Benutzer:El bes/Landerisch

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Der Ort Tergolape war eine römische Poststation in der Provinz Noricum ripense, die auf der Straße zwischen Lauriacum (Lorch) und Iuvavum (Salzburg) lag. Ihre Lage war laut römischen Quellen 14 Meilen von Ovilava entfernt, weshalb man einen Standort in, bzw. um das heutige Schwanenstadt annimmt. Archäologisch konnte Tergolape jedoch noch nicht eindeutig nachgewiesen werden.

Römische Quellen

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Der Ort Tergolape wird sowohl im Itinerarium Antonini aus dem 3. Jhdt. als auch in der Tabula Peutingeriana aus dem 4. Jhdt. erwähnt. Letztere gibt relativ genaue Daten an. So bestanden laut der Tabula Peutingeriana auf der Römerstraße zwischen den Munizipien Ovilava (Wels) und Iuvavum (Salzburg) drei Poststationen. Diese werden auf der Karte nicht nur namentlich genannt, sondern es wird auch deren Entfernung angegeben. Diese drei Orte sind:

  • Tergolape (XIIII, 14 Meilen von Ovilava entfernt)
  • Laciacis (XVIII, 18 Meilen von Tergolape entfernt)
  • Tarnantone (XIII, 14 Meilen von Laciacis entfernt)

Weiters wird die Entfernung von Tarnantone nach Iuvavum mit XIII, also 13 Meilen angegeben. Das ergibt insgesamt 59 römische Meilen zwischen Wels und Salzburg, was ziemlich genau auch der Entfernung auf heutigen Straßen entspricht. Der genaue Verlauf dieser Römerstraße, für die kein Name überliefert ist, ist jedoch nicht durchgehend bekannt. Im 19. Jahrhundert nahm man einen Verlauf am Mondsee und am Attersee vorbei an, weshalb der Ort Tarnantone mit Mondsee gleichgesetzt wurde und Laciacis mit Seewalchen. Später wurden weiter nördlich römische Meilensteine mit eindeutigen Inschriften gefunden, weshalb man heute von zwei Wegen ausgeht. Ein südlicher am Nordufer des Mondsees vorbei und dann durch den Attergau, sowie ein etwas nördlicher, der höchst wahrscheinlich die Hauptroute war, der von Salzburg zwischen Mattsee und Wallersee vorbei und dann knapp südlich des Kobernausserwaldes entlang führte. Teile der Römerstraße konnten auch archäologisch nachgewiesen werden und so der Verlauf bruchstückhaft rekonstruiert werden. Der Ort Tarnantone wird deshalb heute nahe Neumarkt am Wallersee vermutet und Laciacis bei Mösendorf, nahe Vöcklamarkt. An beiden Orten wurden römische Funde gemacht, jedoch konnte bis jetzt keine der drei Poststationen archäologisch eindeutig nachgewiesen werden. Deshalb ist auch die genaue Lage von Tergolape weiter umstritten.

Auf Grund der als ziemlich genau eingestuften Entfernungsangaben in der Tabula Peutingeriana geht man heute davon aus, dass der Ort Tergolape in der Nähe von Schwanenstadt zu suchen ist. Von Ovilava kommend ist der Verlauf der Römerstraße bis Lambach gesichert, dann wird er weiter über das heutige Oberschwaig und Hofern vermutet. Wenn die Annahme stimmt, dass die Straße nicht direkt entlang der Ager führte, die damals mehrere Flußarme und dichte Auwälder hatte, sondern auf den Bergrücken zu verorten ist, dann wäre Tergolape entweder in Breitenschützing, am Römerberg oder am Philippsberg zu finden. In Schwanenstadt selbst wurde bei der Pausinger Villa die Überreste einer römische Villa Rustica ausgegraben, neben der sich ein bajuwarisches Gräberfeld aus dem 6. Jhdt. befindet. Dieser Fund wird von Archäologen aber nicht mit der Poststation Tergolape identifiziert, da die Villa Rustica vermutlich etwas abseits der Haupstraße gelegen ist.



Entzifferung der Maya-Schrift

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Die Entzifferung der Maya-Schrift war ein Rätsel, das die Wissenschaft lange Zeit nicht lösen konnte. Im 19. Jahrundert wurden in Europa erste Versuche angestellt die Glyphen zu entziffern. Dabei konnte das Zahlensystem der Maya im Jahr 1832 entschlüsselt werden. Die Schrift der Maya gab aber im Gegensatz zu den schon zu dieser Zeit entzifferten Ägyptischen Hieroglyphen den Forschern weiter unlösbare Rätsel auf. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ernsthafte Fortschritte erzielt, entscheidende Zusammenhänge aber erst in den 1980er Jahren erkannt. Heute gilt die Maya-Schrift zu etwa 90% als entziffert.

Spanische Kolonialzeit

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Obwohl die Blütezeit der Maya-Kultur schon vor der Entdeckung Amerikas zu Ende gegangen war, war die Schrift der Maya zur Zeit der spanischen Eroberung Yucatans noch lebendig. Es gab Maya-Schreiber die nicht nur überlieferte Schriften entziffern konnten, sondern durchaus noch selber neue Texte erstellten. Dies geht aus Berichten spanischer Missionare hervor, die sich von den Maya ihre Schrift erklären ließen. Der bekannteste davon ist der Franziskanermönch und Bischof von Yucatan Diego de Landa, dessen Werk "Relación de las cosas de Yucatan" vom Jahr 1566 Informationen zur Deutung der Maya-Glyphen enthält. Diese hatte er vom Maya-Schreiber Gaspar Antonio Chí (auch Gaspar Antonio Xíu) erhalten, der ihm das lateinische Alphabet in die Silbenschrift der Maya übersetzte. De Landa notierte dabei jedoch die der spanischen Aussprache der Buchstaben entsprechenden Silbenlaute, ohne zu verstehen, dass die Maya-Schrift keine Alphabetschrift ist. Dieser Fehler stellte spätere Forschergeneration lange Zeit vor ein unlösbares Rätsel.

Im Zuge der spanischen Conquista wurden die Maya zum Teil mit Gewalt zum Christentum missioniert. Ihre Kultur und Schrift wurde dabei als Medium der heidnischen Religion gering geschätzt und war nur so weit interessant, als durch die Kenntnis der Sprache die Missionsarbeit unterstützt werden konnte. So gab es im 16. Jahrhundert zahlreiche Spanier, die die Sprache der Maya erlernten und wohl auch die Schrift ansatzweise entziffern konnten. Neben de Landa ist etwa ein Werk von Giraldo Díaz Alpuche ungefähr aus dem Jahr 1579 überliefert. Dieser Konquistador und Encomiendero beschreibt darin die Bedeutung zahlreicher Maya Wörter und übersetzt sie ins Spanische. Im Jahr 1603 Die unterworfenen Maya und ihre Schreiben wurden jedoch angehalten das lateinische Alphabet zu lernen und von nun an nur mehr in dieser Schrift zu schreiben.


  • John Eric Sidney Thompson war der dominierende Maya-Hieroglyphenforschen von den 1930er bis in die 1960er Jahre. Als erster versuchte er den Code durch eine umfassende Datensammlung, sowohl aus den Codices als auch aus den von der Archäologie freigelegten Inschriften zu ergründen. Er konnte dabei zeigen, dass die Maya-Schrift aus etwa 800 verschiedenen Zeichen besteht, die er systematisch in einer Tabelle erfasste. Die Nummerierung der Glyphen folgt noch heute seinem System und wird nach ihm in T-Nummern angegeben. Die Zahl von 800 Zeichen deutete jedoch darauf hin, dass die Maya-Schrift keine Alphabetschrift und auch keine Silbenschrift sein konnte, da diese dafür viel zu viele Zeichen hätte. Andererseits sind es zu wenig für eine Zeichenschrift, wie etwa das Chinesische, das mehrere Tausend Zeichen hat. Anzeichen für ein Mischsystem aus Silben- und Zeichenschrift wie etwa im Japanischen ließen sich in der Maya-Schrift jedoch nicht finden. Diesen Widerspruch konnte Thompson Zeit seines Lebens nicht auflösen und tendierte statt dessen für eine Interpretation der Texte als astronomische Zahlenmystik. Nachdem die Thesen des Russen Juri Walentinowitsch Knorosow in den 1950er Jahren auch im Westen bekannt wurden, lehte Thompson diese wehement ab und durch seine Anerkennung in der Forschergemeinschaft folgten viele Wissenschafter seiner Ansicht. Dies führte zu einem zwei Jahrzehnte dauernden Stillstand in der Entzifferung der Maya-Schrift.
  • Heinrich Berlin
  • Tatiana Avenirovna Proskouriakoff entdeckte 1962, dass entgegen den Annahmen von Thompson auf den Stelen nicht nur mythische Texte und Zahlenfolgen abgebildet waren, sondern ganz konkrete Geschichten zu einzelnen Herrschern, deren Familie und wichtigen Ereignissen ihrer Regentschaft. Durch Vergleich von sich wiederholenden Glyphen konnte sie bereits Teile der Texte richtig deuten, wenn sie auch die Schrift an sich nicht entziffern konnte.
  • Floyd Lounsbury war einer der ersten Unterstützer von Knorosow's Annahmen im Westen und unter die Maya-Glyphen auf der Suche nach Silbenzeichen.
  • Linda Schele gründete 1977 den Maya Hieroglyphic Workshop in Texas.
  • David Stuart entdeckt 1983, dass die Maya eine Silbe durch bis zu 14 verschiedene Zeichen darstellten, vermutlich da sie wie wir heute Wortwiederholungen als literarisch unästhetisch empfanden.