Benutzer:Dirkjot/Terzgitarre

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Terzstimmung G - c - f - b - d' - g'

Die Terzgitarre ist eine kleinere und gegenüber der normalen Stimmung um eine kleine Terz höher gestimmte Gitarre.

Gegenüber der heute üblichen Gitarren-Stimmung E - A - d - g - h - e' erreicht die Terzgitarre meist die Stimmung G - c - f - b - d' - g'. Dazu ist die Terzgitarre kleiner und mit einer Mensur von 53-57 cm vor allem kürzer gebaut als die Primgitarre (Standardmensur 65 cm). Die Maße der Terzgitarre liegen also etwas unter denen einer modernen 3/4-Konzertgitarre.

Um die im Vergleich zur Primgitarre unterschiedlichen Zugverhältnisse aufgrund der verkürzten Mensur auszugleichen, werden spezielle Saitensätze für Terzgitarre angeboten.

Die Terzgitarre entwickelte sich als ein typisches Instrument der Salons des frühen 19. Jahrhunderts. Typisch für die Gitarre der frühen Romantik sind die starke Taillierung, der geschwungene Steg und das mit der Decke bündige Griffbrett. Diese Charakteristika galten auch für die Terzgitarre. Zahlreiche Duette wurde in dieser Epoche für Prim- und Terzgitarre geschrieben, häufig erkennbar an der Bezeichnung "Terz" in einer Stimme oder an den durch eine kleine Terz verschiedenen Tonarten[1].

Ein in der Sammlung der Cité de la musique vorhandenes Exemplar (Abbildung) zeigt Unterschriften von Hector Berlioz und Niccolò Paganini, auch in der Sammlung des Museums für Musikinstrumente der Universität Leipzig gab es ein Exemplar aus dem angeblichen Nachlass Paganinis[2]. Auch im 20 Jahrhundert und bis heute wurden werden Terzgitarren gebaut und vor allem im Ensemblespiel eingesetzt. So ist z.B. von Hermann Hauser eine Terzgitarre überliefert[3].

Kompositionen für Terzgitarre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor allem in Wien, aber auch in anderen europäischen Metropolen, wurden zahlreiche Kompositionen explizit oder auch für Terzgitarre geschrieben, darunter von Mauro Giuliani (z.B. Concerto F-Dur, op. 70), Ivan Padovec (2 Concertinos für Terzgitarre und Streicher) oder Anton Diabelli.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Len Verrett: The Terz Guitar. Online-Dokument, 11. Jan. 2011
  2. Terzgitarre aus der Sammlung des Musikinstrumentenmuseums Leipzig
  3. Hauser Terzgitarre, 1917