Benutzer:KnightMove/Dummy

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Wenn ein Bauer im Schachspiel die gegnerische Grundreihe erreicht, muss er sich in eine Figur der eigenen Farbe umwandeln. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hingegen war es erlaubt, dass der Bauer Bauer bleibt (und damit ewig auf dem Feld stehen bleibt, es sei denn, er wird geschlagen). Solch ein Bauer wurde auf Englisch dummy pawn genannt. Die zeitgenössische deutsche Bezeichnung ist zur Stunde nicht bekannt, weshalb wir mit Dummy-Bauer vorlieb nehmen müssen. Er wurde 1862 in den Gesetzen der Britischen Schachföderation festgeschrieben und einige der ersten Turniere wurden nach diesen Regeln gespielt, zuletzt Wien 1873. In einer Partie ist die Wahrscheinlichkeit gleich null, dass ein Dummy-Bauer Sinn macht, aber in Studien und Problemen kommt er vor. Daher ist unklar, warum er 1903 wieder abgeschafft worden ist.

Der Dummy-Bauer konnte vor allem zur Erzwingung eines Selbstpatts verwendet werden. Eine simple Stellung zur Illustration:

  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  

Weiß zieht und macht remis





Weiß am Zug spielt 1. b7-b8B - der Bauer bleibt ein Bauer, und Weiß ist patt, egal was Schwarz spielt. Jeder andere Zug verliert.


Der große amerikanische Rätselexperte Samuel Loyd konstruierte ein Matt-in-3-Problem, in dem ein weißer Bauer einen schwarzen Turm auf der Grundreihe schlagen und Bauer bleiben muss, weil jede weiße Figur schwarze Pattmanöver zuließe.

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4 4
3 3
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  a b c d e f g h  

Matt in 3


1. c7xd8B! Ld7-f5+ 2. Te5xf5 Kd6-e7 3. f7-f8D#

1. . . . Ld7-c6+ 2. b5xc6 Kd6xc6 3. b4-b5#

1. . . . Ld7xc8 2. f7-f8D+ Kd6-d7 3. Df8-e7#

1. c7xd8L? Ld7-f5+ 2. Ke4-d4 Lf5xc8

1. c7xd8S? Ld7-c6+ 2. Ke4-d4 Lc6xa8


Das Befragen von Vorposten stellt eine wichtige Technik im Mittelspielkampf dar.

Polugajewski – Tal
Interzonenturnier Riga 1979
  a b c d e f g h  
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