Benutzer:Christoph.kueberl/Washington and Old Dominion Railroad

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Die Washington and Old Dominion Railroad (kurz auch W&OD) war eine ehemalige US-amerikanische short line Eisenbahngesellschaft im Bundesstaat Virginia. Die älteste Strecke der Gesellschaft erstreckte sich von Alexandria am Potomac River nordwestlich nach Bluemont am Fuße der Blue Ridge Mountains, nahe der Grenze zu West Virginia. Die Strecke verlief größtenteils parallel zum Potomac River und zur Virginia State Route 7.

Die Strecke folgte dem kurvigen Verlauf des Four Mile Run stromaufwärts von Alexandria durch Arlington County nach Falls Church. Ab dort folgte die Strecke einer direkteren Route über Dunn Loring, Sunset Hills, Herndon, Sterling, Ashburn, Leesburg, Paeonian Springs, Hamilton, Purcellville und Round Hill nach Bluemont, der Endstation der Gesellschaft. Heute benutzen der Washington & Old Dominion Railroad Trail und andere Rail Trails große Teile der Trasse der heute stillgelegten Strecke.

Allgemeine Geschichte

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Gegründet wurde die W&OD unter dem Namen Alexandria and Harper's Ferry Railroad (AL&H), der Bau der Strecke begann 1855 unter dem Namen Alexandria, Loudoun and Hampshire Railroad (AL&H). Mit dem Ziel die Blue Ridge Mountains und den Shenandoah River zu überqueren und die im westlichen Hampshire County, heute im Mineral County gelegen Kohlefelder zu erreichen wurde Leesburg in Loudoun County im Jahre 1860 angeschloßen. Aufgrund der Nähe zur Hauptstadt Washington D.C. wurde die Strecke im Sezessionskrieg stark benutzt und auch beschädigt. Nach dem Krieg, im Jahr 1870, wurde die Gesellschaft schließlich in Washington and Old Dominion Railroad umbenannt. Die Strecke wurde wurde 1870 nach Hamilton und 1874 nach Round Hill verlängert.

Nach der Übernahme durch neue Besitzer wurde die Gesellschaft zwei Mal umbenannt. Einmal in Washington and Western Railroad im Jahre 1882 und einmal in Washington, Ohio and Western Railroad (WO&W) im Jahre 1883. Strecken nach Washington, Ohio oder gar in den Westen besaß die Eisenbahngesellschaft allerdings niemals.

1886 mietete die Richmond and Danville Railroad die W&OW und führte deren Züge zwischen Washington D.C. und Round Hill. 1894 kaufte die neu gegründete Southern Railway die Richmond and Danville Railroad und übernahm gleichzeitig den Betrieb auf der W&OW. 1904 erweiterte die Southern Railway die Strecke westwärts von Round Hill nach Bluemont. Diese Strecke bezeichnete die Southern Railway als ihre Bluemont Branch.

Ab 1908 zogen Dampflokomotiven die Züge der Southern Railway von der neu erbauten Union Station in Washington D.C. nach Alexandria Junction (nördlich von Alexandria), von wo aus dann die Bluemont Branch bedient wurde. Eine Verbindungslinie, die bereits von der AL&H errichtet worden war, brachte die Passagiere aus Alexandria. An den Wochenenden brachten Expresszüge Urlauber aus Washington D.C. ins westliche Londoun County, wo Kureinrichtungen entstanden waren.

Währenddessen hatten breits 1906 Straßenbahnen begonnen, die Great Falls and Old Dominion Railroad (GF&OD) zu befahren. Diese Strecke führte von Georgetown in Washington D.C. zu den Great Falls. Dabei überquerte sie den Potomac auf der Potomac Aqueduct Bridge, erreichte Rosslyn, und durchquerte danach in nordwestlicher Richtung zweigleisig Arlington und Fairfax County. Am Ende der Strecke gab es einen von der Eisenbahngesellschaft betriebenen Vergnügungspark.

1911 gründeten die Besitzer der GF&OD eine neue Bahnverwaltung, die Washington and Old Dominion Railway. 1912 wurde die GF&OD zur Great Falls Devision der W&OD Railway.

Ebenfalls 1912 mietete die W&OD die gesamte Bluemont Branch der Southern Railway, außer dem kurzen Streckenstück zwischen Potomac Yard und Alexandria. Die W&OD machte diese Bluemont Branch zu einem Teil ihrer Bluemont Division. In den nächsten vier Jahren wurde diese elektrifiziert und zu einem Überlandstraßenbahnsystem umgebaut, welches Passagiere, Milch, Post und Frachtgut beförderte. Ab diesem Zeitpunkt überquerten Züge der W&OD Potomac Yard auf einem großen Viadukt.

Als Ergänzung zu den bereits bestehenden Strecken wurde 1912 eine Verbindungsbahn der Bluemont Division zwischen zwei neuen Eisenbahnknotenpunkten in Arlington erbaut. Dabei handelte es sich um die Bluemont Junction auf der Alexandria-Bluemont Line und die Thrifton Junction auf der Georgetown-Great Falls Line. Die Trasse diser Verbindungsstrecke lag westlich von Ballston und kreuzte eine konkurierende Überlandstraßenbahnlinie, die Washington-Virginia Railway.

Die W&OD versorgte ihre Züge über Oberleitungen mit Bahnstrom. Umspannwerke wurden entlang der ganzen Strecke errichtet.

Die wichtigste Personenzuglinie der Washington and Old Dominion Railroad führte von Geogretown und Rosslyn westwärts nach Bluemont. Viele Passagiere stiegen nach der Überquerung des Potomac River auf die Straßenbahnen der Washington-Virginia Railway um. Die meisten Güterzüge der Gesellschaft wurden zwischen Potomac Yard, Bluemopnt Junction und entweder Rosslyn oder verschiedenen Orten entlang der Bluemont Division geführt.

In 1923, als die alte Aqueduct Bridge von der Regierung durch die neue Francis Scott Key Bridge ersetzt wurde, stellte die W&OD den Betrieb von Georgetown aus ein. Zur selben Zeit eröffnete die Eisenbahngesellschaft einen neuen Personenbahnhof in Rosslyn, der zum Washington Terminal der Bahn wurde.