Benutzer:Mereae/Artikelentwurf

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Bahnhofsgebäude von der Bahnseite

Der Bahnhof Herzogenbuchsee ist ein Verkehrsknotenpunkt im Kanton Bern. Er liegt an der Bahnstrecke Olten-Bern und ist der ehemalige Endpunkt der stillgelegten Bahnstrecke Solothurn-Herzogenbuchsee. Er wird von den Schweizer Bundesbahnen (SBB) betrieben.

Der Bahnhof Herzogenbuchsee wurde in den 1850er Jahren im Zuge des Ausbaus der Mittellandtransversale zwischen Olten und Bern durch die Schweizerische Centralbahn (SCB) geplant. Der Bahnhof wurde am 16. März 1857 östlich des Dorfkerns in Richtung Niederönz als Durchgangsbahnhof eröffnet.[1] Er bestand bis 1872 aus einem Personengleis.[2]

Aufnahmegebäude vom Bahnhofsplatz

Aufnahmegebäude

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Das Aufnahmegebäude wurde durch die Schweizerische Centralbahn in den Jahren 1856 und 1857 erbaut. Es handelt sich um einen mittelgrossen Typ, vergleichbar mit Aarburg und Burgdorf, und wurde vom damaligen Chefarchitekten der Schweizerischen Centralbahn Ludwig Rudolf Maring entworfen.[3][4]

Der zweigeschossige steinerne Bau mit Satteldach steht heute unter Denkmalschutz. Zum Aufnahmegebäude gehören zudem der Bahnhofsplatz auf der Westseite und eine kleine Anlage mit Brunnen auf der Nordseite.[3][4]

Hölzerne Perronhalle von der Stirnseite

Die Perronhalle wurde, zusammen mit dem Aufnahmegebäude, am 16. März 1857 eröffnet und überspannte das bis 1872 einzige Gleis.[2] Sie wurde von Ludwig Rudolf Maring entworfen und war eine 97 Meter lange Holzkonstruktion. 1924 musste die Verstrebung verstärkt werden; 1979 wurde die Perronhalle im Zuge des Umbaus von 1979-1981 abgebaut und vom Verein Vaporama Thun eingelagert. Seit 2008 befindet sie sich in der Obhut der Kantonalen Denkmalpflege.[2][5]

Bahnhofsquartier

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Der Bau des Bahnhofs führte zu einer Erweiterung des Dorfes Herzogenbuchsee. Anfang der 1860er Jahren formierte sich die Bauvorbereitungsgesellschaft Herzogenbuchsee mit dem Interesse auf dem Land zwischen dem Dorfkern und dem Bahnhof ein neues Quartier zu bauen. Umgesetzt wurde der Plan des Ingenieurs Robert Moser. Dieser entwarf das Neue Quartier in einem Rastermuster innerhalb des Dreiecks der Wangenstrasse, Bernstrasse und der Gleise. Am 21. März 1863 wurde Mosers Plan durch den Grossen Rat des Kantons Bern bewilligt. Im Mai 1863 konstituierte sich die Baugesellschaft Herzogenbuchsee als Aktiengesellschaft und kaufte das entsprechende Bauland auf. Im Laufe der Jahre entstanden die heutige Ober- und Unterstrasse, die Mittelstrasse, und die Lagerstrasse. Im Neuen Quartier wurden gegenüber dem Bahnhof 1858 das Hotel Bahnhof, verschiedene Villen sowie in späteren Jahren vermehrt auch Produktionsbetriebe und Fabriken im Quartier errichtet, so zum Beispiel die ehemalige Schuhfabrik Hug an der Lagerstrasse 41, erbaut 1917.[1][6][7]

Der Bahnhof Herzogenbuchsee wurde 1979 bis 1981 grossräumig umgebaut. Die alte hölzerne Perronhalle wurde rückgebaut und eine neue aus Beton errichtet. Zusätzlich entstand eine neue Unterführung, die zu den Gleisen 2 und 3 führte. Im Aufnahmegebäude entstand ein neuer Gepäckraum, verschiedene Büroräume und neue WC-Anlagen. Die Umbauarbeiten wurden am 21. Mai 1981 beendet.[8]

Im Februar 2023 wurden die Umbauarbeiten am Bahnhof Herzogenbuchsee begonnen. Sie sollen Ende 2024 fertiggestellt werden. Das Ziel des Umbaus, ist der barrierefreie Bahnzugang, gemäss dem Behindertengleichstellungsgesetz.

Die Gleise 1, 2 und 3 sollen erhöht und verlängert werden. Die bestehende Unterführung wird verbreitert und an den Ausgängen mit Rampen und Liften ausgestattet. Eine neue Personenunterführung soll zukünftig den Zugang zum Bahnhof von Westen her erleichtern. Der Bahnhofsplatz mit dem Busbahnhof wird neugestaltet.[9]

Willy Aerni: 125 Jahre Eisenbahn in Herzogenbuchsee 1857–1982. Ein Beitrag zur schweizerischen Eisenbahngeschichte. Hrsg.: Jahrbuch des Oberaargaus. Band 25. Jahrbuch-Vereinigung Oberaargau, Langenthal 1982, S. 197-238. (unibe.ch [PDF]).

Ursula Schneeberger, Richard Buser, Irène Bruneau, Maria d'Alessandro: Der ehemalige Amtsbezirk Wangen. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2018, ISBN 978-3-03797-333-2, S.333-338.

Commons: Herzogenbuchsee railway station – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG)

Informationsseite der SBB zum Umbau 2023/24

Einzelnachweise

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  1. a b Ursula Schneeberger, Richard Buser, Irène Bruneau, Maria d'Alessandro: Der ehemalige Amtsbezirk Wangen. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2018, ISBN 978-3-03797-333-2, S. 333.
  2. a b c Ursula Schneeberger, Richard Buser, Irène Bruneau, Maria d'Alessandro: Der ehemalige Amtsbezirk Wangen. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2018, ISBN 978-3-03797-333-2, S. 338.
  3. a b Denkmalpflege des Kantons Bern: Herzogenbuchsee Bahnhof. In: Bauinventar online. 8. März 2005, abgerufen am 26. Juli 2024.
  4. a b Ursula Schneeberger, Richard Buser, Irène Bruneau, Maria d'Alessandro: Der ehemalige Amtsbezirk Wangen. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2018, ISBN 978-3-03797-333-2, S. 337 f.
  5. Willy Aerni: 125 Jahre Eisenbahn in Herzogenbuchsee 1857–1982. Ein Beitrag zur schweizerischen Eisenbahngeschichte. Hrsg.: Jahrbuch des Oberaargaus. Band 25. Jahrbuch-Vereinigung Oberaargau, Langenthal 1982, S. 209 f. (unibe.ch [PDF]).
  6. Willy Aerni: 125 Jahre Eisenbahn in Herzogenbuchsee 1857–1982. Ein Beitrag zur schweizerischen Eisenbahngeschichte. Hrsg.: Jahrbuch des Oberaargaus. Band 25. Jahrbuch-Vereinigung Oberaargau, Langenthal 1982, S. 215 (unibe.ch [PDF]).
  7. Anne-Marie Dubler: Herzogenbuchsee. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HSL). 19. September 2016, abgerufen am 26. Juli 2014.
  8. Willy Aerni: 125 Jahre Eisenbahn in Herzogenbuchsee 1857–1982. Ein Beitrag zur schweizerischen Eisenbahngeschichte. Hrsg.: Jahrbuch des Oberaargaus. Band 25. Jahrbuch-Vereinigung Oberaargau, Langnethal 1982, S. 231 f. (unibe.ch [PDF]).
  9. Schweizerische Bundesbahnen (SBB): Bahnhof Herzogenbuchsee: Stufenfrei ein- und aussteigen ab Ende 2024. Abgerufen am 26. Juli 2014.