Benutzer:Air Check One/Erledigt/Bahnwärterhaus Maulbeerallee

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Am östlichen Ende der Maulbeerallee in Darmstadt steht ein Bahnwärterhaus. Dieses ist aus geschichtlichen und technischen Gründen ein Kulturdenkmal.

1873/74 baute die Hessische Ludwigsbahn eine Güterzug-Verbindungsstrecke zwischen dem westlichen und dem östlichen Ast der Main-Rhein-Bahn im Norden Darmstadts, um das Rangieren von Güterzügen im damaligen Ludwigsbahnhof, einem Kopfbahnhof am heutigen Steubenplatz, zu vermeiden. Diese Verbindungsbahn zweigte im Westen an der Überwachungsstation Hammelstrift von der Hauptstrecke ab und endete im Osten am neu errichten Rangierbahnhof Kranichstein.

An dieser sogenannten Verbindungsbahn errichtete die Bahngesellschaft zur Absicherung von Bahnübergängen vier Bahnwärterhäuser.[1] Von diesen ist nur noch das Haus am Ende der Maulbeerallee vorhanden. Es sicherte als Posten 4 den Bahnübergang der Hammelstrift ab, die damals von der Täubcheshöhle ausgehend an der Gemarkungsgrenze von Darmstadt zu Arheilgen entlang bis in den heutigen Stadtteil Kranichstein führte. Die Maulbeerallee folgt im Wesentlichen der Trasse der älteren Hammelstrift.

Ein weiteres dieser vier Bahnwärterhäuser befand sich als Posten 2 an der Nordostecke der bis etwa 1910 ebenerdigen Kreuzung der Verbindungsbahn mit der Straße von Darmstadt nach Arheilgen (Frankfurter Straße).[2] Der genaue Standort der beiden anderen Bahnwärterhäuser ist nicht bekannt.

Das Gebäude wurde aus Sandstein gemauert und besitzt ein biberschwanzgedecktes Satteldach. Zu diesem Bahnwärterhaus gehörte ein Stall, welcher der Eigenversorgung des Bahnwärters und seiner Familie mit Kleinvieh wie Ziegen, Geflügel und Hasen diente.

  1. Geschäfs-Bericht des Verwaltungs­rathes der Hessischen Ludwigs­bahn für die acht und dreißigste General-Versamm­lung der Actionäre über den Bau und Betrieb der Bahn im Jahre 1873, Seite 18, Digitalisat der ULB Darmstadt.
  2. So eingetragen auf einer auf 1904 datierten Flurkarte des Vermessungsamts Darmstadt, Stadtarchiv Darmstadt, Bestand ST 51 Nr. 132/72, Digitalisat auf der Website von Kristof Doffing.