Benutzer:H.p.frei/Kastellanei von Cuisery

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Die Kastellanei von Sagy

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Der burgundische Herzog Robert II. tauschte 1289 mit dem savoyischen Graf Amadeus V. und dessen Frau, Sibylle de Bagé, verschiedene Güter. Dabei erhielt er die Kastellaneien Cuisery, Sagy und Savigny-en-Revermont und damit die Herrschaft über die gesamte Bresse. Im Gegenzug gab er Coligny, Treffort, Marboz und weitere Gebiete im Revermont an die Savoyer ab.


übernommen von Sagy

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Die Kastellanei von Sagy umfasste im Jahr 1504 48 Pfarreien, Weiler und Lehensgüter[A 1]. Sie war vor allem für die Herzöge von Burgund außerordentlich wichtig, die Süd- und Ostflanke grenzte vollumfänglich an die Franche-Comté, mit der vom 12. bis 17. Jahrhundert fast ununterbrochen Auseinandersetzungen und Kriege stattfanden. Das Amt des Kastellans war deshalb eine sehr hohe und angesehene Funktion. Er war Gouverneur und Statthalter des Herzogs von Burgund, später des Königs von Frankreich, beauftragt mit der Überwachung des zugehörigen Bezirkes. Bei wichtigen Vorkommnissen oder im Kriegsfall bot der Kastellan die Adligen und Nichtadligen auf. Die Kastellaneien waren direkt dem Herrscher unterstellt, der als Kastellane ausschließlich zuverlässige Edelleute betraute. Da der Kastellan die Steuern und Abgaben zuhanden des Herzogs und Königs verwaltete, handelte es sich um ein ausgesprochenes Vertrauensamt.[1][A 2] Obwohl Sagy einstmals eine wehrhafte Stadt mit Turm und Schloss war, hatte es diesen Ruf um das Jahr 1500 verloren, abgebrannt, zerstört, die Steine anderweitig verwendet, fanden die Hof- und Gerichtstage in einem Saal statt. Die Funktion des Kastellans war also vorwiegend eine administrative Aufgabe, wenn auch mit weitreichenden Kompetenzen verbunden.

Mit dem Tod von Karl dem Kühnen 1477 fiel das Burgund an Ludwig XI., die Kastellanei blieb bestehen, wurde jetzt aber zu einer königlichen Kastellanei. 1711 erwarb François Guyet, Conseiller d’État, die Herrschaft Louhans und war von da an auch Herr über die Kastellanei von Sagy.

  1. Die Kastellanei von Sagy umfasste in etwa die folgenden Gemeindegebiete: Sagy, Cuiseaux, der Ostteil der Stadt Louhans, Beaurepaire-en-Bresse, Bruailles, Champagnat, Condal, Dommartin-lès-Cuiseaux, Le Fay, Flacey-en-Bresse, Frontenaud, Joudes, Montagny-près-Louhans, Ratte, Saillenard, Sainte-Croix-en-Bresse, Saint-Usuge, teilweise Saint-Germain-du-Bois, Saint-Martin-du-Mont, Savigny-en-Revermont, Varennes-Saint-Sauveur, Vincelles, la grande und la petite Chaux in Simard, der Weiler Clémencey, ohne das Schloss in Frangy-en-Bresse und Le Miroir.
  2. Als Kastellane von Sagy werden genannt: 1353 Hugues de Vercels, Ritter, Vogt und Marktvogt von Chalon-sur-Saône, Girard, Herr von Thurey, später Maréchal de Bourgogne, 1387 Regnaut de Montcony, 1406 Jean-Genevoix Bouton, Emart Bouton, Jaques Bouton, Olivier Bouton 1474 Guilbert de Matafelon, 1596 Roger, Herzog von Bellegarde, 1622 Comtesse de Soissons

Einzelnachweise

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  1. Pierre Palliot, Histoire généalogique des comtes de Chamilly de la maison de Bouton, au duché de Bourgogne, dans le bailliage de Chalon, issuë de celle de Jauche du duché de Brabant, in Google Books, französisch, Buchseite 79