Benutzer:Ipuwer/Seevölkernamen

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Zur Transkription allgemein: Die Seevölkernamen sind in sog. Gruppen-Schrift (syllabische Schrift) geschrieben, die im Neuägyptischen für die Wiedergabe von Fremdwörtern, aber auch für etliche ägyptische Wörter benutzt wird. Bei der Gruppen-Schreibung stehen (sehr vereinfacht gesprochen) für einen einzelnen Laut zwei Einkonsonantenzeichen oder ein Zweikonsonantenzeichen oder ein Zweikonsonantenzeichen + Komplement (eben eine "Gruppe"). Eine Tabelle der Gruppenschriftzeichen findet sich bei F. Junge, Einführung in die Grammatik des Neuägyptischen, Seite 42. Für die Transkription gibt es 3 Methoden (im folgenden demonstriert am Beispiel des letzten Seevolkes in obiger Tabelle): 1) w3-š3-š3, 2) w-š-š, 3) wšš. Nr. 1) ahmt gewissermaßen die Gruppenschreibung nach und setzt "Gruppe" für "Gruppe" (Hinweis: Die Tabelle von Woudhuizen hat diese Transkriptionsart, allerdings ohne die eigentlich üblichen Bindstriche). Nr. 2) und 3) geben dagegen den Grundlaut an. Ich selbst möchte dafür plädieren, in den WP-Artikeln nur Methode 3) anzuwenden; sie ist am einfachsten und kommt in der Fachliteratur am häufigsten vor (so auch in Wörterbüchern, z.B. Hannig). Abraten möchte ich auf jeden Fall von Nr. 1, weil diese Art bei denjenigen, die etwas von ägyptischer Schrift kennen, aber noch nichts von Gruppenschrift gehört haben, den falschen Eindruck erweckt, das Wort enthielte drei Alephs (3).

Zu r/l: Die ägyptische Schrift kennt nur "r". Wenn ein Fremdname in hieroglyphischer Schreibung ein "r" enthält, kann dies entweder einem "r" oder einem "l" in der Originalsprache entsprechen. Für die Transkription ist es sinnvoll, zunächst alles mit "r" zu umschreiben und in den Fällen, in denen ein "l" in der Originalsprache gesichert oder zumindest wahrscheinlich ist, eine zweite Umschrift mit "l" hinzufügen, als Beispiel die oben genannten Libyer: rbw/lbw.

Transliteration

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Vorschlag zur Vereinheitlichung (vorläufig)

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Nr. Name in Hieroglyphen Transkription "Transliteration" Keilschriftlich
1
E23
V31
G43T14A1
Z2
[1]
Rk / Lk Luku, Lukku lu-uk-ki[2], lu-uq-qa[3]
2
M8G1Z4
D21 Z1
D46
Z4
N35
T14A1Z3
Šrdn Scherden ši-ir-da-nu, še-er-da-nu[4]
3
M8G1V31
G1
E23Z1M8G1T14A1Z3
[5]
Škrš / Šklš Schekeresch / Schekelesch ši-ka-la-iu-ú[6]
4
X1V1E23Z1M8G1T14A1
Z2
[7]
Trš Teresch
5
M17A2N29G1T12G1M8G1T14A1Z3
[8]
Jqwš Eqwesch
6
D46G1M17S3M17G43T14 A1 Z3
N25
Djnj(n) Denyen da-nu-na[9]
7
G47Z1 V31
G1
D21Z1T14 A1 Z3
N25
Ṯkr Tjeker ši-ka-la-iu-ú[6]
8
Q3 Z7
D21 Z1
Aa18 Z1
V13
T14 A1 Z3
N25
Prst / Plst Peleset Pa-la-as-tú, Pi-liš-ta[10]
9
V4G1M8G1M8G1T14 A1 Z3
N25
Wšš Weschesch

Allgemein zu Fremdnamen und Gruppenschreibung

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Albright, William Foxwell: The Vocalization of the Egyptian Syllabic Orthography (American Oriental Series 5), New Haven 1934

Edel, Elmar: Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III. (Bonner Biblische Beiträge 25), Bonn 1966

Helck, Wolfgang: Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. (Ägyptologische Abhandlungen 5), 2. verb. Aufl., Wiesbaden 1971

Junge, Friedrich: Einführung in die Grammatik des Neuägyptischen, 2., verb. Aufl., Wiesbaden 1999, (S. 40-45 zu Gruppenschrift)

Schenkel, Wolgang: Art. "Syllabische Schreibung", in: Lexikon der Ägyptologie Bd. VI, Wiesbaden 1986, Sp. 114-122

Zu den Seevölker

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Edel, Elmar: Die Sikeloi in den ägyptischen Seevölkertexten und in Keilschrifturkunden. In: Biblische Notizen 23 (1984) 7-8

Edel, Elmar: Der Seevölkerbericht aus dem 8. Jahre Ramses' III. (MH II, pl. 46, 15-18): Übersetzung und Struktur. In: Mélanges Gamal Eddin Mokhtar I (Bibliothèque d'Étude 97,1), Kairo 1985, S. 223-237

Helck, Wolfgang: Die Seevölker in den ägyptischen Quellen. In: Jahresbericht des Instituts für Vorgeschichte der Universität Frankfurt a.M. 1976, S. 7-21

Helck, Wolfgang: Nochmals zu Ramses' III. Seevölkerbericht. In: Studien zur Altägyptischen Kultur 14 (1987) 129-145

  1. KRI IV 4,2
  2. Amarna-Brief EA 38
  3. Hethitisch, Belege: RGTC 6, 249f.
  4. Amarna-Briefe EA 81, 122 und 123
  5. KRI IV 8,8
  6. a b Nur 1 Beleg: RS 34.129 (UF 10, 53-56); Identifizierung umstritten: Lehmann, Helck für Škrš, Edel identifiziert sie mit den Ṯkr.
  7. KRI IV 2,13
  8. KRI IV 4,1
  9. Amarna-Brief EA 151 (dort als Bezeichnung eines Landes), siehe auch RlA 2, 120
  10. In assyrischen Texten, RlA 10, 527