Benutzer:Lowenbraukunst Uhlmann/Artikelentwurf

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Das Löwenbräukunst-Areal ist ein einzigartiges Kunstzentrum im Stadtteil Zürich-West. Wo einst Bier gebraut wurde, befinden sich heute Museen, Galerien, Verlagshäuser, Kunst- und Kulturstiftungen, sowie ein Gastrobetrieb und eine Buchhandlung unter einem Dach. Das Angebot an zeitgenössischer Kunst umfasst Ausstellungs- und Sammlungspräsentationen, Veranstaltungen und Symposien, Vermittlungs-, Förder- und Researchaktivitäten zu zeitrelevanten Themen. Die Dachmarke Lowenbraukunst, welche 2018 ins Leben gerufen wurde, tritt als Kunstzentrum in Erscheinung.

In den 1980er Jahren zog sich die Zürcher Industrie aus dem Kreis 5 zurück; viele Fabriken und Lagerhäuser standen leer. Die Bierbrauerei Löwenbräu Zürich, die seit Ende des 19. Jahrhunderts ihre Produktionsstätte in diesem Quartier betrieb, schloss 1986 ihre Türen. Genau zehn Jahre später entschieden sich die Kunsthalle Zürich und das Migros Museum für Gegenwartskunst sowie einige Galerien, in das ehemalige Industriegebäude einzuziehen.[1]

Löwenbräukunst - Contemporary Art Center

Die Entstehung einer Kunstszene in Zürich

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Die Eröffnung der Halle für internationale neue Kunst (InK9, 1978) - gegründet unter der Leitung von Arina Kowner – als Verantwortliche für das Migros-Kulturprozent – und des Künstlers Urs Raussmüller- war eine wichtige Wegweisung in der Belebung der Zürcher Kunstszene. Bis zur Schliessung der InK 1981 wurden Künstler wie Bruce Nauman, Gerhard Richter, Sol LeWitt, Georg Baselitz oder Joseph Beuys gezeigt. Dies war auch die Zeit der Jugendunruhen, der Opernhaus-Krawalle und der Auseinandersetzungen um die Rote Fabrik. Diese Ereignisse bereiteten das Terrain für eine gewisse Öffnung und Belebung der Stadt.[2] Die Distanz zwischen Kunstproduktion und Kunstvermittlung war klein. [3] 1987 gründeten Bice Curiger und Jacqueline Burckhardt und Dieter von Graffenried die Zeitschrift Parkett, die heute noch einen wichtigen Beitrag für den zeitgenössischen Kunstdiskurs leistet. Der Parkett Ausstellungsraum ist Teil der Lowenbraukunst.

Ein unkonventionelles Kunstzentrum

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Löwenbräu lebt! 2017

Mitte der 1990er Jahre machte sich generell ein weltweit gesteigertes Interesse an zeitgenössischer Kunst bemerkbar.[4] Ebenfalls zu dieser Zeit suchte die Kunsthalle Zürich nach einem neuen Standort, während die Migros-Genossenschaft ihrerseits einen Raum für ihre angewachsene Kunstsammlung benötigte. Eine provisorische Lösung wurde mit dem damaligen Besitzer der Löwenbräu-Liegenschaft, die Hürlimann Immobilien AG, vereinbart und ein zehnjähriger Mietvertrag unterzeichnet. Aus dem Schoeller-Areal zogen Bob van Orsouw und Peter Kilchmann mit, hinzu kamen die Galerien Hauser & Wirth sowie die Buchhandlung Kunstgriff. Im Mai 1996 konnte das Löwenbräu-Areal seine Tore als neues Kunstzentrum an der Limmatstrasse 270 öffnen. In den folgenden Jahren kamen weitere Akteure hinzu: 1998 die damals neue Galerie Eva Presenhuber, 2001 die Daros Collection der Familie Schmidheiny. Simon de Pury war mit seinem Auktionshaus von 2001 bis 2008 an der Limmatstrasse 268 situiert. Das war der Anfang der Erfolgsgeschichte einer ungewöhnlichen Mischung aus privaten und öffentlichen Institutionen mit kommerziellen Galerien. [5]

Inhaber/ Betriebsgesellschaft

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Das Kunstzentrum Löwenbräukunst entwickelte sich Ende der 90er Jahre / anfangs der 00 Jahre zu einem international anerkannten Zentrum für zeitgenössische Kunst. Die Stadt erkannte die Bedeutung des Kunstzentrums und begann sich für dessen Erhaltung zu engagieren. In einer Medienmitteilung der Stadt Zürich vom 8. Juni 2012 heisst es: «Die Magnetwirkung der Kunst im Löwenbräu-Kunstareal hat die Kunstmeile im Kreis 5 begründet und für das gesamte Quartier wichtige Impulse gesetzt. […] Die Stadt Zürich ist sich der kulturpolitischen Bedeutung des Löwenbräu-Areals bewusst, das wesentlich zur Festigung von Zürichs Ruf als Kulturstandort beigetragen hat.»[6] Im Frühjahr 2011 gründeten die Stadt Zürich, die Kunsthalle Zürich und der Migros-Genossenschaftsbund (vertreten durch die LiB-AG) die Löwenbräu-Kunst AG. Sie beteiligen sich mit je einem Drittel am Aktienkapital. Ende Mai 2012 übernahm diese Aktiengesellschaft den umgebauten Kunstteil des Areals von der damaligen Eigentümerin, der Immobilienfirma PSP Swiss Property AG und fungiert seither als Besitzerin und Vermieterin. [7]

Das Löwenbräukunst Areal (Limmatstrasse 270 + 268) umfasst rund 2435m2 auf. Es beherbergt aktuell die folgenden Kunst-und Kulturakteure: die Kunstinstitutionen Migros Museum für Gegenwartskunst und Kunsthalle Zürich, die Galerien Hauser & Wirth, Galerie Francesca Pia, Galerie Gregor Staiger, Barbara Seiler und Annex14 (gallery sharing modell high ceiling), die Förderinsitutionen Migros Kulturprozent und Migros Engagement, sowie die Luma Stiftung (Luma Westbau), die Verlagshäuser Parkett Ausstellungsraum und Patrick Frey Editionen und artsnext, ein Vermittlungsangebot für Digital Natives und Millenials.

Löwenbräukunst

Zwischen 2010 und 2012 wurde der langersehnte Umbau umgesetzt. Für den Umbau des Löwenbräu-Areals, der eine Erweiterung des bestehenden Kunstzentrums um neue Gebäude vorsah – darunter ein Wohnhochhaus mit 58 Eigentumswohnungen und ein Bürogebäude mit Ladenräumen zum Hof – zeichneten die Architekturbüros Gigon/Guyer und Atelier ww verantwortlich. Die bestehenden Räumlichkeiten wurden um dreissig Prozent erweitert. [7]

Die Neueröffnung des Löwenbräu Areals

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Der Umbau und die Erweiterung schufen für die Kunsthalle grössere Ausstellungsflächen sowie den benötigten Platz für Archiv, Lagerräume, Werkstatt, Büro- und Sitzungszimmer, eine Bibliothek und weitere Räum. Im August 2012 fand nach zweijähriger Bauzeit die Neueröffnung des Löwenbräu-Areals statt. Die Mieter der ersten Stunde – die Kunsthalle Zürich, das Migros Museum für Gegenwartskunst, die Buchhandlung Kunstgriff und die Galerien Hauser & Wirth sowie Bob von Orsouw – kehrten in die renovierten und teils bedeutend vergrösserten Räume zurück. Neu zogen die Stiftung LUMA Westbau, der Kunstbuchverlag JRP Ringier und die Galerie Freymond-Guth Fine Arts ein. In der ehemaligen Räume der Sammlung befinden sich heute die Galerien Francesca Pia und Gregor Staiger, der Verlag Patrick Frey sowie der Ausstellungsraum der Zeitschrift Parkett. [8]

Neupositionierung und die Dachmarke Löwenbräukunst

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Nach sechsjährigem Betrieb positioniert sich das Löwenbräu-Areal 2018 neu. Die Neupositionierung - unter der Dachmarke Löwenbräukunst– tritt als Kunstzentrum in Erscheinung. Durch architektonische Massnahmen, einer neuen Signaletik und der gemeinsamen Dachmarke Lowenbraukunst wird die Wahrnehmung des Areals gestärkt. Ein gastonomisches Angebot, ein Galerie-Sharing-Konzept und das Migros Kulturprozent als neue Mieterin ergänzen das vielfältige Angebot von Kunstinstitutionen, Kultur- und Kunststiftungen, Galerien und Publishing. Der attraktive Standort mit seinem vielfältigen Programm verstärkt das nationale und internationale Interesse an zeitgenössischer Kunst und neue Zielgruppen werden angesprochen. Die Vision als Ort des Dialogs zu kunst- und kulturrelevanten Themen mit einem qualitativ hochstehenden Galerien- und Ausstellungsprogramm wird bleiben. Erweiterte Angebote, Kooperationen, sowie neue Themenfelder zu aktuellen, zeitrelevanten Themen werden das Kunstzentrum Löwenbräukunst zu einem Must-Go für zeitgenössische Kunst machen. [9]

[1,5,7,8] Luciola Koenig-Pegoraro: Kunstzentrum in neuem Gewand: Die Geschichte des Löwenbräu-Areals http://www.phil.uzh.ch/elearning/blog/exhibitions/author/hannamuster10/ [

6] Medienmitteilung der Stadt-Zürich vom 8. Juni 2012, https://www.stadt-zuerich.ch/prd/de/index/ueber_das_departement/medien/medienmitteilungen/2012/juni/120608a.html (11. Mai 16) [9] https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/zuerich/das-loewenbraeu-kunst-areal-positioniert-sich-nach-sechs-jahren-neu-132637844

Einzelnachweise

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[2] Oliver Prange, «Zürichs Erwachen», in: DU. Art City Zürich, Mit dem Löwenbräu auf die Kunst-Weltkarte, Nr. 827, Juni 2012, S. 1.

[3] Christoph Doswald, «Der Stadt einer neuen Kunstszene», in: DU. Art City Zürich, Mit dem Löwenbräu auf die Kunst-Weltkarte, Nr. 827, Juni 2012, S. 20.

[4] Beatrix Ruf, «Genau sehen. Schön feiern. Kritisch denken», in: DU. Art City Zürich, Mit dem Löwenbräu auf die Kunst-Weltkarte, Nr. 827, S. 22.