Benutzer:Baumschlager Eberle/Dietmar Eberle

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Dietmar Eberle (* 31. Oktober 1952 in Hittisau, Bregenzerwald, Vorarlberg) ist ein österreichischer Architekt.

Dietmar Eberle wird am 31. Oktober 1952 in Hittisau, Bregenzerwald, Vorarlberg, AT geboren. Er studiert ab 1973 an der Technischen Universität Wien, Architektur und absolviert 1978 sein Diplom bei Anton Schweighofer. Nach Abschluss seines Studiums folgt ein zweijähriger Arbeitsaufenthalt in Teheran, Iran, wo sich mit einer Städtebaustudie und new town planning beschäftigt.

Dietmar Eberle gehört einer Gruppe junger Architekten an, die in den siebziger Jahren in Wien studiert und in den achtziger Jahren nach Vorarlberg zurückkehrt um dort zu bauen. Er zählt zu den Mitbegründern der Vorarlberger Baukünstler[1]. Noch während seines Studiums gründet er 1979 gemeinsam mit Markus Koch, Norbert Mittersteiner und Wolfgang Juen die „Cooperative Bau- und Planungsgesellschaft“ (1979–1982). Ein wichtiges Signal in dieser Zeit setzt das Projekt Im Fang[2]. Es ist Zeichen für „ein neues, alternatives Bauen“[3] [4]. 1982 Gründung des Büros Eberle Egger, ab 1985 Zusammenarbeit mit Carlo Baumschlager als Architekturbüro Baumschlager Eberle. Das Büro gilt als eines der erfolgreichsten Architekturbüros Österreichs[5], das zunächst in Vorarlberg tätig ist und heute in ganz Europa und Asien Projekte realisiert. Das Spezifische der Architektur des Büros formuliert Dietmar Eberle folgendermassen: „Architektur im Sinn von Baukunst bedeutet das Abstrahieren des eigentlichen Gebrauchswertes auf eine kulturelle Ebene. Über die konkreten Ansprüche an ein Gebäude hinaus öffnet sich ein Raum für die kulturelle Positionierung von Architektur und für individuelle Visionen. In der hohen Bindung von Ressourcen und der zeitlichen Dimension der gesellschaftlichen Bedeutung von Stadt und Gebäude liegt die Verantwortung des Architekten. Die persönliche Kreativität enthebt den Architekten somit nicht seiner Verantwortung gegenüber der Gesellschaft"[6]. Heute ist das Architekturbüro Baumschlager Eberle Architekten ein Netzwerk internationaler Büros, die Dietmar Eberle, gemeinsam mit elf weiteren Partnern, führt. Baumschlager Eberle Architekten sind weltweit mit zwölf Standorten in acht verschiedenen Ländern in Europa und Asien vertreten und haben weit über 400 Gebäude realisiert [7] .

Dietmar Eberle übt seit den 1980er Jahren eine kontinuierliche Lehrtätigkeit an verschiedenen Hochschulen aus. Er war unter anderem Gastprofessor in Hannover, Wien, Linz, Syracuse (NY), Darmstadt. Ergänzend dazu unterrichtete er in Madrid, Jerusalem, Hong Kong und Barcelona.

Seit 1999 ist er ordentlicher Professor für Architektur und Entwerfen an der ETH Zürich und leitete bis 2015 das ETH Wohnforum - ETH Case[8] (Center for Research on Architecture Society and the Built Environment).

Dietmar Eberle hat mit seinem Büro zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen und Ehrungen erhalten. Seit 2004 ist er Ehrenmitglied American Institute of Architecture (AIA).

Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen zum Thema Architektur. 2000 erscheint der Band „Über Wohnbau / House-ing“[9], in dem das Know-How, das die Architekten im Verlauf ihrer Wohnbautätigkeit erworben haben, zu einer Wohnbautheorie verdichtet wird. Es geht um Typologiefragen sowie Energie- und Kostenoptimierung, um milieuspezifische Themen, um standortspezifische Fragen, aber auch um Wohnungsgrundrisse, um den wohnungsbezogenen Aubenraum und die Qualitat der Gebäudehülle. Dieser theoretischen Ebene folgt ein Praxisteil, der anhand zahlreicher Bauten und Projekte des Büros Lösungsvarianten der verschiedenen thematischen Fragestellungen präsentiert.    

2015 erscheint "be_2226 – Die Temperatur der Architektur, The temperature of Architecture"[10] eine inhaltliche Vertiefung und konzeptuelle Erweiterung des Gebäudes 2226, das als ein neues Verständnis von Architektur proklamiert, in dem der Mensch – als Nutzer ebenso wie als Planer – wieder im Mittelpunkt steht.

In dem Buch "Dichte Atmosphäre"[11] haben Dietmar Eberle und Eberhard Tröger zusammengefasst, wie die bauliche Dichte und die daraus entstehende Atmosphäre zusammenhängen. Der Band wurde 2015 vom Deutschen Architekturmuseum mit dem renommierten DAM Architectural Book Award[12] als eines der besten Architekturbücher des Jahres ausgezeichnet.

Werke - Dietmar Eberle und Baumschlager Eberle Architekten (Auswahl)

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Laufende Projekte (Auswahl)

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  • Montagne du Parc, Brussels, B, Fertigstellung 2021
  • Sanierung Landeskrankenhaus Bregenz, Österreich, 2019
  • Auenfeld Barracks Frauenfeld, CH, 2019
  • Multifunktionszentrum Stenna, Flims, CH, Fertigstellung 2018
  • Multifunktionszentrum Illuster, Uster, Schweiz, 2018
  • Wohnungsbau Möckernkiez Belrin, Deutschland, 2017
  • Sweethome Plaza Nha Trang, Vietnam, 2017
  • Bürogebäude Green Office © Enjoy, Paris-Batginolles, F, Projektbeginn 2017
  • Krankenhaus AZ Groeninge, Kortrijk, B, Fertigstellung 2017

Fertiggestellte Gebäude (Auswahl)

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  • Wohnanlage The Metropolitans, Zürich, CH, Fertigstellung 2016
  • Laborgebäude Dr. Risch, Vaduz, LI, Fertigstellung 2016
  • Wohnanlage Seegarten, Bregenz, A, Fertigstellung 2015
  • Neuer Justizpalast, Caen, Fertigstellung 2015
  • "La Maison du Savoir“, Universtität Luxemburg, Esch-Sur-Alzette, LU, Fertigstellung 2015
  • Bürogebäude Tic Tric Trac, Zurich, CH, Fertigstellung 2015
  • Bürogebäude "Le Tonkin", Dieppe, F, Fertigstellung 2015
  • Ardéko Paris, Frankreich, 2015
  • Pflegeheim Birkenwiese, Dornbirn, Österreich, 2014
  • Wohnanlage Chilestieg Rümlang, Schweiz, 2014
  • Wohnanlage Brunet Valence, Valence, F, Fertigstellung 2014
  • Wohnturm Jheronimus s'Hertogenbosch, Niederlande, 2014
  • Sanierung Schulgebäude Haldenbüel, Gossau, Schweiz, 2014
  • Darron Century Complex Quindao, China, 2013
  • Laborgebäude 4 IST AUSTRIA, Klosterneuburg, Österreich, Fertigstellung 2013,
  • Bürogebäude 2226, Lustenau, A, Fertigstellung 2013
  • Forschungszentum Imec Tower, Leuven, Belgien, 2013
  • Flughafen Wien Check-in 3, Wien, Österreich, 2012
  • Landeskrankenhaus Hohenems, Österreich, 2012
  • Centurion Commercial Center 01, Hamburg, Deutschland, 2011
  • Büro- und Verwaltungsgebäude Vodafone Nederlands, Amsterdam, Niederlande, 2011
  • Bürogebäude Solids Amsterfdam, Niederlande, 2011
  • Einfamilienhaus Villa K, Zürich, Schweiz, 2011
  • Bürotürme Town Town, Wien, Österreich, 2010
  • Büro- und Wohngebäude Connect, Zürich, Schweiz, 2010
  • Sakralbau und Wohnheim Campus Diakonie Düsseldorf, Deutschland, 2009
  • Cornlofts Šaldova, Wohnbebauung in Prag (Tschechien), Fertigstellung 2007
  • Hafengebäude Nordwesthaus, Fussach, Österreich, 2008
  • Universitätsgebäude ETH e-science Lab, Zürich, Schweiz, 2008
  • Wohnunganlage Villa Menti, Feldkirch, Österreich, 2006
  • WHO / UNAIDS, Genf, Schweiz, 2006
  • Hilti Trainigszentrum und Büro Ost, Schaan Liechtenstein, 2006
  • StudentInnen Wohnheim Molkereistrasse Wien, Österreich; 2005
  • Wohntürme Moma, Peking, China, 2005
  • Bürogebäude Obsidian, Zürich, Schweiz, 2005
  • Eichgut Winterthur, Schweiz, 2005
  • HTL Bregenz, Österreich, 2004
  • Elektro Graf Dornbirn, Österreich, 2003
  • Rechenzentrum Zumtobel AG, Dornbirn,Österreich, 2002
  • Bürogebäude Münchner Rückversicherung, München, Deutschland, 2002
  • Wohnen am Lohbach, Innsbruck, Österreich, 2000
  • Hafengebäude Rohner, Fussach, Ôsterreich, 2000
  • Haus Flatz, Schaan, Liechtenstein, 2000
  • Betriebsgebäude Sirch, Böhen, Deutschland, 1998
  • Wohnanlage Mozartstrasse Dornbirn, Österreich, 1997
  • 1983-1988 : Technische Universität Hannover, Deutschland, Gastprofessur
  • 1987-1989 : Technische Universität Wien, Österreich, Institut für Wohnbau, Gastprofessur
  • 1989-1990 : Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung, Linz, Österreich, Gastprofessur
  • 1991 - 1993 : ETH Zürich, Schweiz, Gastprofessur
  • 1994 : Syracuse University, New York, USA, Gastprofessur
  • 1996 -1999 : Gastprofessur TU Darmstadt, Deutschland, Gastprofessur
  • seit 1999 : ETH Zürich, Schweiz, Professur für Architektur und Entwerfen und Leiter des ETH Wohnforums
  • 2003 - 2005 : Dekan der Architekturabteilung der ETH Zürich, Schweiz
  • seit 2006 Universidad Pliècnica de Madrid, Escuela Técnica Superiour de Arquitectura, workshop
  • seit 2012 Bezalel Acadey of Arts and Design, Jerusalem, Israel, workshop
  • 2014 - 2015, The University of Hong Kong Fachbereich Architektur, Honorarprofessor
  • 2015 : The University of Hong Kong Fachbereich Architektur, Gastprofessur

Mitgliedschaften

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  • Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Tirol und Vorarlberg
  • Bayerische Architektenkammer
  • Schweizer Ingenieur- und Architektenverein
  • L'Ordre des Architectes et des Ingénieurs-Conseils (OAI) Du Grand-Duche de Luxembour
  • Präsident des Vorstandes, LEA - Verein zur Förderung des alters- und generationengerechten Bauens [1]
  • Ehrenmitglied American Institute of Architecture (AIA)
  • Dietmar Eberle, Florian Aicher (Hrsg.),  be 2226 Die Temperatur der Architektur/ The Temperature of Architecture, Birkhäuser 2015, ISBN 978-3-0356-0381-1
  • Dietmar Eberle, Eberhard Tröger (Hrsg.), Dichte Atmosphäre - Über die bauliche Dichte und ihre Bedingungen in der mitteleuropäischen Stadt, Birkhäuser 2014, 978-3-99043-566-3
  • Dietmar Eberle, Marie Antoinnette Glaser (Hrsg.), Wir wohnen - Im Wechselspiel zwischen öffentlich und privat, Niggli Verlag 2009, ISBN 978-3-7212-0708-8
  • Dietmar Eberle, Pia Simmendinger (Hrsg.), Von der Stadt zum Haus: Eine Entwurfslehre; From city to house: A design theory, gta Verlag 2007, ISBN 978-3-8567-6280-3
  • Walden Gert (Hrsg.), Baumschlager Eberle Annäherungen | Approaches (2010): Über das architektonische Denken von Baumschlager-Eberle. Springer-Verlag, Wien/New York, ISBN 978-3-211-79158-5
  • Millî Reasürans (Hrsg.), Architektur hat Bestand, Architecture sustains. Baumschlager Eberle. Eigenverlag, ISBN 978-975-7235-94-1
  • Winfried Nerdinger: Baumschlager-Eberle 2002–2007 Architektur, Menschen und Ressourcen. Springer Verlag Wien New York 2007, ISBN 978-3-211-71468-3
  • Kunsthaus Bregenz (Hrsg.), Baumschlager & Eberle, Hafengebäude Rohner Fussach. Hatje Cantz Verlag, 2005, ISBN 978-3-7757-1518-8
  • Liesbeth Waechter-Böhm. Bauten und Projekte 1996-2002. Buildings and Projects. Springer Verlag, Wien/New York, 2003, ISBN 978-3-211-83822-8
  • Kristin Freireiss, Hans-Jürgen Commerell, Baumschlager & Eberle 1996-2002. Vom Regionalem und internationalem. Of regional and international; Aedes East Forum, 2003
  • Liesbeth Waechter-Böhm (Hrsg.), Carlo Baumschlager, Dietmar Eberle: Über Wohnbau / House-ing. Springer-Verlag, Wien/New York 2000, ISBN 3-211-83228-9
  • Mythos der Einfachheit, Das Martinspark Hotel in Dornbirn der Architekten Baumschlager / Eberle, Hatje Cantz, 1997, ISBN 3-7757-0596-1
  • Monica GIli, Baumschlager Eberle. Nexus. Conversacion con / A conversation with Carlo Baumschlager und Dietmar Eberle, 2G Revista International de Arquitectura - International Architecture Review, GG Editorial Gustavo GIl SA, Barcelona, 1999
  • Lee Uje, Baumschlager and Eberle 1992 - 1999, C3 Design Group, Korea, 1999
  • Giacinto Cerviere, Baumschlager & Eberle - Profondita plastiche ed estetiche del neutro. Aesthetic and plastic profoundness of the neutral, Libria, Michigan, ISBN 978-888-7202-02-1
  • Liesbeth Waechter-Böhm: Carlo Baumschlager. Dietmar Eberle., Springer-Verlag Wien/New York 1996, ISBN 3-211-82725-0
  • Kristin Freireiss, Baumschlager & Eberle, Ausstellungskatalog. Berlin, Aedes West Galerie und Architekturforum 1996

Einzelnachweise

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  1. Dietmar Steiner: Carlo Baumschlager Dietmar Eberle. Hrsg.: Lisbeth Waechter-Böhm. Band 2. Springer, Wien / New York 1996, ISBN 3-211-82725-0, S. 152.
  2. 1994 deutsche bauzeitung Sonderheft „Bescheiden bauen“
  3. 1997 deutsche bauzeitung, S. 78ff
  4. Dietmar Steiner: Carlo Baumschlager Dietmar Eberle. Hrsg.: Lisbeth Waechter-Boehm. Band 2. Springer, Wien : New York, ISBN 3-211-82725-0, S. 152.
  5. NZZ, Vorarlberger Weltsprung, 9.11.2007
  6. Dietmar Steiner: Baumschlager - Eberle 2002 - 2007. Hrsg.: Winfried Nerdinger. Springer, Berlin / New York 2007, ISBN 978-3-211-71468-3, S. 231.
  7. AIT Salon : Baumschlager Eberle – Architektur │Alltag, Ausgabe September 2007
  8. ETH Wohnforum - ETH Case. Abgerufen am 1. März 2017 (d, englisch).
  9. Dietmar Eberle: Über Wohnbau / House-ing. Hrsg.: Liesbeth Waechter-Böhm. Springer, Wien / New York 2000, ISBN 3-211-83228-9.
  10. Dietmar Eberle, Florian Aicher (Hrsg.): be_2226 Die Temperatur der Architektur The Temperature of Architecture. Birkhäuser, Basel 2015, ISBN 978-3-0356-0381-1, S. 191.
  11. Dietmar Eberle, Eberhard Tröger (Hrsg.): Dichte Atmosphäre - Über die bauliche Dichte und ihre Bedingungen in der mitteleuropäischen Stadt. Basel 2014, ISBN 978-3-99043-566-3.
  12. Deutsches Architekturmuseum, Schönstes Architekturbuch. Abgerufen am 1. März 2017 (d, englisch).
  13. Baumschlager Eberle Architekten. Abgerufen am 1. März 2017 (englisch).


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