Benutzer:Anton-kurt/Dominikanerkloster Retz

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Die Stadtmauer und das dahinter stehende Dominikanerkloster
Der Chor der Klosterkirche dominiert die abfallende Klostergasse
Kreuzgang (?)

Das Dominikanerkloster Retz steht abseits in der südwestlichen Ecke innerhalb der Stadtbefestigung Retz in der Stadtgemeinde Retz im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich. Das Kloster steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Der Bau der Kirche wurde 1295 mit einer Ewig-Licht-Stiftung begonnen. Nach Zerstörungen 1425 durch den Hussitenkrieg wurde 1447 das Langhaus gewölbt und die Kirche geweiht. 1481 wurde der Chor verändert und das Gewölbe erneuert. Um 1700 erhielt die Kirche barocke Ergänzungen. 1894 wurde eine Renovierung der Kirche begonnen. 1909/1910 wurde der Chor innen restauriert.

Das fünfjochige Langhaus aus dem Ende des 13. Jahrhunderts hat nur an der freien Nordostecke einen gotischen übereck gestellten abgetreppten Strebepfeiler und Spitzbogenfenster. Südseitig hat das Langhaus im Dachboden des Kreuzgangobergeschosses Maßwerkreste wohl aus der Zeit der Einwölbung um 1447. Im Ostjoch des Langhauses wurde ein tiefer gelegenes Gewände eines gotischen Maßwerkfenster freigelegt. Am profilierten Trichterportal aus dem 13. Jahrhundert wurde eine Polychromierung mit Dornblättern freigelegt, das Tympanonrelief aus dem Ende des 13. Jahrhunderts zeigt den Thron Salomonis und einen Stifter, das Portal hat ein neugotisches Holztor. Es gibt ein neugotisches Schulterbogenportal aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Wandmalereien aus dem Ende des 17. Jahrhunderts zeigen Passionsszenen.

Der dreijochige Langchor mit einem Dreiachtelschluss aus dem Ende des 13. Jahrhundert ragt über eine Geländestufe hinweg und dominiert die abfallende Klostergasse. Die Subkonstruktion unter dem Chorscheitel beinhaltet einen Spitztonnengang aus dem Ende des 13. Jahrhunders, er war der ehemalige Zugang zum Kloster und beinhaltet eine Spitzbogenöffnung und innen eine dreiachsige Sitznische mit Spitzbögen auf Hornkonsolen. Der Chorscheitel wurde bei der Neuwölbung um 1481 verändert und wohl hinausgerückt. Die abgetreppten Strebepfeiler zeigen im Osten eine Abstimmung auf ein ursprünglich anderes Polygon, der Scheitel zeigt Giebelblenden und Giebelspitzen um 1481. Der Langchor hat Spitzbogenfenster mit zweibahnigem Maßwerk von der Regotisierung 1894 nach dem Vorbild des Langhauses. Der spätbarocke Dachreiter trägt einen Zwiebelhelm.

An der Chornordseite steht ein Ölbergensemble aus Steinfiguren, dahinter befindet sich eine freigelegte Hintergrundmalerei um 1520.

Südlich am Chor steht ein Sakristeianbau um 1481 welcher in den Äußeren Klosterhof hineinsteht, der Geländeabfall wurde mit einer tonnengewölbten mit Spitzbogenarkaden geöffnete Halle ausgeglichen, die Sakristei hat abgetreppte Strebepfeiler und Fenster um 1600. Es gibt einen Kindergrabstein um 1600.

Das Kircheninnere zeigt ein dreischiffiges fünfjochiges Langhaus mit hohen gedrückt spitzbogigen Achtseitpfeilerarkaden aus dem Ende des 13. Jahrhunderts, das Kreuzrippengewölbe mit Schlußsteinen um 1447 ruht auf polygonalen Konsolen. Der spitzbogige Triumphbogen in Mittelschiffbreite ist gekehlt und wurde im Anfang des 18. Jahrhunderts mit einem Stuckrelief bekrönt. Im rechten Seitenschiff gibt es ein Portal zum Kreuzgang mit einer Gesimsverdachung um 1700/1710. Es gibt Oratoriumsöffnungen mit geschnitzten Brüstungen um 1720/1730.

Die spätgotische Orgelempore aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts steht über fünf profilierten Spitzbogenarkaden auf Säulen, die Empore ist mit Sternrippen mit Blendmaßwerkschleier unterwölbt, die Mittelarkade wurde durch ein neugotisches Holzgitter für eine Kapelle mit einer neugotischen Mensa um 1900 ausgeschieden, die äußeren Arkaden wurden um 1700/1710 mit Portaleinfügungen abgemauert. Die Empore hat eine Brüstung mit teils spätgotischem Blendmaßwerk. Die vorschwingende Erweiterung der Empore entstand 1774 mit Rokokoaufsätzen und -füllungen.

Der dreijochige Chor mit einem Dreiachtelschluss entstand in zwei Bauphasen.

Commons: Retz Stadt Dominikanerkloster mit Kirche Maria Himmelfahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 45′ 23″ N, 15° 56′ 55,4″ O