Bahnhof Hamburg-Wilhelmsburg
Hamburg-Wilhelmsburg | |
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Neugestalteter Zugang und Bahnsteig der S-Bahn, im Vordergrund ein Teil der Ferngleise
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Daten | |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | AWLB AWFS (S-Bahn) |
IBNR | 8002561 |
Eröffnung | 1872 |
bahnhof.de | Wilhelmsburg |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Hamburg |
Ort/Ortsteil | Hamburg-Wilhelmsburg |
Land | Hamburg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 53° 29′ 56″ N, 10° 0′ 25″ O |
Eisenbahnstrecken | |
Bahnhöfe im Raum Hamburg |
Der Bahnhof Hamburg-Wilhelmsburg ist ein ehemaliger Rangierbahnhof und heute ein S-Bahn-Bahnhof im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Er hat einen überdachten Mittelbahnsteig und ein Empfangsgebäude. Der Bahnsteig ist mit einem Fahrstuhl zu erreichen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1872 eröffnete die Cöln-Mindener Eisenbahn den Bahnhof der damals noch selbstständigen Stadt Wilhelmsburg. Der alte Bahnhof befand sich jedoch weiter nördlich an der Thielenstraße.[1] 1889/90 folgte südlich davon der Bau eines Rangierbahnhofes, der nach der Betriebseröffnung des Rangierbahnhofes in Maschen stillgelegt wurde.[2]
Der heutige Bahnhof trug zunächst die Bezeichnung Harburg-Wilhelmsburg Nord, bevor er in Folge des Groß-Hamburg-Gesetzes zum 1. April 1938 in Hamburg-Wilhelmsburg umbezeichnet wurde.[3]
1983 wurde im Zuge des Baus der Harburger S-Bahn der heutige S-Bahnhof nahe der Neuenfelder Straße eröffnet.
Anlässlich der zeitgleich stattfindenden Internationalen Bauausstellung (IBA) und der Internationalen Gartenschau (igs) wurde der Bahnhof 2013 umfangreichen Neugestaltungsmaßnahmen unterzogen. Dabei wurden unter anderem die Zugangsanlage und die Fußgängerbrücke komplett neu errichtet.[4] Die Haltestelle diente während der IGS als wichtigster Zugang und erschloss das Ausstellungsgelände für den ÖPNV. Im März 2013 wurde die erneuerte Muharrem-Acar-Brücke, die den S-Bahnhof mit den westlich gelegenen IBA/igs-Gelände und dem östlich gelegenen Einkaufszentrum verbindet, eingeweiht. Muharrem Acar (1957–2009) war 1971 als türkischer Einwanderer nach Hamburg gekommen.[5] Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz gab bei der Einweihung an, der Senat ehre mit der Namenswidmung Acar, „der stellvertretend und beispielhaft für eine ganze Generation türkischer Einwanderer steht, die sich in Deutschland integriert und engagiert haben“.[6]
Bahnstrecken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Bahnhof führen vier zweigleisige Bahnstrecken:
- Güterstrecke Maschen–Hamburg Süd (VzG-Streckennummer 1255)
- Personenstrecke Wanne-Eickel–Hamburg (VzG-Streckennummer 2200)
- Güterstrecke Buchholz–Hamburg-Allermöhe (VzG-Streckennummer 1280)
- S-Bahn Hamburg Hbf–Neugraben (VzG-Streckennummer 1271)
Die S-Bahn ist mit der parallel verlaufenden Güterstrecke durch eine Überleitstelle verbunden. Am Abzweig Süderelbbrücken ist der Hafenbahnhof Hamburg Hohe Schaar mittels eines Gleisdreiecks an die Güterstrecke Maschen–Hamburg Süd angebunden. Im Bahnhof zweigen mehrere Anschlüsse der Hamburger Hafenbahn ab, unter anderem zur Peute.[7]
Ehemaliger Rangierbahnhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rangierbahnhof wurde von der Preußischen Staatsbahn nach der Eröffnung des Hamburger Freihafens im Oktober 1888[8] in den folgenden zwei Jahren gebaut. Er verband die Hamburger Hafenbahnhöfe mit den Bahnstrecken ins Ruhrgebiet sowie nach Mittel- und Süddeutschland. In zwei Zugbildungssystemen für den Import und den Export wurden die Güterzüge aufgelöst oder neu gebildet. Der Bahnhof fertigte bis zu 4000 Güterwagen täglich ab und beschäftigte etwa 2000 Eisenbahner.[2] Im Rangierbahnhof befand sich das Bahnbetriebswerk Hamburg-Wilhelmsburg. Mit der Inbetriebnahme des Rangierbahnhofes Maschen in den Jahren 1977 bis 1980 verlor der Rangierbahnhof Wilhelmsburg seine Aufgabe.[9]
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Linie | Verlauf |
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Pinneberg – Thesdorf – Halstenbek – Krupunder – Elbgaustraße – Eidelstedt – Stellingen (Arenen) – Langenfelde – Diebsteich – Altona – Königstraße – Reeperbahn – Landungsbrücken – Stadthausbrücke – Jungfernstieg – Hauptbahnhof – Hammerbrook (City Süd) – Elbbrücken – Veddel (BallinStadt) – Wilhelmsburg – Harburg – Harburg Rathaus – Heimfeld (TU Hamburg) – Neuwiedenthal – Neugraben | |
Elbgaustraße – Eidelstedt – Stellingen (Arenen) – Langenfelde – Diebsteich – Holstenstraße – Sternschanze – Dammtor – Hauptbahnhof \ Hauptstrecke – Hammerbrook (City Süd) – Elbbrücken – Veddel (BallinStadt) – Wilhelmsburg – Harburg – Harburg Rathaus – Heimfeld (TU Hamburg) – Neuwiedenthal – Neugraben – Fischbek – Neu Wulmstorf – Buxtehude – Neukloster – Horneburg – Dollern – Agathenburg – Stade / in Tagesrandzeiten – Berliner Tor |
2018 gab es täglich (Mo–Fr) durchschnittlich etwa 36.000 ein- oder aussteigende Fahrgäste.[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lageplan 1906. In: ziegenbek.de. Abgerufen am 3. April 2020.
- ↑ a b Niels Focken, Reinhard Höfer, Manfred Schulz, Hermann Westphal: Die Wilhelmsburger Industriebahn. Hamburger Hefte zur Eisenbahngeschichte, Folge 4. Freunde der Eisenbahn e. V., Hamburg 1992, S. 10.
- ↑ Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 14. April 1938, Nr. 19. Bekanntmachung Nr. 262, S. 110.
- ↑ Freie und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Hamburgs Süden blüht auf. URL: http://www.hamburg.de/buergerinfo-buergerservice/wohnen/1380276/2009-04-17-igs-hamburgs-sueden.html Abgerufen am 10. Mai 2009
- ↑ Informationen zum Berta-Kröger-Platz und zur Muharrem-Acar-Brücke auf den Seiten der Behörde für Umwelt und Energie, abgerufen am 27. Januar 2016
- ↑ Claudia Pittelkow: Eingeweiht: Fünf auf einen Streich. elbe wochenblatt, 12. März 2013, archiviert vom am 27. Januar 2016; abgerufen am 27. Januar 2016.
- ↑ DB Netz AG (Hrsg.): Hamburg-Wilhelmsburg. Gleise in Serviceeinrichtungen, Stand 1. Juli 2012, S. 6
- ↑ Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (Hrsg.): Geschichte des Hamburger Freihafens. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 6. August 2012.
- ↑ Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Hamburg (Hrsg.): Der Rangierbahnhof Maschen. Gerhard Stalling AG, Druck- und Verlagshaus, Oldenburg (Oldb) 1975, S. 16, 17.
- ↑ Antwort des Hamburger Verkehrsverbunds auf eine Anfrage bei FragDenStaat am 25. September 2019, abgerufen am 23. September 2020