Benutzer:Bnow/EQ

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Ehrenamt & Qualität (EQ) ist ein Modell für die Praxis zur Qualitätssicherung ehrenamtlicher und freiwilliger Arbeit sowie deren Management im Deutschen Roten Kreuz (DRK), das seit dem Jahr 2005 den Untergliederungen des DRK zur Einführung angeboten wird.

Das EQ-System berücksichtigt dabei in besonderer Weise die Erwartungen und Bedürfnisse ehrenamtlich und freiwillig engagierter Mitarbeiter und ist deshalb von Umfang und Handhabung auf die wesentlichen Elemente, die zur Erreichung nachvollziehbarer Arbeit erforderlich sind, reduziert. Die Entwicklung des EQ-Systems orientiert sich an den Prinzipien der Freiwilligkeit, Machbarkeit, Ressourcenschonung, Praxisorientierung und Motivation.

Das EQ-Logo ist zeitgleich das Qualitätssiegel, das nach erfolgreichem EQ-Audit bzw. für bestimmte Teilbereiche auch nach verantwortlicher Selbstbewertung verliehen wird. EQ ist somit auch ein Zertifizierungssystem.[1]

Ansätze für Qualitätssicherungsmaßnahmen waren zunehmend auch in den Bereichen ehrenamtlicher Arbeit des DRK anzutreffen, jedoch nicht flächendeckend verbreitet und nicht konsequent innerhalb eines Systems integriert.[2] Die herkömmlichen Qualitätsmanagementsysteme aus dem professionellen Bereich sind für ein Arbeits- und Produktionsumfeld geschaffen, das einen erheblichen Zeit- und Kosteneinsatz für die Qualitätsarbeit rechtfertigt. Im Ehrenamt sind jedoch Zeit und Kosten besonders wertvolle Ressourcen, die möglichst für die eigentliche Arbeit eingesetzt werden sollen.

Neben den Nutzfaktoren eines idealen QM-Systems an sich, wie einer höheren Transparenz und Effektivität von Abläufen, einer verbesserten Kommunikation sowie Interaktion und der Zufriedenheit von Träger, Klienten, Mitarbeitern muss ein QM-System für ehrenamtliche Arbeitsbereiche weitere Anforderungen erfüllen, um dort flächendeckend Anklang zu finden - es muss den Möglichkeiten und Ressourcen ehrenamtlich und freiwillig engagierter Menschen und Gruppierungen gerecht werden, Freude bei der Umsetzung bereiten und freiwillig angewandt werden.

Da Qualitätsmanagement nicht an ein bestimmtes oder bestehendes System gebunden ist, außer dort, wo Vorgaben von Dritten bindend sind, stand der Entwicklung und Umsetzung eines verbandsinternen QM-Systems für ehrenamtliche Arbeitsbereiche nichts im Wege.[3] Der Anpassung an die speziellen Bedingungen im Ehrenamt liegen folgende Überlegungen zu Grunde, diese Eckpunkte waren im Jahr 2003 der Ausgangspunkt für die Entwicklung eines eigenen QM-Systems im ehrenamtlichen Bereich des Deutschen Roten Kreuzes.

Zufriedenheit der Mitarbeiter

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Neben der Zielgruppen „Kunden“ ist gerade im Ehrenamt auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu berücksichtigen. Diese tragen in einer Dienstleistungsorganisation sozialen Charakters entscheidend dazu bei, wie Dienstleistungen erbracht werden. Wille, Motivation, Wissen und Können hauptberuflicher und ehrenamtlicher Mitarbeiter sind Grundvoraussetzung für das Erbringen einer Qualitätsleistung.

Im Sinne der freiwilligen Tätigkeit definiert EQ Qualität als eine innere Einstellung, die nicht aus Zwang heraus erwächst und spricht damit ehrenamtlich und freiwillig Engagierte an. Die bloße Übernahme bzw. Vorgabe von Normenvorschriften und Prozessen soll vermieden werden.

Vermeiden unnötiger Mehrbelastung

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In der Praxis des Qualitätsmanagements erkennen Mitarbeiter oft nicht den Sinn eines Qualitätssicherungssystems, da sie in den Prozess der Einführung kaum eingebunden und informiert werden oder der Spar- und Rationalisierungszwang allein zum obersten QM-Ziel erklärt werden. Darüber hinaus wird QM meist als zusätzliche Arbeitsbelastung empfunden. Gerade in den klassischen Bereichen ehrenamtlicher und freiwilliger Arbeit steht solch eine Einstellung der erfolgreichen Implementierung von Qualitätssicherungsmaßnahmen und/oder eines Qualitätssicherungssystem entgegen.

Ein ehrenamtlich getragenes System soll daher so geringen Aufwand wie möglich erfordern, dies kann durch vorgegebene Module erreicht werden, die gezielt auf Teilbereiche angewandt werden können. Auch das Angebot von verschiedenen Ausprägungen erleichtert die Einführung, hier ist sowohl die umfangreiche Zertifizierung eines Komplettsystems denkbar als auch nur die Auszeichnung bestimmter hilfreicher Arbeitsunterlagen. Durch die sinnvolle Erweiterung von Prüfungsintervallen auf mehrere Jahre werden Zeit und Kosten weiter reduziert. Für die einzelnen Anwender soll das System zudem möglichst kostenneutral sein.

Grundlagen und Rahmenbedingungen

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Der Nachweis des planvollen, wirkungsvollen, nachvollziehbaren und rückverfolgbaren Planens und Handelns in ehrenamtlichen Gemeinschaften und freiwilligen Gruppen unter dem Aspekt nachweislich geregelter Kommunikation und Abläufe soll in gesichertem Maße zu ehrenamtlicher Professionalität und somit zur Zufriedenheit aller am Dienstleistungsprozess beteiligten führen.

Geltungs- und Verantwortungsbereich

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EQ ist anwendbar für alle Arbeitsbereiche ehrenamtlicher und freiwilliger Arbeit und deren Management im Deutschen Roten Kreuz inklusive aller Schnittstellen zur Hauptamtlichkeit.

Mitgeltende Regelungen

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Für das gesamte EQ-System haben folgende Regelungen immer Geltung:

  • Leitbild des Deutschen Roten Kreuzes
  • Satzung des DRK bzw. der jeweiligen Mitgliedsverbände
  • Strategische und verbandspolitische Empfehlungen zum Ehrenamt im Roten Kreuz
  • Ordnungen der jeweiligen Gemeinschaft/Gruppierung
  • Gesetzliche Bestimmungen zum jeweils spezifischen Fachbereich

EQ als Qualitätsmanagementsystem des DRK für Bereiche ehrenamtlicher/freiwilliger Arbeit gliedert sich in die beiden optionalen, sich jedoch ergänzenden Qualitätsmanagementmodelle EQ modular und EQ kompakt. Innerhalb des Qualitätsmanagementmodells EQ modular werden Standard- und Spezialmodule angeboten.

EQ

Ehrenamt & Qualität

EQ modular EQ kompakt
EQ modular

(Standard)

EQ modular

(Spezial)

EQ modular ist prozessorientiert, hat einen modularen Aufbau (tätigkeitsbezogen: z.B. Sanitätsdienst, Krisenintervention, Wasserrettung u.a.), besteht aus grundlegenden Standard-Modulen (in Form von Vorlagen), kann aber auch mit speziellen bzw. eigenentwickelten Modulen erweitert werden. Die optionale Zertifizierung zur Erlangung des Logos erfolgt zweijährlich, es ist dabei aber sowohl eine Eigen- als auch eine Fremdauswertung möglich (bei Zertifizierung liegt der Schwerpunkt auf der Fremdauswertung). Die Grundprinzipien orientieren sich an der ISO 9001.

EQ kompakt ist eine eher ganzheitliche Betrachtung (Leitung, Mitarbeiter, Verbandspolitik/-strategie, Partnerschaften, Ressourcen, Hilfeempfänger, Öffentlichkeit) und hat einen kompakteren Aufbau (gemeinschafts-/gruppierungsbezogen). Die Prozessschritte zur Zertifizierung sind zunächst einjährlich, dann zweijährlich. Die Eigenauswertung steht im Vordergrund, es ist nicht primär auf Zertifizierung ausgerichtet. Die Grundprinzipien orientieren sich an TQM bzw. EFQM.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, einzelne Arbeitshilfen mit dem EQ-Gütesiegel zu versehen.

Einem Qualitätsmanagement nach EQ modular können sowohl operative Aufgabenbereiche (Gruppenstunden, Dienste usw.) wie auch der strategische Leitungsbereich und weitere Querschnittsaufgaben (Personalmanagement, Materialverwaltung etc.) im Bereich ehrenamtlicher Arbeit unterzogen werden. Dies bietet den Vorteil, dass nicht alle Bereiche oder Felder zertifiziert bzw. mit einem QM-System versehen werden müssen, sondern die Einführung von QM auch für einzelne Arbeitsbereiche modular erfolgen kann. Derzeit bestehende Module sind z.B. EQ SAN für Sanitätswachdienste, EQ KID für den Kriseninterventionsdienst, EQ MAN (P) für das Personalmanagement, EQ MPG für den Umgang mit Geräten nach Medizinproduktegesetz, EQ WR (SEG) für Schnelleinsatzgruppen des Wasserrettungsdienstes, EQ WR (WD) für den Wachdienst der Wasserrettung, EQ RKL (NF), EQ HYG (SAN) für Hygiene im Sanitätsdienst, EQ GS (KJA), EQ BW (RD).

Für jedes Modul werden Prototypen bzw. Standard-Vorlagen zur Verfügung gestellt. Diese Unterlagen werden den Nutzern grundsätzlich in digitaler Form auf Datenträger oder zum Download angeboten, so dass diese einfach den entsprechenden lokalen/regionalen Bedingungen angepasst werden können.

Standard-Vorlagen bestehen aus dem Qualitätsmanagementhandbuch (QMH, Grundlagenhandbuch) und Verfahrensbeschreibungen (VB). Optionale Musterchecklisten, Musterarbeitshilfen und Musterformulare zu den Verfahrensbeschreibungen befinden sich jeweils in den Anlagen.

Das Qualitätsmanagementhandbuch hat im Aufbau immer die gleiche Grundstruktur (Allgemeines, Geltungsbereich und Rahmenbedingungen, Prozessorientierung durch Verfahrensbeschreibungen, Organisationskonzept, Verantwortlichkeiten, Qualität, Qualitätserklärung).

In den Verfahrensbeschreibungen der jeweiligen Module sind i.d.R. allgemeingültige Rahmenvorgaben/-abläufe beschrieben, von denen nur im begründeten Einzelfall abgewichen werden muss – insofern müssen die jeweiligen Verfahrensbeschreibungen auf die individuelle Situation des Anwenders angepasst, aber nicht immer gänzlich neu beschrieben werden. Bei Bedarf sind Änderungen dennoch möglich, die gewählte Form (Fließtext, Flussdiagramm o.ä.) ist dabei nicht festgelegt. Von dem Verfahren „internes/externes EQ-Audit“ kann aber nicht abgewichen werden.

Die „Lebendigkeit“ des vorliegenden QM-Systems EQ modular wird u.a. nachgewiesen durch den dokumentierten Einsatz der Checklisten, Arbeitshilfen und Formulare. Sie stellen zugleich die vom System geforderten Qualitätsaufzeichnungen dar.

Erweiterung/Spezialisierung

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Mithilfe von EQ modular (Spezial) können ehrenamtliche Gemeinschaften/Gruppierungen eigenständig Module für jene Tätigkeits- bzw. Aufgabenbereiche erstellen, welche durch EQ modular (Standard) nicht bereits ganz oder teilweise im Vorfeld abgedeckt sind.

Hierfür werden verbindliche Mustervorlagen (z.B. QMH, VB) und eine Handlungsanleitung für die Modulerstellung bereitgestellt. Leistungs- und Qualitätsnachweise werden im Rahmen von EQ modular (Spezial) von der jeweiligen Gemeinschaft/Gruppierung selbst erstellt; ggf. können Komponenten aus EQ modular (Standard) oder von anderen Quellen übernommen werden.

Ein Modul nach EQ modular (Spezial) muss mindestens die Planung, Durchführung und Nachbereitung des ausgewählten und beschriebenen Tätigkeits- bzw. Aufgabenbereiches umfassen.

Leistungs- und Qualitätsnachweise

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Vor Anerkennung der Zertifizierungsfähigkeit des jeweiligen Moduls durch den EQ-Lizenznehmer muss eine Prüfung der formalen und strukturellen Richtigkeit des Aufbaus des Moduls anhand der Vorgaben des QM-Systems EQ durch den Lizenzgeber vorgenommen werden.

Das interne EQ-Audit erfolgt möglichst durch einen oder mehrere verbandsinterne Auditoren (EQA), mindestens jedoch durch EQ-Beauftragte (EQB).

Das externe EQ-Audit erfolgt durch einen oder mehrere verbandsinterne EQ Auditoren, die nicht derselben Gemeinschaft/Gruppierung (z.B. nicht demselben Ortsverein) angehören. Die EQ-Auditoren werden vom zuständigen EQ-Lizenznehmer bzw. vom EQ-Lizenzgeber beauftragt.

Als äußeres Zeichen, dass die vereinbarten Bedingungen nach EQ erfüllt wurden, wird ein Zertifikat durch das DRK-Generalsekretariat ausgestellt. Die Zertifizierung selbst hat eine Gültigkeitsdauer von zwei Jahren.

EQ kompakt kürzt das Verfahren ab und erleichtert durch die Vorgabe eines Phasenmodells die Einführung. Wesentlich sind die Abfolge des Leistungs- und Qualitätsnachweises in verschiedenen Bewertungsstufen und ein darauf aufbauendes Zertifizierungsverfahren. Ziel ist die laufende Eigenbetrachtung der Arbeit nach vorgegebenen Strukturen.

Leistungs- und Qualitätsnachweis

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  • Phase 1: „Positionsbestimmung“ (ergebnisorientiert) mit Beantwortung eines vorgegebenen Fragenkatalogs
  • Phase 2: „Entwicklung“ (prozessorientiert), Beantwortung eines Fragekatalogs der auf dem der Phase 1 aufbaut
  • Phase 3: „Nachhaltigkeit“ (strukturorientiert), Beantwortung eines Fragekatalogs der auf dem der Phase 2 aufbaut
  • Wiederholungsphasen: Beantwortung des Fragekatalogs aus Phase 3

Die Fragebögen zur Selbstevaluierung der Phasen 1-3 sind Bestandteil dieser Rahmenkonzeption, darin sind auch die Verfahrenswege für eine Zertifizierung im Detail abgebildet. Sie werden nach einem Punkteschema bewertet, das folgende Kriterien berücksichtigt: „keine Angabe“, „negative Eigenbewertung“, „positive Eigenbewertung“, „Beschreibung einer Maßnahme oder glaubhafte Darstellung, dass keine Maßnahme möglich ist“, „Nachweis der Dokumentation“.

Zertifizierungsverfahren

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In den Phasen 1 bis 3 sind bei 25 Fragen maximal 50 Punkte erreichbar. Durchschnittlich muss mindestens die Hälfte der Fragen mit zwei Punkten bewertet sein, mindestens ein Viertel mit einem Punkt. Daraus ergibt sich eine Mindestpunktzahl von 31 um eine Zertifizierung zu erreichen

In der ersten Wiederholungsphase ist eine Mindestpunktzahl von 36, in der zweiten von 41 notwendig, um die Rezertifizierung zu erreichen.

Für eine erfolgreiche Zertifizierung ab Phase 2 ist es für die jeweilige Gemeinschaft/Gruppierung zudem Voraussetzung, einen geschulten bzw. anerkannten EQB vorweisen zu können.

Die Auswertung der Fragebögen zur Zertifizierung führen EQ-Auditoren durch, die nicht derselben Gemeinschaft/Gruppierung angehören. Sie werden vom jeweiligen EQ-Lizenznehmer bzw. vom EQ-Lizenzgeber beauftragt. Dem EQA und dem Kompetenzzentrum Ehrenamt & Qualität (KEQ) ist es vorbehalten, in Stichproben die Richtigkeit der Angaben zu überprüfen. Bei bewussten Falschangaben erfolgt die Aberkennung des jeweiligen Zertifikats und beim nächsten „Anlauf“ wird obligat eine Vorort-Überprüfung nach EQ kompakt durchgeführt.

Die Anmeldung zur Zertifizierung nach EQ kompakt erfolgt beim jeweils für die betreffende Gemeinschaft/Gruppierung zuständigen Lizenznehmer (meist der übergeordnete DRK-Landesverband) durch Einsenden des ausgefüllten Fragebogens.

Im Anschluss an die Wiederholungsphasen kann die erlangte zertifizierte Stufe alle zwei Jahre, ohne Steigerungsnotwendigkeit, rezertifiziert werden.

Die Zertifizierungsintervalle betragen in Phase 1 und 2 jeweils ein Jahr, nach Phase 3 und den Wiederholungsphasen jeweils zwei Jahre. Eine höherwertige Zertifizierung als Phase 2 ist frühestens sechs Monate nach dem Zeitpunkt der Zertifikaterstellung der vorhergehenden Phase möglich. Wenn das jeweilige Zertifizierungsintervall um maximal sechs Monate nach erfolgter Zertifizierung überschritten wird, ist nur ein Wiedereinstieg in der betreffenden Phase oder ein Neubeginn mit Phase 1 möglich.

Als äußeres Zeichen, dass die vereinbarten Bedingungen nach EQ erfüllt wurden, wird ein Zertifikat durch das DRK-Generalsekretariat ausgestellt.

Das EQ-Gütesiegel stellt kein QM-System im Sinne von EQ dar, belegt aber einzelne qualitätssichernde Aktivitäten im Hinblick auf ehrenamtliche Arbeitsbereiche. Es kann für jede dokumentierte Arbeitshilfe (z.B. Checklisten, Formulare, EDV-Anwendungen, Dokumentationssysteme, Materialsammlungen) im DRK erteilt werden, die ehrenamtliche Arbeit in besonderer Art und Weise unterstützt und zugleich im Sinne des EQ-Systems förderlich ist.

Diese Voraussetzungen sind erfüllt, wenn mindestens drei der folgenden Anforderungen bei Anwendung der Arbeitshilfe zutreffen und keine der genannten Anforderung verletzt wird:

Die Arbeitshilfe hilft

  • vorgegebene Standards für die ehrenamtliche Arbeit abzusichern oder weiter zu entwickeln.
  • Vorgaben des DRK-Leitbildes zu erfüllen.
  • Zuständigkeiten zu regeln und Verantwortlichkeiten festzulegen.
  • Abläufe ehrenamtlicher Arbeit durch Festschreibung zu sichern und für alle Beteiligten sichtbar zu machen.
  • ehrenamtliche Arbeit in der Öffentlichkeit bekannt zu machen/darzustellen.
  • Kommunikation sicherzustellen oder zu optimieren.
  • die Kooperation mit anderen sicherzustellen oder zu optimieren.
  • die Zufriedenheit ehrenamtlicher Mitarbeiter sicherzustellen oder zu verbessern.
  • Personal- und anderweitigen Mitteleinsatz zu optimieren.
  • das Ergebnis ehrenamtlicher Arbeit im Sinne des Hilfe- und des Dienstleistungsempfängers zu verbessern.
  • die Ergebnisse ehrenamtlicher Arbeit zu bewerten und Schlussfolgerungen für die künftige Arbeit zu ziehen.

Bei der Antragstellung zum EQ-Gütesiegel muss jede, auf eine Arbeitshilfe zutreffende Anforderung, vom Antragsteller (Gemeinschaft/Gruppierung bzw. Mitglieder des DRK) auf einem Formblatt begründet werden. Die jeweilige Arbeitshilfe ist dem Formblatt zur Antragsstellung in Kopie beizulegen – sofern dies nicht möglich ist, ist dem Kompetenzzentrum EQ ein (Lese-)Zugriff auf die Arbeitshilfe zu ermöglichen.

Das EQ-Gütesiegel wird einer Arbeitshilfe vom Kompetenzzentrum EQ nach erfolgreicher Antragsprüfung erteilt.

Qualifikationen im System EQ

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EQB (EQ-Beauftragter)

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Analog zu anderen QM-Systemen erfolgt die Einführung von EQ innerhalb einer ehrenamtlichen Gemeinschaft oder Gruppierung durch einen oder mehrere EQ Beauftragte zusammen mit der betreffenden Gemeinschaft/Gruppierung. Ein anerkannter bzw. geschulter EQB ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Zertifizierung nach EQ modular oder EQ kompakt ab Phase 2.

Die Qualifikation zum EQB kann in einer Schulung erworben werden, die ausschließlich von hierfür autorisierten Stellen (Lizenznehmer) angeboten wird. Gegen Nachweis der Qualifizierung zum QB einer anderen anerkannten Qualitätsmanagement-Norm kann eine Anerkennung zum EQB stattfinden. Eine Qualifikation zum IQB nach dem verbandsinternen QM-System IQ („Integrierte Qualität in der Breitenausbildung des DRK“) wird ebenfalls anerkannt, wenn der Ausbildungsumfang gleichgesetzt ist. Im Gegenzug erkennt das System IQ eine Qualifikation zum EQB an. Das Anerkennungsverfahren wird von den zur Schulung autorisierten Stellen durchgeführt. Schulungsinhalte und Umfang sind in einem eigenen EQ Curriculum geregelt.

Auch bei der Einführung von EQ oder dessen Bestandteilen ohne beabsichtigte Zertifizierung wird empfohlen, einen EQB entsprechend den vorgenannten Vorgaben einzusetzen.

EQA (EQ-Auditor)

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Die Qualifikation zum EQA kann in einer Schulung erworben werden, die ausschließlich von hierfür autorisierten Stellen (Lizenznehmer) angeboten wird. Voraussetzung zur Teilnahme ist die Qualifikation zum EQB. Gegen Nachweis der Qualifizierung zum QA einer anderen anerkannten Qualitätsmanagement-Norm kann eine Anerkennung zum EQA stattfinden. Eine Qualifikation zum IQA nach dem verbandsinternen QM-System IQ wird ebenfalls anerkannt, wenn der Ausbildungsumfang gleichgesetzt ist. Im Gegenzug erkennt das vorgenannte System IQ eine Qualifikation zum EQA an. Das Anerkennungsverfahren wird von den zur Schulung autorisierten Stellen durchgeführt. Schulungsinhalte und Umfang sind in einem eigenen EQ Curriculum geregelt.

Multiplikatoren EQB / EQA

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Multiplikatoren sorgen für die flächendeckende Ausbildung von Personen, die als EQB oder EQA tätig werden sollen. Die Schulung von Multiplikatoren ist in einem eigenen Curriculum geregelt, das Bestandteil der Rahmenkonzeption ist.

Lizenzverfahren/Aufgaben

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Lizenzgeber ist das DRK-Generalsekretariat. Seine Aufgaben hierbei sind:

  • Ent- und Weiterentwicklung des EQ-Konzeptes
  • Definition von inhaltlichen Standards und Rahmenvorgaben für EQB-, EQA- und Multiplikatorenschulungen (Curriculum)
  • Geschäftsführung der AG Ehrenamt und Qualität im DRK und deren Einberufung mindestens zweimal jährlich
  • Auswerten von EQ-Qualitätsberichten und Entscheidung über Zertifikatserteilung
  • Auswerten von EQ-Gütesiegelanträgen und Entscheidung über Erteilung des EQ-Gütesiegels
  • Führen aller EQ-Zertifikate in einer Datenbank
  • Ausstellen von EQ-Zertifikaten
  • Bereitstellen eines EQA-Pools
  • Regelung der rechtmäßigen Verwendung des EQ-Logos
  • Anbieten von Multiplikatorenschulungen für EQB und EQA
  • Bereitstellen und Vertrieb von EQ-Materialien

Kompetenzzentrum Ehrenamt & Qualität (KEQ)

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Das DRK-Generalsekretariat hat seit dem 1. Juli 2005 wesentliche Teile seiner Lizenzgeberaufgaben dem Kompetenzzentrum Ehrenamt & Qualität (KEQ) in Augsburg übertragen, welches dem Bezirksverband Schwaben im Bayerischen Roten Kreuz angegliedert ist. Das KEQ ist für die innerverbandliche Verbreitung und Weiterentwicklung des Systems EQ zuständig. Es bewertet und überwacht die Zertifizierungen der Lizenznehmer und unterstützt die Gemeinschaften und Gruppierungen bei der Einführung von EQ.

Arbeitsgruppe Ehrenamt & Qualität (AG EQ)

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Die durch das DRK-Generalsekretariat installierte und besetzte AG EQ berät den EQ-Lizenzgeber und nimmt daher folgende Aufgaben war:

  • Verabschiedung der konzeptionellen und inhaltlichen Ent- und Weiterentwicklungen des Systems EQ
  • Kontrolle der Arbeit des Lizenzgebers
  • Mithilfe bei der Verbreitungs- und Lobbyarbeit für das System EQ

Lizenznehmer sind die DRK-Landesverbände, große Regionalverbände/Bezirksverbände oder Kompetenzzentren wie beispielsweise der DRK-Blutspendedienst.

Deren Aufgaben sind:

  • Benennen eines Ansprechpartners QM im Ehrenamt
  • Beratung von an EQ-interessierten ehrenamtlichen Gemeinschaften bzw. Gruppierungen und Hilfe bei der Erstellung von Dokumenten und Unterlagen, Einführung von EQ oder/und Umsetzung von EQ Modulen bzw. dem Erfüllen der Anforderungen aus EQ kompakt
  • Anbieten von EQB- und EQA-Schulungen nach den inhaltlichen Vorgaben des DRK-Generalsekretariates
  • Erfassen aller Schulungsteilnehmer in einer zentralen Datenbank
  • Bereitstellen eines EQA-Pools
  • Durchführung von externen EQ-Audits oder Bewertungen nach EQ kompakt auf Anforderung
  • Meldung erfolgreicher externer EQ-Audits an das DRK-Generalsekretariat bzw. das Kompetenzzentrum

Das EQ Konzept folgt als QM-System für ehrenamtliche Gemeinschaften/Gruppierungen den Prinzipien Machbarkeit und Ressourcenschonung. Deshalb stehen alle EQ-Produkte den ehrenamtlichen Gliederungen des DRK kostenfrei zur eigenen Verwendung zur Verfügung.

Die Einführung von EQ in der jeweiligen Gliederung erfordert dennoch einen gewissen Aufwand, ist aber freiwillig.

  • Deutsches Rotes Kreuz e.V. (Hrsg.): Konzeptionelle Grundlage EQ. Berlin, 2012 (online).
  • Deutsches Rotes Kreuz e.V. (Hrsg.): Rahmenkonzeption EQ. Berlin, 2012, Bezug über: Kompetenzzentrum Ehrenamt und Qualität des DRK-Generalsekretariates, Fabrikstr. 2, 86199 Augsburg.
  • Ralf Nachtmann: Freiwilligenmanagement und Qualitätssicherung. In: Doris Rosenkranz, Angelika Weber (Hrsg.): Freiwilligenarbeit – Einführung in das Management von Ehrenamtlichen in der sozialen Arbeit. Beltz Juventa-Verlag, Weinheim 2012, ISBN 978-3-7799-1959-9, S. 107-115.

Einzelnachweise

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  1. Deutsches Rotes Kreuz e.V. (Hrsg.): Konzeptionelle Grundlage EQ. Berlin, 2012 (online), Seite 6.
  2. Deutsches Rotes Kreuz e.V. (Hrsg.): Konzeptionelle Grundlage EQ. Berlin, 2012 (online), Seite 7.
  3. Deutsches Rotes Kreuz e.V. (Hrsg.): Konzeptionelle Grundlage EQ. Berlin, 2012 (online), Seite 7.