Bahnhof Eppstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eppstein
Empfangsgebäude des Eppsteiner Bahnhofs
Empfangsgebäude des Eppsteiner Bahnhofs
Empfangsgebäude des Eppsteiner Bahnhofs
Daten
Lage im Netz Zwischenbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung FEP
IBNR 8001815
Preisklasse 5
Eröffnung 15. Oktober 1877
bahnhof.de Eppstein
Lage
Stadt/Gemeinde Eppstein
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 8′ 23″ N, 8° 23′ 17″ OKoordinaten: 50° 8′ 23″ N, 8° 23′ 17″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Eppstein
Bahnhöfe in Hessen
i11i16i16i18

Der Bahnhof Eppstein (teilweise als Eppstein (Taunus) bezeichnet) wurde im Zuge des Baus der Main-Lahn-Bahn von der Hessischen Ludwigsbahn angelegt und erhielt zunächst ein provisorisches Empfangsgebäude. Die Strecke wurde in ihrer Gesamtlänge am 15. Oktober 1877 von der Hessischen Ludwigsbahn eröffnet. Heute handelt es sich um einen Halt der S-Bahn-Linie S2 der S-Bahn Rhein-Main.

Umbau für den neuen Eppsteiner Tunnel: verschwenkte Trasse mit altem (links) und neuem Bahnsteig (rechts), im Vordergrund ein Behelfsbahnsteig, Mai 2013

Durch die Lage der Strecke im engen Lorsbachtal und den dadurch topografisch vorgegebenen Zwangspunkten, insbesondere dem Eppsteiner Tunnel, kam der Bahnhof auf der der Gemeinde Eppstein gegenüber gelegenen Seite des Schwarzbaches zu liegen und musste über eine Brücke angebunden werden. Auch musste der Bach, der den Bereich des künftigen Bahnhofs durchfloss, ein neues Bachbett erhalten.

Die ursprünglich eingleisige Strecke hatte im Bahnhofsbereich ein Überholgleis und Stumpfgleise, um Fahrzeuge abstellen zu können. Die südlichen Gleise der Anlage dienten dem Güterverkehr.

Die Strecke war von Anfang an für ein zweites Gleis vorbereitet, das aber erst 1914 verlegt wurde. Dies bedeutete für den Bahnhofsbereich einen Ausbau: Südlich der beiden Streckengleise wurden zwei Überholgleise angeordnet, außer dem Hausbahnsteig (Gleis 1) gab es nun einen weiteren in Insellage mit zwei Bahnsteigkanten (Gleise 2 und 3). Die südlich gelegene Gleisanlage für den Güterverkehr wurde ebenfalls neu gestaltet und eine neue Güterhalle errichtet, die erst im Zuge der Bauarbeiten für den neuen Eppsteiner Tunnel (2009–2013) abgerissen wurde, obwohl sie Kulturdenkmal war.[2][3] Mit der S-Bahn-Linie nach Niedernhausen kamen 1978 die Elektrifizierung der Strecke und entsprechende Ausbauten im Bahnhofsbereich von Eppstein. Mit dem neuen Eppsteiner Tunnel[4] sind Anpassungsmaßnahmen mit den dort einschwenkenden Gleisen verbunden, die etwas nördlicher verlaufen als bisher. Dabei wurde auch das dritte Gleis entbehrlich und zugunsten von PKW-Parkraum darauf verzichtet, so dass der Bahnhof heute nur noch zwei Bahnsteiggleise besitzt.

Empfangsgebäude

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bahnhofsgelände am unteren Bildrand mit dem ersten – provisorischen – Bahnhofsgebäude
Blick auf den Bahnhof Eppstein

Der Bahnhof Eppstein erhielt zunächst ein provisorisches, eingeschossiges Empfangsgebäude aus Fachwerk. Hinzu kam noch vor 1885 eine Aufenthaltshalle, die erst mit den Ausbauarbeiten für die S-Bahn 1971 abgerissen wurde. 1903 wurde das Empfangsgebäude komplett durch einen historistischen Bau ersetzt.[5] Dieses Gebäude war in den 1990er Jahren funktionslos geworden und stand 10 Jahre lang weitgehend leer. Am 19. Dezember 2003 schlossen die Stadt Eppstein, der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und der Deutschen Bahn AG eine Rahmenvereinbarung, mit der die Sanierung des Empfangsgebäudes eingeleitet wurde.[6] Das Gebäude wurde durch die Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Eppstein, eine Gesellschaft der Stadt, gekauft und für 2,75 Millionen ab 2005 saniert. Das Land Hessen und der RMV haben sich an der Finanzierung beteiligt.[7]

Mit seiner Eröffnung am 26. Mai 2007 wurde die Bezeichnung Stadtbahnhof eingeführt und die Zufahrt erhielt den Namen „Am Stadtbahnhof“. Seitdem lautet die Anschrift des Eppsteiner Bahnhofs Am Stadtbahnhof 1. Heute befinden sich dort das BürgerBüro Eppstein, das auch als Mobilitätszentrum dient, und Gastronomie.

Das Empfangsgebäude und die imposante Stützmauer des Bahndamms sind Kulturdenkmäler nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.[2][8] Sie sind Teil der Route der Industriekultur Rhein-Main.

Bahnhof des Jahres 2018

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. August 2018 wurde in Berlin dem Bahnhof Eppstein vom Bündnis Allianz pro Schiene der Titel „Bahnhof des Jahres 2018“ verliehen. Diese Auszeichnung erhielt der Bahnhof Eppstein zusammen mit dem Bahnhof Winterberg (Sauerland/Nordrhein-Westfalen). Der Preis wird alljährlich verliehen. Der Preis ging 2018 insbesondere deswegen an Eppstein, weil Gastronomie, Tourismus und Bürgerservice hier auf kleinstem Raum zu ihrem Recht kommen, so in der Verlautbarung des Bündnisses.[9]

Eppstein liegt im Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV).

Die S-Bahnen fahren auf der Strecke Niedernhausen (Taunus)Dietzenbach Bahnhof.

Linie Verlauf Takt
S2 Niedernhausen (Taunus) – Niederjosbach – Bremthal – Eppstein – Lorsbach – Hofheim (Taunus) – Kriftel – Frankfurt-Zeilsheim – Frankfurt-Höchst Farbwerke – Frankfurt-Höchst – Frankfurt-Nied – Frankfurt-Griesheim – Frankfurt (Main) Hbf tief – Frankfurt (Main) Taunusanlage – Frankfurt (Main) Hauptwache – Frankfurt (Main) Konstablerwache – Frankfurt (Main) Ostendstraße – Frankfurt (Main) Mühlberg – Offenbach-Kaiserlei – Offenbach Ledermuseum – Offenbach Marktplatz – Offenbach (Main) Ost – Offenbach-Bieber – Heusenstamm – Dietzenbach-Steinberg – Dietzenbach Mitte – Dietzenbach Bhf 30 min
15 min (zur HVZ)

Am Bahnhof befindet sich ein Busbahnhof. Von dort bestehen Busverbindungen in die Eppsteiner Stadtteile Vockenhausen und Ehlhalten sowie in die angrenzenden Gemeinden. Es verkehren auch Anrufsammeltaxen.

Commons: Bahnhof Eppstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Eisenbahngeschichte und -baugattungen 1839–1999 / Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Drei Bände im Schuber. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 511.
  • Heinz Hirt (Hrsg.): 130 Jahre Bahnhof Eppstein. Vom provisorischen Stationsgebäude 1877 zum modernen Stadtbahnhof 2007. Eppstein 2007. ISBN 978-3-00-022577-2
  • Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (Hrsg.): Das Alte bewahren – das Neue wagen. Revitalisierung des Bahnhofes Eppstein. Stufe 1: Das Bahnhofsgebäude. Hofheim 2007. [Faltblatt]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Eisenbahngeschichte und -baugattungen 1839–1999 / Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Drei Bände im Schuber. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 511.
  2. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Am Stadtbahnhof 1 In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  3. Der neue Tunnel ist fertig. In: fr-online.de. Frankfurter Rundschau, 2. April 2013, abgerufen am 2. April 2013.
  4. Rhein-Main-Verkehrsverbund: Das Alte bewahren, S. 3.
  5. Rhein-Main-Verkehrsverbund: Das Alte bewahren, S. 2.
  6. Rhein-Main-Verkehrsverbund: Das Alte bewahren, S. 5.
  7. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Am Stadtbahnhof 1 In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  8. Bürgerbahnhöfe: Jury ehrt Eppstein und Winterberg. In: Pressemitteilung. Allianz pro Schiene, 31. August 2018, abgerufen am 8. November 2018.