Benutzer:Ewald Schlosser/Connie Tex Hat

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Connie Tex Hat (* 1928 in Wien; † 3. April 1988 in Preßbaum, Niederösterreich) war einer der Pioniere der österreichischen Countrymusic-Szene.

Er war einer der Pioniere der österreichischen Countrymusic-Szene und ein Meister der Erzählkunst. Seine legendären Radio-Sendungen „Das Lied der Prärie“ und abwechslungsweise „Connie Tex Hat stellt vor“ waren für viele Österreicher und auch Bayern ein guter Grund, sich eine Stunde vor das Radio zu setzen und zu „Hören“, was Connie wieder über das uns noch unbekannte Amerika zu erzählen wußte. Sein umfangreiches Wissen eignete er sich in zahlreichen Reisen und Studien an, doch er interessierte sich generell über das auch für ihn „Neue“. Er untermalte seine Sendungen mit Country Music, welche bald viele Hörer zu Fans werden ließ, die es heute noch sind.

„Eine ganze Generation hat dich gehört und wird dich nicht vergessen. Das ist eine ganz besondere Auszeichnung in einer so schnelllebigen Zeit. Du hättest sicher noch viel zu erzählen gewußt, die heutige moderne Country Music hätte dir aber sicher nicht mehr so gefallen. Es würde dich stolz machen wenn du wüßtest, dass es auch heute noch sehr viele Fans deiner Sendungen gibt. Gottseidank gab es auch einige Hörer, die vieles auf Tonband mitgeschnitten haben; wohlweislich in der Voraussicht, dass man sich die Sendung noch einmal zu Gehör bringen will. In dieser Hinsicht bleibst du uns Hörern sicher noch lange in Erinnerung; wir werden dein Vermächtnis hegen und pflegen.“

Seine Radiosendung „Das Lied der Prärie“ endete stets mit dem berühmten Satz „Bye, bye, be good and we shall meet again, if The Good Lord should be willing, and I sure hope, he is willing!

Wer war denn eigentlich dieser Connie Tex Hat?

Connie Tex Hat wurde 1928 in Wien geboren (sein echter Name war Konrad Hat) und er ist auch in Wien aufgewachsen. Englisch gelernt und mit Vorliebe englischsprachige Radiosender gehört hat er schon als Jugendlicher während der Kriegszeit, obwohl es eigentlich verboten war. Deshalb hatte er auch nachher noch viele Kontakte mit amerikanischen Soldaten und hörte mit Vorliebe den amerikanischen Soldatensender AFN (American Forces Network). Zuerst studierte er Kunst und insbesondere Malerei, dann erwachte sein Interesse für Geschichte (nicht nur amerikanische), und als ihm klar wurde, dass es tiefe Zusammenhänge gibt zwischen Geschichte und Musik, begann sein Interesse für die Country Music zu wachsen. Er war also nicht nur Musikfachmann, er war auch Historiker. Seine Sendung „Das Lied der Prärie“ gab es seit 1958. Der Soldatensender wurde eingestellt und da vermisste er die Country Music. Er konnte es nicht aushalten, was im österreichischen Radio an „Cowboyliedern“ gespielt wurde. So machte er von sich aus dem ORF (der damals natürlich noch nicht so hieß) das Angebot, eine Sendung mit echter Country Music zu machen. Diese war dann ein solcher Erfolg, dass etwas Regelmäßiges daraus wurde. Die Musik dazu bekam er jahrelang von Freunden aus den USA geschickt, teils Schallplatten, teils Tonbänder, denn bei uns gab es ja so etwas noch nicht. Wie lange die Sendung lief bzw. wie viele Folgen es gab (ich glaube es waren über 700), weiß ich nicht mehr genau. Zuerst lief sie spät in der Nacht im ersten Programm, dann wurde Ö3 gegründet und „Das Lied der Prärie“ wurde verschoben. Eine Zeit lang lief sie Sonntag am frühen Abend. Eine Zeit lang gab es sie wöchentlich, dann nur alle 2 Wochen, abwechselnd mit Günther Schifters „Western Sloon“. Zwischendurch wurde sie ein paar mal von Peter Rapp gesprochen, was aber nach vielen Hörerprotesten wieder geändert wurde. Die Hörer wollten nicht nur Connies Fachwissen, sie wollten auch seine Stimme hören. Irgendwann (zu Beginn der 80er Jahre, glaube ich) wurde sie dann ganz eingestellt, warum, hat Connie nie wirklich erfahren. Auch massive Proteste der Hörer konnten das nicht ändern. In einem Teil seiner Sendungen war Country Music das Hauptthema („Connie Tex Hat stellt vor“), in anderen die Geschichte. Es gibt kaum einen Aspekt aus der amerikanischen Geschichte bis in den Anfang des 20. Jhd., den er nicht behandelt hat: Eisenbahn, Großwild, Goldgräber, Bürgerkrieg, Freiheitskampf von Texas, Viehtriebe, Pony Express, Schusswaffen (er war auch Hobby-Ballistiker), Indianer, Doc Holliday, Naturschutz, Mountain Men (Trapper), und so weiter und so fort. Einer seiner texanischen Tonbandfreunde bat ihn, eine Übersetzung einer seiner Sendungen zu schicken und war so fasziniert von dem profunden enthaltenen Wissen, dass er den texanischen Gouverneur kontaktierte. 1960 wurde Connie auf Grund seiner Sendung zum Ehrenbürger ernannt, zuerst von der texanischen Stadt Fort Worth und dann vom Staat Texas. Deshalb der Namensteil „Tex“. 


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