Büschelbach

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Büschelbach
Markt Lichtenau
Koordinaten: 49° 18′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 49° 17′ 32″ N, 10° 43′ 13″ O
Höhe: 427 m ü. NHN
Einwohner: 75 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91586
Vorwahl: 09827
Der Dorfplatz
Der Dorfplatz
Ortsansicht
Zimmermanns Biergärtla

Büschelbach (fränkisch: Bischlba[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Lichtenau im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Büschelbach liegt in der Gemarkung Malmersdorf.[4]

Das Dorf liegt am Büschelbach, einem linken Zufluss der Fränkischen Rezat. 0,5 km westlich erhebt sich der Büschelberg (454 m ü. NHN), 0,5 km südwestlich liegt die Flur Salzleite, östlich schließt sich das Waldgebiet Reisig an. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Herpersdorf (1,4 km westlich) und Petersaurach (2,2 km nordöstlich) jeweils zur Staatsstraße 2412 und nach Immeldorf (1,5 km südlich).[5]

Der Ort 1166 wurde als „Biscofesbah“ (=zum Bach des Bischofs) erstmals urkundlich erwähnt. Als Grundherren sind die Bischöfe von Würzburg bezeugt, die die Errichtung der Siedlung auch veranlasst haben. Aufgrund der ungünstigen Bodenlage ist davon auszugehen, dass der Ort erst um diese Zeit gegründet wurde.[6]

Dorfherren waren ursprünglich die Herren von Heideck, von Vestenberg, die Stadt Nürnberg, das Gumbertusstift, die Burggrafen von Nürnberg, später die Markgrafen. Die drei Heideck’schen Güter erwarb das Kloster Heilsbronn 1327. 1331 erhielt das Kloster durch Schenkung Gefälle in Büschelbach. Konrad von Vestenberg verkaufte 1339 an das Kloster einen Hof zu Büschelbach und 1344 einen weiteren Hof. Durch eine Schenkung des Großhaslacher Pfarrers Seyfried erhielt das Kloster ein Gefälle.[7]

Im Salbuch des nürnbergischen Pflegamtes Lichtenau von 1515 wurden für Büschelbach 8 Untertansfamilien angegeben: 4 Untertanen unterstanden der Reichsstadt Nürnberg, 3 Untertanen dem Kloster Heilsbronn und 1 Untertan den „Pfaffen gen anspach“.[8]

Im 16-Punkte-Bericht des Klosteramts Heilsbronn aus dem Jahr 1608 wurden für Büschelbach 2 Bauern und 1 Köbler angegeben, die dem Klosterverwalteramt Heilsbronn unterstanden. Daneben waren das Stiftsamt Ansbach und die Reichsstadt Nürnberg Grundherren. Einen Gemeindeherrn gab es nicht.[9]

In der Amtsbeschreibung des Pflegamtes Lichtenau aus dem Jahr 1748 zählte der Ort zur Hauptmannschaft Immeldorf. Es gab 8 Untertansfamilien, von denen vier nürnbergisch waren.[10]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Büschelbach 11 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das Pflegamt Lichtenau aus. Einen Gemeindeherrn gab es nicht. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Klosterverwalteramt Heilsbronn: 2 Höfe, 2 Halbhöfe; Stiftsamt Ansbach: 2 Güter), Nürnberger Eigenherren (von Tucher: 2 Halbhöfe, von Imhof: 1 Hof, 1 Gütlein) und das Pflegamt Lichtenau (1 Gütlein).[11]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Büschelbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Immeldorf und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Immeldorf zugeordnet.[12] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Büschelbach in die neu gebildete Ruralgemeinde Malmersdorf umgemeindet. Diese wurde am 1. April 1971 im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Lichtenau eingegliedert.[13]

  • Etwas östlich des Ortes gibt es Grabhügel vorgeschichtlicher Zeitstellung und eine Siedlung der Steinzeit.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 90 80 95 76 97 80 84 118 76 63 75
Häuser[14] 15 15 17 16 15 15 14 20
Quelle [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [1]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Immeldorf) gepfarrt.[11] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannes (Lichtenau) gepfarrt.[23][25]

Commons: Büschelbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 329 (Digitalisat).
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 60. Dort folgendermaßen transkribiert: „bíschlba“.
  3. Gemeinde Lichtenau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 60.
  7. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 177ff.
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 744.
  9. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/2, 6. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 736.
  10. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 745.
  11. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 845.
  12. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
  13. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1000.
  14. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  15. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 14 (Digitalisat).
  16. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 149 (Digitalisat).
  17. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1043, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1208, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1095 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1159 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1197 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1028 (Digitalisat).
  23. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 756 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 170 (Digitalisat).
  25. Pfarrverband Heilsbronn. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 14. März 2023.