Benutzer:Jenni :P/werkstatt

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Leben im Heuaufguss?

Durch die Herstellung eines Heuaufgusses kann man bei richtiger Durchführung eine Vielzahl von verschiedenen Einzellern und Mehrzellern entdecken. Dies habe ich auch in meinem Projekt vor. Ich werde einem Heuaufguss herstellen und dann nach einigen Tagen Proben entnehmen um diese zu untersuchen. Ziel ist es möglichst viele Organismen zu züchten. Einige von den entdeckten Organismen werde ich dann genauer betrachten und Informationen zu ihnen sammeln. Als letztes werde ich klären woher die Organismen im Heuaufguss stammen.


Wie stellt man einen Heuaufguss her?

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  • Heu
  • Wasser, vorzugsweise aus einem Tümpel
  • hohes Gefäß

Um einen Heuaufguss herzustellen benötigt man Heu. Dieses habe ich von einem Bauernhof bekommen. Zudem benötigt man Wasser. Hierfür habe ich Tümpelwasser verwendet, um die Artenvielfalt im Heuaufguss zu erhöhen, da im Tümpelwasser bereits viele Lebewesen vorhanden sind. Nun habe ich das Heu in ein hohes Gefäß gepackt und mit dem Tümpelwasser übergossen, sodass das Heu vollständig vom Wasser bedeckt ist. Nun hab ich das Gefäß auf die Fensterbank gestellt, damit es genügend Tageslicht abbekommt. Außerdem steht das Gefäß in der Nähe einer Heizung. Die, sorgt dafür,dass eine angenehme Temperatur herrscht und die Organismen sich schnell entwickeln. Nun ist der Heuaufguss sich selbst überlassen und muss einige Tage stehen bleiben, bis man Veränderungen feststellen kann.

Nachdem der Heuaufguss einige Tage stehen geblieben ist, ist das Wasser des Heuaufgusses braun und trüb geworden. Man erkennt auch eine deutliche Verwesung des Heus an der Wasseroberfläche(Kahmhaut). Außerdem stellt man einen unangenehmen Geruch fest.

Nach sieben Tagen habe ich einige Proben des Heuausgussen mithilfe einer Pipette entnommen und diese dann mikroskopiert. Hierbei kamen eine Vielzahl von Organismen zum Vorschein, die sich alle sehr schnell bewegt haben.Nachdem ich ein wenig Wasser entfernt hatte, konnte man die Organismen besser erkennen, da sie sich nicht mehr so schnell fortbewegen konnten. Ich habe folgende Organismen gezüchtet:

  • Ruderfußkrebse
  • Pantoffeltierchen
  • Nierentierchen
  • Heutierchen

Hüpferlinge sind eine Gattung der Ruderfußkrebse. Sie werden ca. 0,5 - 1 mm groß. Der Körper ist in drei Abschnitte aufgeteilt, dem Kopf-Brustteil(Cephalothorax), der Brust(Thorax) und dem Hinterleib(Abdomen). Der Cephalothorax ist breit und oval. Es setzt sich aus dem Kopf und fünf Brustsegmenten zusammen. Am Kopf befinden sich beim Weibchen Antennen mit 8 - 16 Gliedern. Die männlichen Hüpferlinge jedoch, besitzen anstatt den Antennen Greiforgane, mit denen er das Weibchen bei der Paarung festhält. Der zweite Abschnitt des Körper ist die Brust. Es ist deutlich schmaler und besteht aus dem sechsten Brustteil. An dem Brustteil befinden sich vier beinlose Hinterleibssegmente. Der Letzte Abschnitt ist das Hinterleib. Hier heften die Weibchen ihre Eier nach der Ablage in zwei Säckchen an. Dieses besitzt zwei Hinterleibsanhänge - die Schwanzborsten. Das Besondere an den Hüpferlingen ist, dass sie spezielle Hautdrüsen besitzen, die einen Schleim produziernen. Damit können sie auch bei ungünstigen Lebensbedingugen überleben.

Zur Fortbewegung nutzen die Hüpferlinge ihre Antennen. Sie schlagen ruckartig nach hinten und das Tier schnellt so nach vorne. Die Schwanzborsten dienen hierfür als Steuer.

Die Hüpferlinge ernähren sich von Pflanzenteilen, Algen und als Räuber auch von Aas und keinsten Tierchen.

Hüpferlinge haben eine Lebenserwartung von 6 bis 13 Monaten.


Pantoffeltierchen

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Die Pantoffeltierchen sind eine Gattung der Wimperntierchen. Sie werden ca. 0,3 mm groß. Pantoffeltierchen haben eine pantoffelähnliche Form, daher auch der Name. Sie sind von einer elastischen Hülle umgeben die für diese besondere Form verantwortlich ist. Außerdem besitzen sie am äußeren Rand viele Wimpern.

Mithilfe der ca. 100000 haarähnlichen Wimpern kann sich das Pantoffeltierchen fortbewegen. Die Wimpern krümmen und richten sich rhythmisch auf. Durch die spiralförmige Anordnung der Wimpern wird das Pantoffeltierchen um seine Längsachse gedreht. Somit bewegt es sich schraubenförmig fort. Zudem kann es Hindernissen gut ausweichen durch die elastische Zellmembran.

Pantoffeltierchen ernähren sich von kleinen Bakterien. Diese nimmt es durch chemische Rezeptoren und Tastreize war. Durch Wimperschläge wird die Nahrung zum Mundfeld befördert. Die Nahrung wird dann von dem Mundfeld zum Zellmund befördert. Im Zellschlund wird sie dann durch eine Nahrungsvakuole in der Organismus geschleust. Verdauungsenzyme gelangen dann in die Vakuole und zersetzten die Bakterien. Die Nährstoffe werden resorbiert und der unverdauliche Rest wird wieder aus dem Körper geschleust.

Pantoffeltierchen vermehren sich ungeschlechtlich durch Zellteilung. Es zieht sich in die Länge und das Mundfeld teilt sich. Es bildet sich eine zweite pulsierende Vakuole, der Kleinkern und Großkern verdoppelt sich. Nun schnürt sich das Pantoffeltierchen so ab, dass beide neu entstandenen Individuen alle erforderlichen Zellorganellen besitzt. Pantoffeltierchen können sich unter guten Bedingungen pro tag ca. sieben mal teilen.

Wie kommen die Organismen in den Heuaufguss?

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Die im Heuaufguss entdeckten Lebewesen kommen nicht aus dem nichts. Sie waren ursprünglich im Tümpelwasser oder am Heu in einer encystierten (eingekapselten) Form bereits vorhanden. Zum Beispiel kann das Pantoffeltierchen, wie die meisten Wimpertierchen eine runde Kapsel -eine sog. Zyste- bilden, in der es vor ungünstigen Umwelteinflüssen (z.B Dürre) geschützt ist. In diesem Zustand wird es aus seinem eingetrockneten Lebensraum verweht und verschleppt bis es wieder in einer feuchten Umgebung gelangt. Es kommt also durch die Luft, klebt am Heu oder ist bereits im Tümpelwasser enthalten.


Wilfried Stichmann: Kosmos Naturführer, S. 264; Kosmos Verlag. ISBN 3440094545.

http://www.hydro-kosmos.de/mikmak/pl2a.htm

http://www.aquarium-forum.at/showthread.php?t=42

http://www.protozoologie.de/Einzeller_des_Jahres/2007_Paramecium/index.html