Benutzer:Jokreb/Anna Maria Nützel

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Anna Maria Nützel von Sündersbühl (geborene Paumgärtner von Holnstein * 9. April 1658 in Nürnberg; † 30. Oktober[1][2] oder 31. Oktober 1685[3][4] ebenda) war eine deutsche Patrizierin und Dichterin des Barock.

Anna Maria Nützel wurde als älteste Tochter des Nürnberger Patriziers Johann Paul Paumgärtner von Holnstein, Lonerstadt und Grünsperg (1630–1706), vorderster Losunger der Reichsstadt und Kastellan der Burg, und der ebenfalls aus einer Patrizierfamilie stammenden Maria Magdalena Haller von Hallerstein geboren.[2] Bereits in jungen Jahren zeigte Anna Maria eine besondere Fertigkeit für das schreiben und fing an, selber Gedichte zu verfassen. Sie zeigte auch Im Jahr 1680 wurde sie unter dem Ordensnamen Amarillis in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen.[1][5][2][6] Ihre Ordensblume war der Majoran.[7] Am 14. November 1781 heiratete sie Carl Benedict Nützel von Sündersbühl, Obrist und Kriegsrat des Fränkischen Reichskreises. Anlässlich dieser Hochzeit veröffentlichte Magnus Daniel Omeis eine Ehrenschrift auf das Ehepaar mit dem Titel Der Nützliche Baumgarten an dem Hoch-feyerlichen Myrten-Fest Des WolEdel-Preißwürdigen Zelinto und Der gleich-WolEdeln/ auch an Schönheit des Leibes und Gemüthes fürtrefflichen Pegnitz-Nymfen Amarillis gepflanzet und besungen von Damon. Omeis lobte Nützel als „die zehnde Muse“[1][2], bezeichnete sie als „eine Zierde der alleredelsten Jungfern“[8] und „eine nette Tichterin“.[9]

Aus der Ehe gingen zwei Töchter und einen Sohn hervor, sie alle verstarben jedoch bereits im Kindesalter.

Anlässlich Anna Maria Nützels frühem Tod im Alter von 27 Jahren verfassten die Mitglieder des Blumenordens Traueroden auf sie, welche Omeis 1704 in einer Sammlung veröffentlichte.

Anna Maria Nützel schrieb zahlreiche geistliche und weltliche Gedichte, von denen jedoch nur drei in den Druck gekommen sind. Darunter ist ein Beitrag für ein Hochzeitsgedicht von Sigmund von Birken für Jacob Willibald Haller und Anna Catharina Rieter im Jahr 1680. Später veröffentlichte sie ein Sonett, dieses wurde Ferdinand von Pernaus Übersetzung der „Almahide où l'esclave reine“ vorangesetzt.[3] Ebenfalls veröffentlichte sie ein Trauergedicht in der Sammlung „Betrübte Pegnesis“ (1684), gewidmet an "Floridan" Sigmund von Birken. Dieses Trauergedicht besteht aus sieben Strophen und wird beendet mit einer Signatur, die liest: "Mit diesen wenigen wolte den frühzeitigen Hintrit des preiswürdigen Floridans wehmütig besingen, Die Blumen-Schäferin Amarillis." Eine ähnliche Signatur findet sich ebenfalls nach dem Sonett in "Almahide".

Weitere Werke von Nützel sind handschriftlich im Archiv des Pegnesischen Blumenordens überliefert, darunter beispielsweise eine „Elegie über meine Ordensblume Mayoran“, ein „Ringel-Gedicht“, ein "Kling-Gedicht", sowie ein Hochzeitsgedicht.

Einzelnachweise

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  1. a b c Gottlied Siegmund Corvinus: Nutzbares, Galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Gleditsch, Leipzig 1739, S. 1113.
  2. a b c d Peter Paul Finauer: Allgemeines historisches Verzeichniß gelehrter Frauenzimmer. Mayr, München 1761, S. 157.
  3. a b Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon. Band 3. Schüpfel, Nürnberg / Altdorf 1757, S. 48.
  4. Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon. Band 2. Nürnberg 1756, S. 649 ff.
  5. Johann Kaspar Eberti: Eröffnetes Cabinet deß gelehrten Frauenzimmers... Rohrlach, Frankfurt / Leipzig 1706, S. 267- 268.
  6. Christian Gottlieb Jöcher: Compendiöses Gelehrten-Lexicon. Olms, Hildesheim 1750, S. 332.
  7. Johann Herdegen: Historische Nachricht von dess löblichen Hirten- und Blumen-Ordens an der Pegnitz. Riegel, Nürnberg 1744, S. 513- 520.
  8. Christian Frantz Paullini: Philosophischer Feyerabend. Knochen, Frankfurt. /M. 1700, S. 191–192.
  9. Georg Christian Lehms: Teutschlands galante Poetinnen. Hocker, Frankfurt/ M. 1715, S. 143- 144.