er Vorstand der militärischen Abteilung im Reichsmarineamt.

1890 wurde er, zum Konteradmiral befördert, Inspekteur der Marineartillerie.[1] Parallel dazu war er im Herbstmanöver 1893 Chef der 4. Division der Manöverflotte und im Herbstmanöver 1894 Chef des extra gebildeten II. Geschwaders, welches die 4. Division aufnahm.

Zum Vizeadmiral befördert war Thomsen 1895 bis 1896 Chef der Marinestation der Ostsee in Kiel. Von 1896 bis 1899 führte er das I. Geschwader[6] und wurde aufgrund einer einschränkenden Beurteilung von Eduard von Knorr abgelöst.[4] Von 1899 bis 1903 war er, 1900 zum Admiral befördert,[3] Chef der Marinestation der Nordsee.[1][4] Als Chef der Marinestation der Nordsee veranlasste er den Bau der von 1905 bis 1908 entstandenen schweren Küstenfestung in Cuxhaven zum Schutz der Elbmündung, des Kaiser-Wilhelm-Kanals und Hamburgs (→ Fort Kugelbake). 1913 wurde er in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.[7][8][9]

Nach seinem Ausscheiden unterstützte er die Aktivitäten des Deutschen Flottenvereins zum Aufbau einer größeren Marine und war 1906 dessen Vizepräsident. Ab 1917 war er Mitglied der Hauptleitung des Alldeutschen Verbands.[10]

1918 wurde nach ihm ein Trawler als Admiral von Thomsen, Schwesterschiff der Blücher (1913), benannt.

In erster Ehe war Thomsen am 1875 mit Dagmar Jensen verheiratet.[2] In zweiter Ehe war er seit 1888 verheiratet mit Carola Alwine von Boeckmann (1858–1923).[7]

  • Die deutsche Flotte: eine Plauderei. Den jungen Kameraden von Heer und Flotte. J.F. Lehmanns, München, 1917.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Christian Jentzsch: Vom Kadetten bis zum Admiral: Das britische und das deutsche Seeoffizierkorps 1871 bis 1914. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2018, ISBN 978-3-11-060897-7, S. 266 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. 1921, S. 840 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b c University of Chicago: Illustrirte Zeitung. Leipzig, [etc.] : J.J. Weber, 1843, S. 434 (archive.org [abgerufen am 22. Februar 2020]).
  4. a b c Klaus Franken: Das Marinekabinett Kaiser Wilhelms II. und sein erster Chef Admiral Gustav Freiherr von Senden-Bibran. BWV Verlag, 2017, ISBN 978-3-8305-3522-5, S. 232 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Tobias R. Philbin: Admiral von Hipper: The inconvenient Hero. John Benjamins Publishing, 1982, ISBN 90-272-7258-1, S. 13 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Jörg-Uwe Fischer: Admiral des Kaisers: Georg Alexander von Müller als Chef des Marinekabinetts Wilhelms II. P. Lang, 1992, ISBN 3-631-45166-0, S. 73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. a b Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser: zugleich Adelsmatrikel der im Ehrenschutzbunde des deutschen Adels vereinigten Verbände. J. Perthes., 1934, S. 32 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Genealogisches Handbuch des Adels. C.A. Starke, 2003, S. 416 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 207.
  10. Johannes Leicht: Heinrich Claß 1868–1953: Die politische Biographie eines Alldeutschen. Verlag Ferdinand Schöningh, 2012, ISBN 978-3-657-77379-4, S. 163 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).