Benutzer:Koethnig/Kritik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Diese Unterseite möchte ich der Kritik an Wikipedia widmen. Genauer gesagt meiner Kritik an Wikipedia. Anlass ist der Fall John Seigenthaler, der einmal mehr gezeigt hat, dass bestimmte Dinge eben nicht so funktionieren, wie sich manche Leute das hier gerne vorstellen. Allerdings geht es mir hier eher um allgemeine Kritik und nicht um diesen expliziten Fall.

Ich werde versuchen von Zeit zu Zeit diese Seite mit alter und neuer Kritik zu erweitern, sobald sie mir in den Sinn kommt. Wer möchte, darf gerne meine fürchterliche Rechtschreibung korrigieren und sinnvolle Links setzen. Inhaltliches sollte auf der zugehörigen Diskussionseite besprochen werden.


Mangelnde Selbtanalyse

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Das wohl größte Problem der Wikipedia ist die mangelnde Analyse der eigenen Fähigkeiten und Strukturen. Zwar gab und gibt es mehrere gut gemeinte Analysen bzgl. der Benuztbarkeit oder Vergleiche der Artikelqualität zu anderen Enzyklopädien. Diese genügten aber höchstens journalistischen Ansprüchen. Aus wissenschaftlicher Sicht sind diese lediglich unter der Kategorie Humbug einzustufen. Das führte in der Vergangenheit zu übertriebener Lobhuddelei und war dadurch eher schädlich als nütlich. Es versperrte den Blick für die wirklichen Probeme, und damit bis heute den Weg für notwendige Veränderungen.

So sind die Vergleiche vor allem an ihren völlig übertriebenen Erwartungen gescheitert. Es ist schlicht unmöglich Enzyklopädien auf eine irgendwie objektive Qualität hin zu vergleichen. Das geht damit los, dass sich Qualität durch verschiedene Parameter auszeichnet und diese von unterschiedlichen Personen unterschiedlich gewichtet werden. Und es endet bei Dingen wie persönlichem Geschmack oder persönlicher Vorbildung. Ersteres sorgt für die Bevorzugung oder Ablehnung bestimmte Schreibstile. Von der Vorbildung hängt nicht selten ab, ob eine Person einen Artikel als langathmig bis langweilig empfindet, weil der Kern des Problems von zu viel Nebensächlichkeiten überdeckt wird, oder eine andere Person den selben Artikel nicht einmal ansatzweise versteht.

Eine Analyse nach objektiven Kriterien ist aber durchaus möglich, wurde bisher aber viel zu selten umgesetzt, obwohl es genügend objektive Parameter gibt, die immer mal wieder gemessen werden könnten. Die wohl objektiveste Analyse ist die der Artikelanzahl. Klar: die können wir bis heute auf der Hauptseite bewundern und uns auf die Schultern klopfen. Und gerade das scheint auch so ein Problem zu sein. Da wo wir gut sind, finden sich immer wieder Menschen, die objektive Parameter zitieren können. Negatives aufzuspüren scheint aber nicht so richtig Spass zu machen. Daher wird es auch unterlassen. Es sollte aber unser primäres Prinzip sein, bei der objektiven Analyse von Parametern nach Schwächen zu suchen. Nur wenn wir sie kennen, können wir ihnen auch entgegenwirken. Einige Beispiele wird man im Laufe der Zeit sicher unter anderen Kritikpunkten weiter unten finden. Hin und wieder werde ich versuchen Anregungen zu geben, wonach man mal Ausschau halten könnte.

Abgrenzung zu herkömmlichen Enzyklopädien

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Ein weiteres großes Problem ist der Versuch uns von herkömmlichen Enzyklopädien abzugrenzen. Das wird dann gerne als Erweiterung und Verbesserung des alten Konzepts von Enzyklopädien verstanden. In manchen Fällen ist das sogar korrekt. Im schlimmsten Fall führt es aber dazu, dass wir, statt an einem Ziel zu arbeiten einfach nur das, was wir sind, als Enzyklopädie definieren. In diesem Abschnitt möchte ich daher auf einige, oft als "Verbesserung" liebgewonnene Eigenheiten der Wikipedia eingehen und welche Probleme uns ihre Propagierung bereiten oder bereitet haben.


Wikipedia hat keine Platzprobleme?

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In den Anfangszeiten war es ein beliebter Spruch, selbst von unseren Entwicklern zu behaupten, dass wir über alles schreiben könnten, da es keinerlei Plaztprobleme geben würde. Klar, auf eine Festplatte passt ja auch wunderbar viel Text rauf. Glücklicherweise wird das heute kaum noch behauptet. Zum einen tragen wir jetzt nämlich nicht nur Texte, sondern auch massenhaft Bilder zusammen (und die verbrauchen in guter Qualtiät sehr viel Platz). Zum anderen hat sich gezeigt, dass soviel Text, insbesondere, wenn man jede Version in voller Länge aufbewahrt, dann doch nicht auf eine Festplatte passt. Desweiteren hat die ganze Platzverschwenderei auch einen ganz entscheidenden Nachteil gehabt. Kaum jemand ist bereit Stunden oder Tage damit zuzubringen unendlich große Dumps zu saugen. In der Folge führte dies dazu, dass neben vielen anderen rechtlichen Problemen die Wikipedia eben doch nur sehr eingeschränkt weiternutzbar war, obwohl diese Freiheit eigentlich eines der obersten Ziele war und ist. Zum Glück wurde das Problem mit neueren Software-Versionen relativ zufriedenstellend gelöst. Die Dumps sind nicht mehr so riesig wie noch Anfang 2005. Dennoch ist der Glaube an eine potentiell unendlich große Enzyklopädie schlicht Blödsinn.

Richtig ist natürlich, dass wir uns bei unseren Darstellungen der Dinge nicht mehr so stark darauf zu konzentrieren brauchen, wie wir den Platz nutzen sollten. Es müssen keine Artikel zu gunsten anderer gelöscht oder gekürzt werden. Auch brauchen wir unsere Artikel nicht aus Platzgründen mit Abkürungen zu überschwemmen, die die Lesbarkeit deutlich einschränken. Aber es ist eben nicht sinnvoll über alles und jeden schreiben zu wollen, weil die wichtigen Dingen so im Informatiosrauschen untergehen, wie es Ulrich Fuch häufig betont hat. Und dies passiert leider auf verschiedenen Ebenen. Zum einen ist die Spanne der zulässigen und relevanten Artikel viel zu groß (zu diesem Punkt später unten mehr), zum anderen sind die Artikel selber oft viel zu lang. Viele Dinge können in anderen kleineren Artikel gesondert behandelt werden. Mit Links ist es problemlos möglich den Nutzer auf weiterführende Details zu verweisen. Leider wird bei vielen Artikeln dies aber übersehen. Und so stehen gerade in sogenannten Exzellenten Artikeln, die sich besonders häufig durch ihre Länge auszeichnen, viele Nebensächlichkeiten drin, die in anderen Artikeln besser aufgehoben worden wären. Zudem macht es diese Länge auch schwierig bis unmöglich einen Artikel in seiner vollen Länge zu prüfen. Es dauert einfach zu lange.

Wikipedia ist aktuell?

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Eine besonders häufig anzutreffende These ist, dass wir im Vergleich zu anderen Enzyklopädien besonderes aktuell sein könnten. Auch dies ist teilweise richtig. Leider gibt es aber viel zu viele Autoren, die offensichtlich einem ausgeprägtem Schwarz-Weiß-Denken unterliegen. Richtig ist: Wikipedia kann auf wichtige(!) aktuelle Ereignisse reagieren und alle relevanten Artikel anpassen. Falsch ist: In Wikipedia wird jeder Artikel umgehend den aktuellen Ereignissen angepasst.

Dieser Tatsache sollte man sich beim Schreiben eines Artikels immer bewußt sein. Zusätzlich gibt es viele Dinge, die gerade aktuell sind, später aber in den Hintergrund treten und insbesondere bei Lebensläufen in der Rückschau völlig nebensächlich sind. Hier fallen mir zum Beispiel die Personenartikel über die Landesdatenschutzbeauftragen ein. Viele halten die Person damit für relevant genug. Es ist aber mehr als fraglich, ob sich ständig jemand darum kümmert diese Artikel aktuell zu halten. Und wenn doch, kommt derjenige vermutlich auf die Idee sämlichte verfügbaren Quellen anzuzapfen, um nun auch die 500 Vorgänger hier zu verewigen. Kaum jemand, der nach einer derartigen Person namentlich sucht, wird auch nur eine interessante Information in den Artikeln finden. Die Folge sind 500 unwichtige Artikel von denen 16 permanent Kräfte binden, weil sie aktuell gehalten werden müssen.

Eine lange von mir gehegte Vermutung ist der übertriebene Sammeltrieb in der Wikipedia. Sammeln ist sicher eine wichtige Vorgehensweise. Hat aber auch eine entscheidende Tücke: Man verliert schnell den Gedanken über die Relevanz eines Artikels. Im Gegenteil, man schwächt dieses Kriterium geradezu ab, damit man weitersammeln kann. Mich persönlich würde zum Beispiel mal interessieren, aus welchen groben Spektren sich die Menge der Artikel zusammensetzt. Perönlich vermute ich, dass mindestens 1/6 aller Artikel sich mit Personen beschäftigen. Ein weiterer riesiger Batzen dürften Ortschaften einnehmen. Unterm Strich sind vermutlich mindestens 90% aller Artikel in einer Kategorie parkbar, bei der man unterstellen kann, dass die Autoren einem Sammeltrieb unterlegen sind und fernab jeglicher Relevanz alles zusammengesammelt haben, was in ihre Kategorie passt. Vergleicht man das ganze mit herkömmlichen Enzyklopädien, so wird man möglicherweise feststellen, dass deren Themenspektrum wesentlich breiter als das unsere ist, und das, obwohl wir fast alles zulassen, was man in einer herkömmlichen Enzyklopädie nicht findet.


Fehlende angeschlossene Datenbank

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In problematischer Weise eng mit dem Sammeltrieb zusammenhängend ist das Fehlen einer vernünftigen Datenbank, in der strukturiert sammelbares Wissen gespeichert werden kann. Nehmen wir zum Beispiel mal die ganzen Ortschaften. Diese haben alle Attribute wie Einwohnerzahl, geographische Lage, diverse Kennnummern, Bürgermeister usw., alles bisher hübsch in Infoboxen gesammelt. Das alleine ist gar kein Problem. Selbst die Tatsache, dass diese Informationen redundant in verschiedenen Artikeln gesammelt wird, ist selten problematisch. Es gibt in den meisten Fällen genug Personen, die diese Dinge mit der Zeit aufspüren und ausbessern. Problematisch wird es aber dann, wenn die obskursten Listen als Artikel zugelassen werden, die besser durch eine Datenbankabfrage generiert werden sollten. So findet man eine Liste der größten Städte Badenwürtembergs in der deutschsprachigen Wikipedia. Willkürlich wurde dort eine Einwohnerzahl von 20.000 festgelegt. Noch obskurer ist eine Liste von NSDAP-Mitgliedern, die nach 1945 politisch aktiv waren. Das Löschen dieser Artikel war mir zwar möglich, aber nur ein paar Stunden später existierte dieser Unsinn wieder. Die gängige Begründung von Anhängern solcher Listen ist die Behauptung, dass das ja jemanden interessieren könnte. Natürlich ist das so. Aber es ist eben nicht Aufgabe einer Enzyklopädie. Später entdeckte ich dann noch diverse Listen, in denen alphabetisch die Straßennamen von diversen Stadtteilen von Wien aufgelistet wurden. Nun war ich in einer Zwickmühle. Einerseits erkannte ich den Wert dieser Arbeit. Andererseits hatte es eben auch nichts in der Wikipedia verloren. In diesem Fall entschloss ich mich dann erstmal nicht zu löschen. Die bloße Existenz einer hinreichend flexiblen Datenbank gäbe uns hier die Möglichkeit darauf zu verweisen. Solche Inhalte dorthin zu transferieren, und so ein gutes Stück sauberer, konsitenter und weniger redundant zu sein. Soweit ich mitbekommen habe, existiert das Projekt "Wikidata" von Erik Möller, auf das ich hier gerne verweisen möchte. Ich hoffe, das es irgenwann mal Realität wird, denn das dürfte ein gutes Stück weiterhelfen und gebundene Kräfte für neue Projekte freisetzen.

Kritikresistenz

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Autorenverhalten

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Unendliche Projekte in unendlicher Vielfalt

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