Benutzer:AnBuKu/Egelsee (Bern)

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Egelsee
Egelsee, auch als Egelmösli bekannt, im fernen Hintergrund Bantiger mit Sendeturm
Geographische Lage Stadt Bern
Zuflüsse Wysslochbach, Niederschläge und unterirdische Einsickerung aus umliegendem Kulturland
Abfluss Verdunstung und Kanalisation
Orte am Ufer Kirchenfeld-Schosshalde (Stadtteil IV)
Ufernaher Ort Stadt Bern
Daten
Koordinaten 602008 / 199271Koordinaten: 46° 56′ 40″ N, 7° 27′ 54″ O; CH1903: 602008 / 199271
AnBuKu/Egelsee (Bern) (Kanton Bern)
AnBuKu/Egelsee (Bern) (Kanton Bern)
Höhe über Meeresspiegel 549 m ü. M.
map.bern.ch[1]
geo.admin.ch[2]
Fläche 1.681 hadep1
Breite 82 mdep1
Volumen 17.200 [3]dep1
Maximale Tiefe 3.4 m[3]
Einzugsgebiet 47.73 ha[3]dep1

Der Egelsee, auch als Egelmösli[3] bekannt, ist ein kleiner See im Südosten der Stadt Bern unterhalb von A6 und Zentrum Paul Klee, im Kanton Bern in der Schweiz. Seinen Namen hat er

Lage und Umgebung

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Der Egelsee – ein Toteissee oder umgangssprachlich auch als Moränensee bekannt und von seinen Merkmalen her eher ein Weiher als ein See – liegt im gebräuchlichen Quartier Egelmoos in der Schosshalde des Berner Stadtteil IV, Kirchenfeld-Schosshalde. Einziger Zufluss ist der Wysslochbach. Da er keine natürlichen Abflüsse besitzt, wird das Wasser periodisch in die Kanalisation abgelassen. Egelmoos

Entstehung und Geschichte

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Flora und Fauna

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Der Egelsee ist Teil eines öffentlichen Parks. An ausreichend kalten Wintertagen wird die zugefrorene Natureisdecke vom Quartierleist gegen ein Eintrittsgeld zum Schlittschuhlaufen frei gegeben.

Am See besteht ein privates Fischereirecht. Mitglieder des Angelfischer-Vereins Bern dürfen vom westlichen Seeufer mit der Angel fischen.

Commons: Egelsee (Stadt Bern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Luftbild Egelsee mit Höhenkurven. In: map.bern.ch. Stadt Bern, abgerufen am 1. September 2018.
  2. Karte Egelsee Geologie. In: map.geo.admin.ch. Schweizerische Eidgenossenschaft und Kantone, abgerufen am 1. September 2018.
  3. a b c d Joachim Guthruf; Katrin Guthruf-Seiler; Markus Zeh: Egelmösli. (PDF; 36.8 MB) In: Kleinseen im Kanton Bern. Amt für Gewässerschutz und Abfallwirtschaft des Kantons Bern (GSA) und Gewässer- und Bodenschutzlabor (GBL), August 1999, S. 255, Seiten 67–68, abgerufen am 1. September 2018.




Quellen:

https://docplayer.org/186467346-Vernehmlassung-gewaesserraum-egelsee.html

https://www.afvbern.ch/egelsee -> Angelfischer-Verein Bern (AFV), Pächter Egelsee

https://www.soml.ch -> Schosshalde-Ostring-Murifeld-Leist (SOML)

http://www.digibern.ch/weber/weber_e.html#Egelmoos -> 2) früherer Name des Mooses, in dem im 19. Jh. der Tümpel für die Gewinnung von Natureis vergrössert wurde. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg entstand durch Melioration der heutige Egelsee mit dem Park.

http://archives-quickaccess.ch/bbb/lexikon/313287 Egelmoos

https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/2009-02-egelsee -> Zugefrorener Egelsee: Noch haben die Fische genügend Sauerstoff

https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/2009-10-grsitzungasd -> Frischwasserzufuhr zum Egelsee: Wasserqualität soll weiter verbessert werden

https://www.derbund.ch/bern/Duenger-schadet-dem-Egelsee/story/10944934 -> Sanierungsmassnahmen weiterführen bis 2018. Erhöhung Sauerstoffgehalt durch Quellwasser der Schosshalden-Brunngesellschaft. Umwandlung landwirtschaftlich genutztes Land in Grünfläche durch Subventionen.

https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/2006-05-nutzungwyssloch -> Nutzungs- und Gestaltungskonzept Wyssloch verabschiedet

https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/2003-09-3610 -> Massnahmen gegen Nährstoffbelastung im Egelsee

https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/2001-01-1680 -> In der Stadt Bern sollen die ökologisch wertvollsten Naturareale gesichert werden - Beim Egelsee soll auch in Zukunft das Eislaufen und der Modellbootbetrieb möglich sein.

https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/1999-05-369 -> Renaturierung des Wysslochbaches

https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=mnb-001:1933:0::75 - Mitteilung Naturforschende Gesellschaft in Bern, 1933 - Das Egelmoos bei Bern, Franz von Tavel - Das Egelmoos ist ein kleiner Moränensee an der Grenze der Stadt Bern, dessen Flora und Fauna durch menschlichen Einfluss sehr verarmt ist. Verfasser gibt einen Überblick über den ursprünglichen Zustand. -> PDF : https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=mnb-001%3A1933%3A0%3A%3A312

http://retro.seals.ch/digbib/view?rid=sav-001:1929:29::253&id=hitlist -> http://dx.doi.org/10.5169/seals-112763 Seite 239 Das Berner Mattenenglisch und seine Ausläufer: die Berner Bubensprache, Bildung männlicher Wörter mit -er und -eler: Aeger (Egelmoos)

http://retro.seals.ch/digbib/view?rid=sng-005:1953:133::338&id=hitlist -> Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft, Band 133, 1953 - Günther von Büren, 1952, nicht publiziertes Gutachten für die Stadt Bern über das Egelmoos in der Schosshalde

http://map.bern.ch/stadtplan/?layer=poi,webGIS/31&zoom=4&koor=602010,199270 Lage auf dem Stadtplan

www.bernerzeitung.newsnetz.ch/region/bern/Krebse-bringen-Egelsee-zum-Ueberlaufen/story/19459906 -> Bern Krebse bringen Egelsee zum Überlaufen

https://www.ig-egelsee.ch/chronik/

https://www.bern.ch/themen/umwelt-natur-und-energie/stadtnatur/naturliche-vielfalt/handbuch-biodiversitaet/handbuch-biodiversitaet.pdf S. 15

Stadtteil IV (Kirchenfeld / Schosshalde):
 Egelsee: In diesem idyllischen Kleinsee leben 14
 verschiedene Fischarten. In der Dämmerung
 kommen die nordamerikanischen Kamberkrebse
 zum Vorschein (siehe Seite 28). Ebenfalls nicht
 einheimisch sind die Rotwangenschildkröten, die
 sich oft auf einem der liegenden Baumstämme
 sonnen. Besonders im Winter fallen verschiede­-
 ne Wasservögel auf. Im Frühling kommen dann
 die Erdkröten aus den Gärten der Umgebung für
 die Fortpflanzung zum Gewässer.

http://www.journal-b.ch/de/082013/alltag/2889/Egelsee-Nicht-einfach-Fischer-vs-Gastronomen.htm Gelbe Schwertlilie

https://www.20min.ch/schweiz/bern/story/Aquarium-Raubfische-rotteten-Bitterling-aus-11876191?httpredirect Fische: Bitterling (einheimisch), Sonnenbarsch


https://www.bve.be.ch/bve/de/index/wasser/wasser/gewaesserqualitaet/Seen.assetref/dam/documents/BVE/AWA/de/GBL/SeenDivers/DOCP-%23484526-v1-Kleinseen_im_Kanton_Bern_(1999).pdf -> S.67–68 Egelmösli

Kleinseen im Kanton Bern Petits plans d'eau du canton de Berne[1]


Egelmösli Trophiegrad hoch eutroph (sehr produktiv, nährstoffreich)

Einzugsgebiet (EzG)
Fläche topographisches EzG: 47.73 ha
maximale Höhe topographisches EzG: 593 m ü.M.
mittlere Höhe topographisches EzG : 568 m ü.M.

Flächenanteile EzG
 See              4%
 Gletscher
 Fels             8%
 Schutt
 Wald
 Siedlung        27%
 Landwirtschaft  43%
 unprod. Fläche  18%

Landeskarte 1 : 25 000    1166
Koordinaten Maximaltiefe  601 938 I 199 245
Höhe Seeoberfläche        550 m ü.M.
Seefläche                 1.52 ha
Maximaltiefe              3.4 m
Seevolumen                17 200m3

Geologie, Hydrologie und Geschichte

Das Egelmösli oder der Egelsee ist ein kleiner Moränensee im Südosten der Stadt Bern (Schosshalde).
Er ist zwischen zwei Stirnmoränen des Aaregletschers eingebettet (von Tavel 1933) und Dank einer
Lehmschicht, die gegen unten abdichtet, entstanden (der Grundwasserleiter liegt bedeutend tiefer als
der heutige Seespiegel). Das Vorkommen von Seesedimenten in der Umgebung zeigt, dass der See
ursprünglich grösser gewesen ist. Durch Verlandung wurde er allmählich immer kleiner, so dass
zeitweise keine offene Wasserfläche mehr vorhanden war. Diese historischen Informationen lassen sich
aus Torfschichten herauslesen, welche im Sediment eingelagert sind (Dervey et al. 1993).

Der See wurde schon früh für die Eisgewinnung genutzt. Um die Ausbeute zu erhöhen, wurde 1884 die
Seefläche durch Abgraben der Ufer und Ausbaggerung des östlichen, mit Seebinsen bewachsenen Teils,
vergrössert. Damit wurde die bis dahin reiche Fauna und Flora des Egelmöslis zerstört. Sie hat sich 
bis Mitte der Dreissigerjahre nicht wieder erholen können (von Tavel 1933). 1908 war sogar geplant,
das Egelmoos aufzufüllen und zu überbauen.

Die hydrologischen Bedingungen änderten sich mehrmals grundlegend. Bis 1933 erfolgte die Speisung
des Gewässers durch den Wysslochbach, welcher in Trockenzeiten und im Winter kein Wasser führte.
Während Jahrzehnten war dann der Bach eingedolt und floss, zusammen mit kommunalem Abwasser, in die
Kanalisation von Bern. Nach einer ersten Sanierungsetappe im Jahr 1996 fliesst der Wysslochbach nun
wieder in den See. Gleichzeitig wurden das West- und Ostufer abgeflacht. Im Winter 1998/99 erfolgte
die zweite Sanierungsetappe (Emmenegger 1999). Dabei wurde an der Nordseite ein Flachufer geschüttet,
was zusätzlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen schafft und den ökologischen Wert des Gewässers
nochmals erhöhen dürfte. Der speziellen Lage des Egelsees mitten im Stadtgebiet wurde Rechnung
getragen, indem auch die Attraktivität des Gewässers als Naherholungsgebiet verbessert wurde.
So wird der See künftig in ein Naturschutzgebiet auf der Ostseite und einen «Freizeitteil» auf der
Westseite aufgeteilt. Ein Nebeneinander von Schutz und Nutzung sollte damit möglich sein.

Temperatur / Mischverhalten

Das Egelmösli hat nur eine geringe Tiefe und das Wasser kann sich im Sommer bis auf den Grund
erwärmen. Eine stabile Schichtung während des Sommers ist unwahrscheinlich. Das Gewässer ist daher
eher als Weiher statt als Kleinsee einzustufen.

Produktivität / Trophiegrad

Auf Grund der hohen Orthophosphatkonzentrationen ist das Egelmösli als hoch eutroph zu bezeichnen.
Auch Sauerstoffübersättigung in oberflächlichen Wasserschichten und Zehrung am Grund sowie
anoxische, nach Schwefelwasserstoff riechende Sedimente, sind unverkennbare Merkmale eines
überdüngten Sees. Im Januar/Februar 1991 kam es unter dem Eis auf Grund einer starken
Sauerstoffzehrung (0.2-0.4 mg/l Sauerstoff im Wasser) zu einem grossen Fischsterben
(Dervey et al. 1993). Inwieweit nach der Sanierung die neuen hydrologischen und morphologischen
Bedingungen die Produktivität beeinflussen, kann zurzeit nicht mit Sicherheit vorausgesagt werden.
Nährstoffdepots in den Sedimenten dürften aber für eine weiterhin hohe Algenproduktion sorgen.

Tiefenkarte Egelmösli

Flora

Die Flora war vor den Sanierungsarbeiten angesichts der Lage inmitten der Stadt sehr artenarm.
Immerhin konnte ein Saum aus Grossseggen, Hochstaudenfluren und Ufergehölze aus Weiden, Eschen
und Schwarzerlen kartiert werden (Dervey et al. 1993). Neuere Daten liegen nicht vor, doch dürften
die Schaffung von Flachufern und geschützten Seeabschnitten zu einer markanten ökologischen
Aufwertung führen .

Fauna

Früher war das Gewässer bekannt für seinen Amphibienreichtum (von Tavel 1933). Über die heutige
Amphibienfauna konnten keine Daten beschafft werden. Der Fischbestand hat seit den Dreissigerjahren
eher zugenommen. Heute ist die Vielfalt mit 10 Arten relativ gross. Allerdings ist durch den hohen
Trophiegrad ein dauerhaftes Überleben nicht gesichert. Die neu geschaffenen Flachufer, die
standortgerechte Ufervegetation sowie das neue Schutz- und Nutzungskonzept werden jedoch auch für
verschiedenste Tierarten verbesserte Lebensbedingungen bringen.

Ende Artikel
  1. Joachim Guthruf; Katrin Guthruf-Seiler; Markus Zeh: Egelmösli. (PDF; 36.8 mB) In: Kleinseen im Kanton Bern. Amt für Gewässerschutz und Abfallwirtschaft des Kantons Bern (GSA) und Gewässer- und Bodenschutzlabor (GBL), August 1999, S. 255, Seiten 67–68, abgerufen am 1. September 2018.