Benutzer:MUC-Panda/Caterva

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Caterva
Rechtsform GmbH
Gründung 2013
Sitz Pullach im Isartal bei München, Deutschland
Leitung Markus Brehler, Gabriele Ellenrieder, Dr. Roland Gersch
Branche Energiespeicher
Website www.caterva.de

Die Caterva GmbH mit Sitz in Pullach im Isartal bei München wurde im Jahr 2013 gegründet. Caterva ist das lateinische Wort für Schwarm. Gesellschafter der Caterva sind Markus Brehler (Geschäftsführer), Gabriele Ellenrieder (kaufmännische Leiterin) und Roland Gersch (technischer Leiter) sowie die Siemens Novel Businesses, eine Tochtergesellschaft der Siemens AG. Caterva ist eine Ausgründung des Siemens-Konzerns mit dem Ziel, das Caterva-System weiterzuentwickeln und zu vermarkten.

Das Caterva-System

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Caterva-System bündelt dezentral aufgestellte, privat genutzte Batteriesysteme und bildet ein virtuelles Kraftwerk. Zum System gehört als Basiskomponente das Energiespeichersystem, kurz ESS, das eine für die Eigenstromversorgung ausgelegte Photovoltaikanlage ergänzen kann. Das ESS hat eine maximale elektrische Leistung von 20 kW und eine maximale Speicherkapazität von 21 kWh. Eine weitere Systemkomponente ist die Leitzentralen-Software zur Anlagenfernüberwachung mehrerer ESS bzw. zur Erbringung von Services. Die Kommunikation zwischen den ESS und der Leitzentrale erfolgt über das UMTS-Netz. Außerdem gehört eine Mobile App zum System, mit der PV-Anlagenbetreiber sich über den Zustand ihres ESS informieren und historische Daten abrufen können.[1]

Das ESS dient einerseits der Erhöhung der heimischen Eigenstromversorgung, indem von der Photovoltaikanlage erzeugter, aber nicht zeitgleich verbrauchter Strom zur späteren Verwendung zwischengespeichert wird, zum anderen dient das ESS der Stabilisierung des allgemeinen Stromnetzes. Zur Netzstabilisierung stellt ein virtuelles Kraftwerk aus 60 oder mehr dezentral aufgestellten ESS (genannt „SWARM“ für Storage With Amply Redundant Megawatt) Regelleistung bereit, die hilft, Spannung und Frequenz des Stromnetzes konstant zu halten. Die Vermarktung der Regelleistung ermöglicht zusätzliche Einnahmen, was sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit des ESS auswirkt.[2]

In einem durch das Bayerische Energieforschungsprogramm geförderten Pilotprojekt mit dem Namen SWARM wurde durch Caterva und die N-ERGIE ein erstes virtuelles Kraftwerk mit ESS aufgebaut.[3] Im Rahmen dieses SWARM-Projekts wurde am 20. Juli 2015 weltweit erstmals ein Verbund privat genutzter, dezentral aufgestellter Solarstromspeicher für die Bereitstellung von Primärregelleistung zugelassen[4]. Der virtuelle Großspeicher aus 65 ESS musste hierfür unter anderem belegen, dass die abgeforderte Energie innerhalb von 30 Sekunden bereitgestellt werden kann.[5] Zur Bereitstellung der Regelleistung verfügt jedes ESS über eine eigene Steuereinheit, so dass es autark auf die Netzfrequenz reagiert.[6]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wirtschaftlicher als konventionelle Stromspeicher: Caterva: Schwarmspeicher nützt PV-Betreibern und Versorgern. Erschienen in der Fachpublikation Energie&Technik am 20. Februar 2015. Abgerufen am 30. August 2015.
  2. Ein schlaues Sparschwein für den Sonnenstrom. Erschienen in Frankfurter Allgemeine Zeitung am 17. März 2015 (print) und am 21. März 2015 (online). Abgerufen am 30. August 2015.
  3. Die N-ERGIE – Gesellschaftliche Verantwortung. Website der N-ERGIE. Abgerufen am 30. August 2015.
  4. Liste der Anbieter von Regelleistung auf regelleistung.net als PDF-Datei. (PDF; 59 kB), Stand 17. August 2015, abgerufen am 31. August 2015.
  5. Haushaltsspeicher stützen das Stromnetz. Erschienen im Newsletter der Fachpublikation photovoltaik am 27. Juli 2015. Abgerufen am 30. August 2015.
  6. Private Batterien für Primärregelleistung. Erschienen im Newsticker der Fachpublikation ZfK am 27. Juli 2015. Abgerufen am 30. August 2015.

Kategorie:Unternehmen (Pullach im Isartal) Kategorie:Anwendungsbezogene_Batterie Kategorie:Photovoltaik