Bahnstrecke Bad Münder–Bad Nenndorf

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Bad Münder–Bad Nenndorf
Streckennummer:1762
Kursbuchstrecke (DB):ex 212d
Kursbuchstrecke:192b (1934)
212a (1946)
Streckenlänge:22,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Altenbeken
Bahnhof
0,0 Bad Münder (Deister)
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
nach Hannover Hbf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
2,3 Bad Münder Stadt
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
4,4 Hamelspringe
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
6,8 Egestorf-Bakede
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
9,5 Eimbeckhausen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
12,2 Messenkamp
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
14,0 Lauenau
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
18,3 Rodenberg (Deister)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
21,4 Bad Nenndorf
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
von Weetzen
Haltepunkt / Haltestelle
22,4 Bad Nenndorf Nord
(ehem. Bf, heute Bad Nenndorf)
Strecke
nach Haste

Die Bahnstrecke Bad Münder–Bad Nenndorf (Süntelbahn) war eine eingleisige Nebenbahn durch das Deister-Süntel-Tal zwischen Bad Münder und Bad Nenndorf in Niedersachsen. Sie zweigte von der Bahnstrecke Hannover–Altenbeken ab und mündete in die Deisterbahn. Ihr Name stammt von dem südwestlich gelegenen Mittelgebirgszug Süntel.

Bereits 1855 war in Lauenau unter Führung des Freiherrn von Meysenbug ein Komitee zur Förderung der Eisenbahn gegründet worden.[1]

Seit 1873 gab es Bemühungen um eine Verbesserung des Bahnanschlusses. 1885 wurde ein Komitee gegründet. Unter anderem war auch eine Zahnradbahn geplant, die von Messenkamp nach Egestorf (Deister) mit Streckenführung durch das Walterbachtal und über den Nienstedter Pass verlaufen sollte. Auch eine Verbindung zur Rinteln-Stadthagener Eisenbahn durchs Auetal war einmal geplant.

Die Eröffnung der von den Preußischen Staatseisenbahnen gebauten Strecke erfolgte in drei Schritten: Am 14. Oktober 1904 wurde der Abschnitt Groß Nenndorf (jetzt Bad Nenndorf)–Lauenau eröffnet, am 25. März 1905 der Abschnitt Lauenau–Eimbeckhausen und am 19. Juni 1905 war die gesamte Strecke befahrbar.

Mit fünf täglichen Zugpaaren wurde die Strecke in Betrieb genommen, daran hat sich bis zur Einstellung nicht viel geändert: Auch 1968 waren es fünf werktägliche Zugpaare und mittags zwei Züge zwischen Haste und Lauenau. Allerdings fuhren die Personenzüge zwischen Haste und Hameln durch, so dass das Umsteigen in Bad Nenndorf Nord und Bad Münder entfiel.

Ab 28. Mai 1968 wurde der Personenverkehr eingestellt. Die Strecke hatte für den Personenverkehr nur geringe Bedeutung, aber beträchtlichen Güterverkehr. Sie diente auch dem durchgehenden Verkehr von Güterzügen zwischen Seelze und Hameln. Durch die Inbetriebnahme der Empelder Kurve an der Güterumgehungsbahn Hannover 1973 sank die Bedeutung der Verbindung.

Der Güterverkehr wurde etappenweise eingestellt: 1974 Lauenau–Eimbeckhausen, wobei das Stück Lauenau–Messenkamp bis 1. Juli 1983 noch befahrbar blieb, und am 26. Mai 1988 die Abschnitte Bad Nenndorf Nord–Lauenau und Eimbeckhausen–Bad Münder Stadt. Nur zwischen Bad Münder und Bad Münder Stadt wurde noch bis zum 31. Dezember 1995 Güterverkehr angeboten. Bereits 1989 begann der Streckenabbau zwischen Bad Nenndorf und Lauenau. Der Bahnhof Bad Nenndorf Nord ist heute ein Haltepunkt und trägt den Namen Bad Nenndorf.

Bad Nenndorf Nord

Der Bahnhof hieß bei der Eröffnung noch Groß Nenndorf, seit Oktober 1929 Bad Nenndorf Nord, und heute Bad Nenndorf. Er wurde aufgrund der schon vorhandenen Anlagen der Deisterbahn als Keilbahnhof gebaut. Die Süntelbahn verkehrte auf der ursprünglichen Straßenseite. Dort gab es mindestens zwei Gleise, auf der Deisterbahn mehr, und auch einen überdachten Hausbahnsteig. Das Empfangsgebäude von 1872 wurde 1935/36 abgerissen und dafür ein neues Gebäude quer zwischen beiden Strecken errichtet.

Bad Nenndorf
Ehemaliger Bahnhof Bad Nenndorf (2021)

Hier gab es ein Empfangsgebäude mit Güterschuppen, zeitweilig gab es hier auch ein Ladegleis. Die Empfangsgebäude von Bad Nenndorf, Rodenberg, Lauenau und Bad Münder Stadt waren in einem ähnlichen Stil gebaut: Ein massives, eineinhalbgeschossiges Gebäude, auf der einen Seite die Wartesäle und auf der anderen Seite ein Güterschuppen angeschlossen, beides in Fachwerkbauweise.

Rodenberg

Ein Empfangsgebäude und ein Kreuzungsgleis. Die Ladegleise lagen nördlich des Gebäudes.

Lauenau

Auch hier war neben dem Empfangsgebäude ein Kreuzungsgleis vorhanden.

Messenkamp

Hier gab ein kleines Fachwerk-Empfangsgebäude mit Güterschuppen. Es existierte ein Kreuzungsgleis.

Eimbeckhausen

Hier war ein Empfangsgebäude mit Güterschuppen, ursprünglich aus Fachwerk, später ein massiver Bau. Ein Kreuzungsgleis gab es, nördlich außerdem zwei Ladegleise, westlich war ein Anschluss zur landwirtschaftlichen Genossenschaft.

Egestorf-Bakede

Dies war nur ein Haltepunkt mit nur einem Wartehäuschen, später wurde auch ein Güterschuppen gebaut.

Hamelspringe

Ein Empfangsgebäude ist spiegelbildlich baugleich mit Messenkamp. Die Gleisanlagen bestanden aus einem Durchgangsgleis, einem Überholgleis 475 m lang, zwei Ladegleisen, wovon eins an der Rampe des Güterschuppens am Empfangsgebäude endete. Das zweite Gütergleis lag parallel zur gepflasterten Ladestraße. Ein drittes Ladegleis kreuzte die Ladestraße und endete an einem weiteren Güterschuppen. Mit Einstellung des Personenverkehrs wurde der Bahnhof im Mai 1968 geschlossen und alle Gütergleise und Signale, sowie das Überholgleis bis 1969 abgebaut. Das Durchgangsgleis und die Lichthauptsignale zur Überwachung des Bahnübergangs der K 72 wurden im Zuge des Streckenabbaus bis 1992 abgebaut.

Bad Münder Stadt

Auch hier war ein Empfangsgebäude, es gab ein Kreuzungsgleis und Ladegleise. Hier siedelte sich 1932 eine Glasfabrik an, die heute zur Ardagh Packaging Group gehört.

  • Michael Bahls: Die Hannover-Altenbekener Eisenbahn. Kenning, Nordhorn 2006, ISBN 3-927587-77-X.
  • Matthias Biester, Klaus Vohn-Fortagne: Mit Volldampf durch das Sünteltal. Hrsg.: Heimatbund Niedersachsen, Ortsgruppe Bad Münder. Bad Münder 2006, ISBN 978-3-00-021960-3.
Commons: Süntelbahn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Das Industriezeitalter in: 950 Jahre Lauenau (Memento vom 21. September 2021 im Internet Archive), Juni 2009, S. 13, abgerufen am 4. Februar 2021.