Benutzer:Andras Corvi/Eptinger

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Baustelle!

Hier stelle ich das Rittergeschlecht der Eptinger dar. Der Artikel wird total schweizbezogen. Passt das einem preussischen Oberlehrer nicht, hole ich den Morgenstern aus dem Chuchichäschtli!

  • = muss noch verräumt werden

Umrechnung Koordinaten: https://www.swisstopo.admin.ch/de/karten-daten-online/calculation-services/navref.html

--- Die Eptinger (schweizerdeutsch Ebbb'dyjngng'rr) waren ein Rittergeschlecht, das in Basel und Umgebung vom Beginn des 13. Jh. an belegt ist. Es benannte sich nach seinen Burgen bei Eptingen im oberen Baselbiet, der Ort selbst spielt aber in der späteren Geschichte der Eptinger nur eine untergeordnete Rolle. Vermutlich stammt das Geschlecht ursprünglich aus dem Elsass oder dem südbadischen Raum und erhielt Eptingen als Lehen vom Basler Bischof. Die Familie der Eptinger war in zahlreiche Zweige gegliedert, die unterschiedliche Stammburgen bauten und bewohnten. Wichtige davon waren die Burg Madeln und das Schloss Pratteln der Prattler Linie und Burg Bischofstein, die Eptinger hatten aber auch ständige Wohnsitze in Basel und Rheinfelden AG. Grösste Macht und Bedeutung hatten die Eptinger im 14. Jahrhundert, da sie aber habsburgtreu und katholisch blieben, verloren sie mit der Verdrängung der Habsburger und der Reformation aber stetig an Einfluss. Sie verlagerten ihre Wohnsitze auf sundgauische Besitztümer, erhielten 1773 erhielten von Frankreich die Erlaubnis zur Führung des Freiherrntitels (ref Siebmacher, Band Elsass, Seite 7, Tafel 9), traten aber nur noch sporadisch in Erscheinung, etwa wie Johann Baptist von Eptingen. Mit der französischen Revolution ging ein Teil ihrer Besitztümer verloren. Der Prattler Zweig der Eptinger erlosch bereits im 16. Jhdt.; 1854 starb die letzte Eptingerin, Ehefrau des Luzerner Patriziers Ludwig von Sonnenberg, damit verschwand auch die Blochmonter Linie. (ref Schweiz. hist. Lex / http://www.swisscastles.ch/Basel/eptingen.html)

Anfänge der Eptinger

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Wie sich die Familie vor der Inbesitznahme des Dorfes Eptingen nannte, ist unbekannt. Altes Familiengut der Eptinger lag um Giebenach-Olsberg-Maisprach und im breisgauischen Minseln und Lörrach. Es befand sich um 1050 im Herrschaftsbereich der Grafen von Rheinfelden, die damals auch die Jura-Übergänge unter ihre Kontrolle zu bringen suchten. (ref: http://www.archaeologie.bl.ch/Pages/Ausgrabungen/eptingen_riedfluh.html) Noch nach der Mitte des 14. Jahrhunderts beerben die Eptinger ein Adelsgeschlecht ritterlichen Standes in Lörrach gemeinsam mit dem Haus von Baden. Dieser Erbgang beweist familiäre Beziehungen in den südbadischen Raum, eventuell zu den Zähringern. Aufgrund der Häufigkeit des regional sonst wenig üblichen Vornamens «Gottfried» sowohl bei den Eptingern wie auch der Familie von Staufen und fehlenden Gebietsübertragungen durch Heirat dieser Familien vermutet ein Autor, sie könnten ursprünglich identisch sein (ref. Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte: Bd. Niederer Adel und Patriziat‬, ‪Band 3 ‪Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte, Schweizerische Heraldische Gesellschaft Schultes 1908) . Die Eptinger selbst statteten sich später mit einer fabelhaften Geschichte aus: In der Chronick der Familie von Eptingen (siehe unten) erklären sie sich als Nachkommen von Römern, Söhnen des Catilina, die nach Rheinfelden flohen und das Reichswappen (Adler) führten. Der Kaiser habe ihnen dann das «Adlergut» Madeln zu freiem Eigen gegeben, sie aber verpflichtet, den Wappenadler uff der seyten fliegend darzustellen. Da sie mit Catilina aus Appulien stammten, seinen Namen aber nicht mehr tragen durften, sei der Name Pulliant (Beiname der Prattler Eptinger) entstanden. (ref. Paravicini) Diese kaum wahre Darstellung lässt sich vergleichen mit der ähnlich ausgeschmückten Herkunftslegende der Habsburger, eine möglichst weit zurückreichende Ahnenliste war ein wesentliches Anliegen mittelalterlichen Adels.

Oft wird das Jahr 1189 als erste Erwähnung der Eptinger angegeben. Nach neuerer Forschung handelt es sich bei dieser Urkunde, in der ein Gottfried von Eptingen als Zeuge auftritt, aber um eine «Fälschung» in dem Sinne, als sie erst um 1218 oder gegen Ende des 13. Jahrhunderts verfasst wurde. (ref Wiggenhauser) Da Rückdatierungen bei Urkunden häufig auftreten, muss dies aber nicht heissen, dass es Gottfried um diese Zeit nicht gab. Im 13. Jahrhundert erscheint der Familienname auf verschiedenen Urkunden, häufig treten Eptinger als Zeugen der Frohburger auf. (ref Staatsarchiv) Die Lage Eptingens, ein Dorf im Talgrund nördlich der Höhenkämme des Baselbieter Juras, war damals strategisch wichtig und attraktiv, es handelte sich um einen der Passübergänge über den Jura; auf der südlichen Seite des Übergangs befand sich das Kloster Schönthal (Schweiz).

Auf Eptinger Gebiet (11,19 km2) finden sich Reste von drei Burgruinen, Wild-Eptingen, Witwald und Riedfluh. Zur letzten gibt es keine urkundliche Erwähnung. Sie wird aber als Eptinger Besitz betrachtet, da Grabungsfunde in die Zeit des 11. bis 13. Jahrhunderts datiert werden, als die Familie sich nach dem Ort benennt. Wild-Eptingen stammt aus dem 11./12. Jahrhundert und wird ebenfalls als Eptinger Gründung betrachtet. Der Baubeginn von Witwald ist nicht datierbar, die Burg wird aber als Eptinger Besitz urkundlich erwähnt und wurde im Gegensatz zu den beiden anderen bis ins 15. Jahrhundert ausgebaut. Daraus wird geschlossen, Witwald habe die früheren (und wohl verlassenen) beiden anderen Burgen als Zentrum der Eptinger in diesem Tal abgelöst. (ref Meyer)

Nordwestlich von Eptingen beschliesst der Ränggengrat den Talkessel. Auf diesem sind drei weitere Anlagen nachweisbar. Ränggen I besteht aus den Resten dreier konzentrischer Erdwälle, sie ist undatiert. Ränggen II ist eine Burgstelle mit geringen Mauerspuren mit unbestimmbaren Gebäuderesten. Diese Burg wird 1413 als «Ruch-Eptingen» bezeichnet, weitere Hinweis fehlen. Ränggen III ist wiederum eine Burgstelle mit wenigen Mauerresten eines rechteckigen Wohntrakts, umgeben von einem unregelmässigen Bering. Die Funde belegen eine kurze Besiedlung Ende des 13. Jahrhunderts, gefolgt von einem starken Brand, mehr ist nicht bekannt. Angesichts der Lage dieser Burgstellen kann ein Bezug zu den Eptingern aber angenommen werden; bewohnten diese sie nicht selbst, dann möglicherweise Edelknechte. (ref. Meyer)

Wirken in der Region Basel

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Der Aufstieg der Eptinger ist nicht als koordiniertes Streben nach Macht einer geeinten Familie zu verstehen (wie etwa bei den Habsburgern). Vielmehr gehen locker verbundene Mitglieder einer weitverzweigten Familie im 13. Jahrhundert einzeln für sich vor. Sie bezeichnen sich nach ihren Burgen (von Blochmont, von Bisel, von Bischofstein, von Wildenstein, von Gutenfels, von Madeln, teilweise unter Weglassung des Namens «Eptinger») oder mit Spitznamen (im Blochmonter Stamm Puliant oder Pulliant, Spengelin, Sporer, Spörlin, im Hage und Möri, im Prattler Stamm Glur, Huser und Bitterli, beide führten gelegentlich den Zunamen Schnabel). Sie unterscheiden sich durch die Helmzier, tragen aber alle den liegenden schwarzen, rotbewehrten Adler auf goldenem Grund als Wappen. Der Clan tritt urkundlich nie geschlossen auf, Fehden betreffen oft nur einzelne Mitglieder. In all diesen Vorkommnissen spiegelt sich die überregionale Politik der Zeit. Der Basler Bischof, die Habsburger, deutsche und französische Könige waren dabei aber die Hauptakteure, die Eptinger (wie auch die Basler) passten sich oft der Situation an. Die Familie versuchte nicht, geeint ein zusammenhängendes Territorium aufzubauen. Das entsprach dem damaligen feudalistischen Weltbild; es wäre nicht «in Ordnung» gewesen, in Konkurrenz zum Hochadel oder der Kirche zu treten. Die ausgesprochen dynamische Familie nutzte darum Gelegenheiten im Kleinen, um sich zu entwickeln.

Der Einfluss der Eptinger ruht auf drei Säulen: Einerseits ist die Familie altkirchlich gesinnt und nicht nur dem Bischof, sondern auch wichtigen Klöstern der Region treu verbunden. Andererseits bestehen über Generationen gepflegte Beziehungen zu übergeordneten Lehensgebern wie den Frohburgern, den Grafen von Pfirt und später den Habsburgern als deren Erben. Drittens etablieren sich die Eptinger durch Heirat in wichtige adelige Familien weiter.

In der Folge entwickeln sie vom 13. Jahrhundert neben ihrer auffälligen Bautätigkeit intensive wirtschaftliche Aktivitäten. Die wenigsten Urkunden zu Eptingern beziehen sich auf Konflikte, die grosse Mehrzahl betrifft die Übernahme von Lehen und damit verbundene Rechte, Schenkungen, vertraglich geregelte Zinszahlungen und Verkäufe von anderweitig akquirierten Gütern oder Erbteilen in entfernter gelegenen Orten. Mehrfach tritt der Bischof als Lehensherr in Erscheinung, in einigen Fällen setzt er die Eptinger auch ein, um seinen Einfluss zu festigen. Beispielsweise erhält Götschi von Eptingen 1347 vom Bischof 40 Mark Silber, um damit Eigengut zu erwerben, das er dann als dem Bischof zehntenpflichtiges Lehen führen soll. Wiederholt überträgt der Bischof Eptingern Marschalkenämter und die Gerichtsbarkeit in verschiedenen Orten. In den meisten der bedachten Klöster und Stifte werden Eptinger als Geistliche erwähnt, mehrfach stammt die Äbtissin des Klosters Olsberg, Grablege einiger Eptinger, aus dieser Familie. Eptinger treten ab 1300 als Bürgermeister von Basel und Schultheissen von Rheinfelden auf, werden als Komtur der Kommende Basel des Johanniterordens erwähnt, als Burgherren, die die Gerichtsbarkeit innehaben, sind Chorherren, Stiftsfrauen, Äbtissinnen und mehrfach in Schiedsgerichten vertreten, was adeligen Rang und guten Ruf voraussetzte. (reg Bruckner, Wurstigen etc.)

Intensiv sind die Beziehungen zu den Habsburgern: Nach der Beilegung des Streits zwischen Psittichern und Sternern (hier stehen die Eptinger auf Habsburger Seite) setzt König Rudolf von Habsburg 1274 Mathias von Eptingen als Basler Bürgermeister ein. Auffällig ist weiter, dass Lehen der Grafen von Pfirt nach deren Tod nicht durch die Habsburger eingezogen, sondern weiter an Eptinger verliehen werden, wohl als Anerkennung ihrer loyalen Dienste besonders in kriegerischen Auseinandersetzungen (allein in der Schlacht bei Sempach starben fünf (oder sieben, die Quellen sind uneins) Eptinger auf Habsburger Seite).

In der Stadt Basel verhalten sich die Eptinger ambivalent, einerseits stellen sie mehrfach Ratsmitglieder und Bürgermeister, andererseits treten sie verschiedentlich in Opposition zur Bürgerschaft – etwa, wenn der Bürgermeister Johann Puliant 1385 der Stadt Urfehde schwören muss, weil er mit anderen den Edelknecht Ulrich Renke aus städtischem Gewahrsam befreit hat. Mit den lokalen Folgen der Schlacht bei St. Jakob verschlechtern sich die Beziehung der Eptinger zur Stadt, nach der Reformation ziehen sich viele aus Basel zurück (einige verbleiben aber bis ins 18. Jahrhundert). Verschiedene Zeige der Familie musst aus Geldnot Güter verkaufen und zogen es dabei vor, die neueren Erwerbungen im Gebiet der heutigen Schweiz abzustossen und die Besitze im Elsass zu behalten. Andere Zweige erloschen.

August Burkhard erwähnt in einer Sichtung der Urkunden 296 belegte Eptinger im Zeitraum von 1189 bis 1776, bis zur Reformation 1529 sind es gegen 200. (ref Schw. Herald. Gesellschaft Schulthes 1908) Auffällig ist hier, dass längst nicht alle Eptinger als Ritter bezeichnet werden, sondern oft nur als Edelknechte, was ihre wirtschaftliche Situation spiegelt. Insgesamt ist die Aktenlage lückenhaft und spärlicher als beim Hochadel (es fehlen etwa durchgehende und verlässliche Stammbäume). Unter diesen Gesichtspunkten ist es nicht möglich, die Eptinger in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Einen Eindruck der Entwicklung gibt dafür die folgende Auflistung der Eptinger Bauwerke in der Region Basel.

Gründungen der Eptinger

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  • Liste

Die Eptinger Familienchronik

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1621 schrieb der Franziskaner Hans Sigmund Veitler im Auftrag von Wolf Wilhelm von Eptingen die Chronick der Familie von Eptingen. Er stellte sie weitgehend aus älteren Vorlagen zusammen, die Hans Bernhard von Eptingen (†1484) und sein Bruder Ludwig (†1500) verfasst hatten. Auch deren Vater Rudolf (†vor 1447) tritt in der Ich-Form auf, was aber nicht bedeuten muss, dass er originale Teile verfasste. Das Buch listet die Helmzieren der Eptinger Zweige auf, ein umfangreiches Wappenbuch ist enthalten, auch die erwähnte Legende der Eptinger Herkunft. Es folgen umfangreiche genealogische Notizen, Hinweise zu Grablegen und Stiftungen und Ahnentafeln. Erwähnt wird die Schlacht bei Sempach, wo fünf Eptinger starben, die Burgunderkriege, die Belagerung von Neuss (ein Eptinger diente dort als Diener des Grafen von Württemberg) und die Hochzeit Maximilians I. Erwähnt wird die Reise von Hans Bernhard von Eptingen zum heiligen Grab. Dieser Bericht und andere Teile scheinen originale Familienerinnerungen zu sein, während weitere Berichte nachweislich aus fremden Quellen abgeschrieben wurden. Gesamthaft stellt die Chronik eine wichtige Quelle für das Selbstverständnis des Kleinadels dieser Zeit dar. Das reich illustrierte Original ist im Besitz der Luzerner Familie Sonnenberg, Abschriften liegen in Pruntrut und Colmar, eine kommentierte Edition liegt vor. (ref Christ, SWB plus Rezension)

Literatur – GHS 3, 69-141, 412-416, (mit Stammtaf.) – J. Baumann, «Die Herren von E.», in BHB 10, 1966, 98-126; 11, 1969, 167-184 – D.A. Christ, Das Familienbuch der Herren von E., 1992 – D.A. Christ, Zwischen Kooperation und Konkurrenz, 1998 – D. Rippmann, «Gem. im Widerspruch: Soziale Unrast und Bauernunruhen», in Nah dran, weit weg. Gesch. des Kt. Basel-Landschaft 2, 2001, 197-223 Autorin/Autor: Marcel Clémence

Literatur

  • ZITAT Historisches Lexikon Schweiz:
  • zum Stammbuch als Referenz: Die ritterlich-höfische Kultur des Mittelalters von Werner Paravicini ISBN-13: 978-3486564129 Oldenbourg Wissenschaftsverlag; Auflage: 2 (4. November 1998)
    • 1189: Béatrice Wiggenhauser schreibt in "Von Esche bis zinwigen. Die Ersterwähnung der Gemeinden des Kanton Baselland", 2006 (S. 110) u.a. Folgendes: "Spätere Erwähnungen [von Liestal] in einem Original (Urkunde, Fälschung): Eine Urkunde vom 17. April 1189 wird von der neueren Forschung als Fälschung betrachtet, die um 1218 oder gegen Ende des 13. Jahrhunderts angefertigt wurde. In diesem Stück heisst es, dass der Basler Bischof dem Kloster Schöntal bei Langenbruck die Patronatsrechte in Bennwil und Titterten übertragen habe. Unter den Zeugen der Beurkundung ist ein Volmar, Bürger von Liestal, angeführt: "Vollmar villicus de Lihstal". Als Standort der Urkunde ist in der Quelle "Staatsarchiv Basel: Klosterarchiv, Urkunden Schöntal, Nr. 3a" angegeben.