Bahnstrecke Chivasso–Aosta

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Chivasso–Aosta
Eisenbahnbrücke bei Ivrea über die Dora Baltea
Eisenbahnbrücke bei Ivrea über die Dora Baltea
Strecke der Bahnstrecke Chivasso–Aosta
Streckenlänge:99 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:3000 V =
von Mailand und Alessandria
von Asti
0+000 Bahnhof Chivasso 184 m
von Turin
Schnellfahrstrecke Turin–Mailand
Autostrada A4
5+225 Montanaro 213 m
10+592 Rodallo 250 m
13+922 Caluso 281 m
Tunnel Caluso (251 m)
17+423 Candia Canavese 255 m
20+153 Mercenasco 238 m
23+383 Strambino 232 m
Chiusella
Autostrada A5
32+431 Ivrea 238 m
Dora Baltea
Tunnel Ivrea (1.108 m)
35+942 Montalto Dora 248 m
Tunnel Borgofranco (78 m)
38+684 Borgofranco 257 m
Dora Baltea
42+942 Settimo-Tavagnasco 273 m
45+610 Quincinetto † 1999 285 m
Dora Baltea (2 x)
Grenze Piemont-Aostatal
48+613 Pont-Saint-Martin 313 m
Lys
51+204 Donnas 320 m
Tunnel Bard (606 m)
Dora Baltea
54+110 Hône-Bard 346 m
Dora Baltea
Autostrada A5
58+216 Arnad † anni '60
60+782 Verrès 369 m
Evançon
Dora Baltea
66+641 Montjovet 386 m
Dora Baltea
Autostrada A5
71+777 Saint-Vincent † 1995 436 m
Autostrada A5
74+051 Châtillon-Saint-Vincent 454 m
Autostrada A5]
79+154 Chambave 472 m
Dora Baltea
Autostrada A5
Dora Baltea
Autostrada A5]
86+171 Nus 522 m
Dora Baltea
88+141 Saint-Marcel † 2003 530 m
Dora Baltea
90+748 Quart 548 m
Buthier
98+619 Aosta 577 m
nach Pré-Saint-Didier

Die Bahnstrecke Chivasso–Aosta ist eine eingleisige, normalspurige Nebenbahn, die das Aostatal mit dem Piemont verbindet. Die Bahnstrecke wurde in ihrer vollen Länge 1886 eröffnet und ist unverändert in Betrieb.

Mitte des 19. Jahrhunderts sollte das Aostatal an das italienische Eisenbahnnetz angeschlossen werden. Der erste Abschnitt von Chivasso, das an der Bahnstrecke Turin–Mailand liegt, wurde im Jahr 1858 zunächst bis Caluso und im November desselben Jahres bis Ivrea fertiggestellt.[1] Der Weiterbau im Tal des Gebirgsflusses Dora Baltea war technisch anspruchsvoll und verzögerte sich bis 1886, als der erste Zug in Aosta eintraf.

Wegen eines Stahlwerks in Aosta und der Grenznähe hatte die Strecke auch eine strategisch-militärische Bedeutung. Sie wurde deshalb von 1915 bis 1943 sowie von 1949 bis 2001 von dem italienischen Eisenbahn-Pionierregiment betrieben. Das Regiment ist Teil des italienischen Heers. Heute gehört die Strecke zum Netz der italienischen Staatsbahn.

Im Herbst 2000 gab es im Tal der Dora Baltea massive Überschwemmungen, bei denen auch die Strecke im Abschnitt zwischen Strambino und Aosta erheblich beschädigt wurde. Erst im Januar 2003 konnte die gesamte Strecke wieder in Betrieb genommen werden.

Seit 2006 ist der Streckenabschnitt von Chivasso nach Ivrea elektrifiziert. Eine durchgehende Elektrifizierung bis Aosta ist im Bau.[2][3]

  • Am 10. Juni 1992 stießen kurz hinter dem Bahnhof Caluso am südlichen Eingang des Tunnels der Direktzug von Turin nach Aosta und der Nahverkehrszug von Ivrea nach Chivasso frontal aufeinander. Ein Lokführer und fünf Passagiere kamen ums Leben, es gab 33 Verletzte.[4]
  • Am 23. Mai 2018 stieß der Regionalzug von Turin nach Ivrea auf einem Bahnübergang bei Caluso mit einem Schwertransporter zusammen. Der LKW kam vor der geschlossenen Schranke nicht rechtzeitig zum Stehen, durchbrach die Schranke und blieb dann liegen. Der Lokführer und ein Mitreisender starben, es gab ca. 20 Verletzte.[5]

Derzeit werden folgende Schienenfahrzeuge auf der Strecke eingesetzt:

  • Stadler Flirt als Zweikrafttriebfahrzeug, die sowohl über Oberleitung elektrisch als auch mit Dieselmotor angetrieben werden können,
  • FS ALn 501/502, dreiteilige Dieseltriebwagen mit dem Spitznamen „Minuetto“.
  • FS ALe 501/502, dreiteilige Elektrotriebwagen ähnlich FS ALn 501/502.
  • FS ETR.425, elektrische Triebwagen mit der Bezeichnung „Jazz“.
  • klassische Züge mit Lokomotiven der Bauart FS E.464.
  • Arturo Castellani, Angelo Nascimbene und Stefano Garzaro, „La linea della Valle d'Aosta: Torino – Chivasso – Aosta – Pré Saint Didier“, Heft: Nuovo monitore delle strade ferrate, Nr. 6, Dezember 1975, Seiten 4 bis 16.

Einzelnachweise

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  1. Bibliografia Ferroviaria Italiana. Alessandro Tuzza, abgerufen am 28. Juni 2024 (italienisch).
  2. Elettrificazione Chivasso - Ivrea. In: Ferrovie.it. 24. November 2004, abgerufen am 29. Juni 2024 (italienisch).
  3. Ivrea. Treni, via libera all'elettrificazione della linea Chivasso-Ivrea-Aosta. In: la Sentinelle. 19. April 2019, abgerufen am 29. Juni 2024 (italienisch).
  4. Armand Pilon, Ivano Barbiero, Condio e Poletto: Scontro fra treni, 6 morti. Hrsg.: La Stampa vom 11. Juni 1992. Nr. 158, S. 1 (italienisch).
  5. Zug kracht in Sattelschlepper - mindestens zwei Tote. In: Spiegel. 24. Mai 2028, abgerufen am 29. Juni 2024.
Commons: Chivasso–Ivrea–Aosta railway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien