Benutzer:Fabi Gehard Pabst/Juni 1993 somalischer Hinterhalt

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Am 5.Juli 1993 griffen somalische Aufständische einen Teil des pakistanischen Kontigents der United Nations Operation in Somalia II an[1]. Dieser Hinterhalt führte zu einem wegweisenden Wandel des Charakters der UNISOM II-Friedensmission.

Die Verluste der UN-Truppen waren die höchsten, seit dem Jahre 1961. Dieser Hinterhalt sorgte auch dafür, dass in der folgenden Zeit die Jagd auf den Warlord Aidid massiv verstärkt wurde. In der Folge kam es zur Schlacht von Mogadischu und zu einem Angriff auf ein Ältesten-Treffen[2].

Hinterhalt auf UN-Truppen 1993
Teil von: Somalischer Bürgerkrieg
Datum 5.Juli 1993
Ort Mogadischu, Somalia
Ausgang Verschärfung des Somalischen Bürgerkrieges
Folgen Verschärfung der Sicherheitslage
Konfliktparteien

SNM ( Somalia National Alliance)

Pakistanische UN-Truppen

Befehlshaber

General Aidid

Thomas Montgomery, UN-Stab

Truppenstärke

mehrere hundert Millizonäre

25 pakistanische Soldaten

Verluste

16 Aufständische getötet

25 pakistanische Soldaten

unbekannt

Am Anfang der UN-Intervention war zwischen den Kriegsparteien eine Vereinbarung unterzeichnet, welche vorsah, dass schwere Waffen in bestimmten Waffenlagern einzulagern sind. In diesen sogenannten " Authorized Weapons Storage Sites" waren ständige Inspektionen durch die UN-Friedenstruppen vorgesehen[3][4]. Am 5.Juli 1993 wäre die erste dieser Inspektionen gewesen.[5]

Am Nachmittag des 4.Juli 1993 teilte das Hauptquartier der UNSOM-II Mission den Warlord Aidid mit, dass am Folgetag pakistanische Soldaten das Waffenlager inspizieren würden[6]. Insbesondere wollte man verhindern, dass Aidids Truppen schwere Waffen gegen Zivilisten einsetzen würden. Da Aidid gerade nicht anwesend war, nahm der Miliz -Leutnant Abdi Hasan Awale diese Aufforderung entgegen und forderte eine Aufschiebung der Frist. Er begründete dies, da Aidid nicht anwesend sei und der nicht die Befehlsgewalt inne hätte[4]. Der UN-Generalstabsoffizier bestand darauf, dass Awale ein anerkannter Verhandlungspartner sei und somit diese Aufforderung nun einen offiziellen Charakter hätte.[7] Awale warnte den UN-Offizier " Das ist inakzeptabel, dass bedeutet Krieg ![8] "

Dieser Vorfall sorgte dafür, dass Aidid und seine Milizen gegen die UN-Truppen gewalttätig wurden.[9] Eine UN-Untersuchungskommission kam nach diesem Vorfall zu dem Schluss, damit dieser Hinterhalt maßgeblich durch diese "ultimative Ankündigung" geplant wurde.

Der pakistanische Kommandeur des UN-Kontingentes warnte General Montgomery, dass diese Durchsuchung politisch hochsensibel sei und schnell zu Kämpfen führen würde.[10] Laut dem pakistanischen Kommandeur hätte General Montgomery nichts von Awales Drohung kommuniziert, denn sonst hätten die pakistanische Seite einem solchen Vorgehen nicht zugestimmt[11].

Durchsuchung von Radio Mogadischu

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Eines dieser Waffenlager befand sich in von der SNA gehaltenen Sendegebäude, des Senders Radio Mogadischu. Dieser Sender wurde von der SNA als Propagandasender genutzt[12]. Der Sender begann in den Wochen vor diesem Hinterhalt mit dem Senden von anti-amerikanischer Propaganda, nachdem ein UN-Gesandeter die Friedenspläne von Aidid verspottete.[13] Aidid beschuldigte in zahlreichen Sendungen die UNISOM II-Mission öffentlich die "Kolonialisierung"


Einzelnachweise

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  1. Donatella Lorch: U.N. Moves Troops to Somali City And Vows Punishment for Attack. In: The New York Times. 8. Juni 1993, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 11. September 2022]).
  2. Marc von Lüpke: Schlacht von Mogadischu: US-Operation "Irene" 1993 in Somalia. In: Der Spiegel. 2. Oktober 2013, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. September 2022]).
  3. {{{titel}}}. Abgerufen am 11. September 2022.
  4. a b Michael Maren: The road to hell : the ravaging effects of foreign aid and international charity. Hrsg.: Michael Maren. Free Press, New York 1997, ISBN 0-684-82800-6 (worldcat.org [abgerufen am 11. September 2022] Originaltitel: Der Weg zur Höhle.).
  5. Scott Peterson: Me against my brother : at war in Somalia, Sudan, and Rwanda : a journalist reports from the battlefields of Africa. Routledge, New York 2000, ISBN 0-415-92198-8 (worldcat.org [abgerufen am 11. September 2022]).
  6. Donatella Lorch: U.N. Moves Troops to Somali City And Vows Punishment for Attack. In: The New York Times. 8. Juni 1993, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 11. September 2022]).
  7. Jane Boulden: Peace enforcement : the United Nations experience in Congo, Somalia, and Bosnia. Praeger, Westport, Conn. 2001, ISBN 0-313-04751-0 (worldcat.org [abgerufen am 11. September 2022]).
  8. Michael Maren: The road to hell : the ravaging effects of foreign aid and international charity. Free Press, New York 1997, ISBN 0-684-82800-6 (worldcat.org [abgerufen am 11. September 2022]).
  9. John L. Hirsch: Somalia and Operation Restore Hope : reflections on peacemaking and peacekeeping. Washington, D.C. 1995, ISBN 1-878379-41-0 (worldcat.org [abgerufen am 11. September 2022]).
  10. Scott Peterson: Me against my brother : at war in Somalia, Sudan, and Rwanda : a journalist reports from the battlefields of Africa. Routledge, New York 2000, ISBN 0-415-92198-8 (worldcat.org [abgerufen am 12. September 2022]).
  11. Scott Peterson: Me against my brother : at war in Somalia, Sudan, and Rwanda : a journalist reports from the battlefields of Africa. Routledge, New York 2000, ISBN 0-415-92198-8 (worldcat.org [abgerufen am 12. September 2022]).
  12. John L. Hirsch: Somalia and Operation Restore Hope : reflections on peacemaking and peacekeeping. Washington, D.C. 1995, ISBN 1-878379-41-0 (worldcat.org [abgerufen am 12. September 2022]).
  13. John L. Hirsch: Somalia and Operation Restore Hope : reflections on peacemaking and peacekeeping. Washington, D.C. 1995, ISBN 1-878379-41-0 (worldcat.org [abgerufen am 12. September 2022]).