Benutzer:AUGL-2017/Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel wurde am 17. Januar 2017 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Vollprogramm einschl. Relevanzcheck sowie URV-Verdacht--Innobello (Diskussion) 12:35, 17. Jan. 2017 (CET)

Die Aufgabe der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein GmbH ist die Durchführung naturschutzrechtlicher Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen bzw. sonstiger Maßnahmen des Naturschutzes.

Geschäftsführer: Ute Ojowski, Heinrich Rottmann

Gründung: Nach der Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrags am 18.12.2007 wurde die Firma Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein GmbH am 18.03.2008 in das Handelsregister beim Amtsgericht Kiel unter der Handelsregister-Nummer HRB 9756 KI eingetragen. Die Ausgleichsagentur ist eine 100 % Tochter der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.

Firmenadresse: Eschenbrook 4, 24113 Molfsee

Inhaltsverzeichnis:

  1. Aufgaben und Ziele
  2. Ökokonten
  3. Knickersatz und Artenschutz
  4. Projektbeispiel
  5. Moorschutz - MoorFutures®
  6. Finanzierung
  7. Mitgliedschaften
  8. WebLinks

Aufgaben und Ziele:
Wer durch Bebauung in die Natur eingreift muss einen Ausgleich dafür schaffen. Die Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein setzt diese gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen um und stellt sie Dritten zur Nutzung zur Verfügung. Für den Bauträger entfallen die kostenintensive und zeitaufwendige Suche nach einer Ausgleichsfläche, deren Beantragung, Umsetzung und die dauerhafte Pflege. Bereits mehr als 2.000 Hektar der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein hat die Ausgleichsagentur, eine 100 prozentige Tochter der Stiftung, seit ihrer Gründung so zu neuen Lebensräumen für heimische Tier- und Pflanzenarten gemacht. Auf ehemaligen Acker- und Intensivgrünlandflächen wurden Laichgewässer für Amphibien angelegt, blütenbunte Saatmischungen eingebracht und Gehölze gepflanzt. Über 250 Naturschutzmaßnahmen wurden im Rahmen der gesetzlichen Eingriffsregelung geplant und umgesetzt. Alle Maßnahmen werden auf den Flächen der Stiftung Naturschutz realisiert. Das hat zwei entscheidende Vorteile: Die Ausgleichsflächen liegen nicht isoliert in der Landschaft, sie sind eingebunden ins Biotopnetzwerk der Stiftungsflächen und werden gemeinsam gemanagt. In regelmäßigen Kontrollen wird die Entwicklung jeder einzelnen Fläche ständig überprüft und gegebenenfalls nachgesteuert. Nur so ist der dauerhafte und nachhaltige Ausgleich gewährleistet. Gleichzeitig wird der stark in der Kritik stehende Flächenverbrauch reduziert, weil keine neuen Nutzflächen in Anspruch genommen werden müssen.

Ökokonten

Ökokonto heißt die gezielte Bevorratung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die bei späteren Eingriffen in die Natur und Landschaft als Kompensationsmaßnahmen angerechnet werden können. Mehr als 160 Ökokonten hat die Ausgleichsagentur inzwischen in ganz Schleswig-Holstein entwickelt. Innerhalb der Ökokonten stehen aktuell ca. 4,5 Mio. sogenannte Ökopunkte zur Verfügung, die Investoren als Ausgleich abbuchen können. Um die 10 Mio. Ökopunkte hat die Ausgleichsagentur bereits vermittelt. Die Ökokonten liegen im Stiftungsland, dem landesweiten Biotopnetzwerk der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und wirken im Verbund gleich doppelt: als Ausgleich und als wichtige Trittsteine für heimische Arten.

Knickersatz und Artenschutz

Seit 2012 sind landesweit bisher über 8.000 laufende Meter neue Knicks und Feldhecken in ca. 35 Ersatzknickprojekten von der Agentur gepflanzt worden. Bei 12 Projekten standen ganz gezielte Maßnahmen für geschützte Arten im Vordergrund. Bauvorhaben wie Windkraftanlagen, Straßen oder Stromtrassen können oft nur realisiert werden, wenn Ersatzlebensräume für seltene Tierarten, die besonderen Schutz genießen, geschaffen oder diese gar umgesiedelt werden. Die Ausgleichsagentur hat ungestörte Nahrungsgewässer für Schwarzstörche angelegt, Moorfrösche und Kreuzkröten umgesiedelt und Ersatzquartiere für Fledermäuse geschaffen.

Projektbeispiel:

Im Ökokonto in Panten im Kreis Herzogtum-Lauenburg ist durch die Arbeit der Ausgleichsagentur beispielsweise aus einem ehemaligen Acker von 6,2 ha ein neues großes Naturparadies entstanden. Es wurden 170 Meter Knick angelegt, Steinhaufen und sonnenwarme sandige Plätze zur Eiablage für Wald- und Zauneidechse geschaffen. Flache Mulden wurden gegraben, die sich mit Regenwasser füllen, damit der Kiebitz im Frühjahr Nahrung findet und eine blumenbunte Weide eingesät. Eine Handvoll Angusrinder sorgen dafür, dass die Gehölze nicht alles zu wuchern und übernehmen die dauerhafte naturschutzgerechte Pflege der Weide.

Moorschutz = Klimaschutz

Ganz neue Wege geht die Ausgleichsagentur seit Dezember 2014 in Sachen Klimaschutz. Alle, die freiwillig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen, können das mit den MoorFutures® vor Ort in Schleswig-Holstein tun. Auch hier ist die Ausgleichsagentur in Vorleistung gegangen und hat 68 Hektar im Königsmoor im Kreis Rendsburg-Eckernförde wiedervernässt. Durch die Renaturierung gelingt es, die Treibhausgasemission über einen Zeitraum von mindestens 50 Jahren um insgesamt ca. 40.000 t CO2eq zu reduzieren. Das ist gut fürs Klima und für die Natur. Die Wirksamkeit würde vom TÜV-Rheinland geprüft und nach ISO 14064-2 zertifiziert (Bericht Nr. 21223197). Alle MoorFutures®-Erlöse kommen vollständig der Wiederherstellung von Mooren zugute. So wird „nebenbei“ auch noch ein wertvoller Lebensraum für gefährdete Tiere und Pflanzen der Moore zurückgewonnen. Mit dem Kauf von MoorFutures® Kohlenstoffzertifikaten kann sich jeder an der Refinanzierung der Maßnahmen beteiligen. Ein MoorFutures® entspricht dabei der freiwilligen Kompensation von einer Tonne CO2eq. Privatpersonen, Firmen und Institutionen haben durch den Kauf von CO2-Zertifikate|Kohlenstoffzertifikaten ihre Produktionsprozesse, Tagung, Fahrzeuge oder Geburtstagsfeier klimaoptimiert und gehen als verantwortungsvolles Beispiel voran.

Finanzierung
Die Einnahmen, die durch die Vermarktung der Ökokonten erzielt werden, dienen zur Refinanzierung der durchgeführten Maßnahmen und zur Entwicklung neuer Ökokonten. Darüber hinaus erzielte Erlöse leisten einen Beitrag zur Erfüllung des Stiftungszwecks. Die über MoorFutures® Zertifikate erzielten Einnahmen gehen zu 100 % in den Moorschutz.

Mitgliedschaften:

Als Mitglied des Bundesverbands der Flächenagenturen Deutschlands (BFAD) stehen wir für eine hohe Qualität der Planungsleistungen und eine dauerhafte Sicherung von Flächen und Maßnahmen.

Bundesverband der Flächenagenturen Deutschlands (BFAD)

Qualitätsstandards des Bundesverbands der Flächenagenturen Deutschlands (BFAD)

Weblinks:

Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

Landesnaturschutzgesetz

Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein