Benutzer:MinesweeperFive/Weapon X

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MinesweeperFive/Weapon X


Top view of the M86, displaying the safety pin, arming strap assembly, and spring-loaded triplines (the circular cutouts along the edges)

Allgemeine Angaben
Bezeichnung: M86 Pursuit Deterrent Munition
Typ: Antipersonenmine, Springmine
Herkunftsland: USA
Hersteller: Alliant Techsystems [1]
Indienststellung: 1990 [1]
Technische Daten
Gefechtsgewicht: 544 Gramm (1,2 Pfund) [2]
Ladung: 21 Gramm Composition A5 [2][3]
Länge: 72° mit 74 mm (2,924 Inch) Außenradius [2]
Höhe: 81 mm (3,203 Inch)[2]
Listen zum Thema

Die M86 Pursuit Deterrent Munition ("Verfolgungs-Abschreckungs-Munition") ist eine US-amerikanische Antipersonenmine, die von Spezialeinheiten genutzt wird, die von gegnerischen Kräften verfolgt werden.[2] Die Mine kann sehr schnell in Stellung gebracht werden und verfügt über eine Selbstzerstörungsfunktion.[2]

Die M86 wurde aus der "Area Denial Artillery Munition" Mine (ADAM) des 155-mm-Artilleriegeschosses M731 und M692 entwickelt.[1][4][2] Die Serienproduktion began 1990 durch Alliant Techsystems (ATK) und bis 1997 wurden 52.419 Minen produziert.[1] Weitere 5.000 Stück sollten 2001 produziert werden.[1] 2010 befanden sich noch 3777 M86 im Bestand der USA. http://www.the-monitor.org/en-gb/reports/2015/united-states/mine-ban-policy.aspx

Der Minenkorpus der M86 hat grob die Form eines Tortenstücks (Zylindersegment) mit einem Öfnungswinkel von 72°, einer Gesamthöhe von 81 mm und einem Außenradius von 74 mm.[2] Der Korpus besteht aus Kunststoff und Kunstharz.[4][5] Seine Farbe ist olivgrün mit gelber Beschriftung auf einer der Flanken.[6] Die Mine besteht aus Sicherungssplint, Bügelbaugruppe zum scharf machen der Mine und dem Minenkorpus der kugelförmigen Sprengkörper, Flüssigtreibmittel, 7 Auslösedrähte mit Sensoren, Sicherungseinrichtung, Reservebatterie, Schaltkreise und Selbstzerstörungsmechanismus enthält.[4] Die National Stock Number (NSN) lautet 1345-01-243-5089 und der Department of Defense Identification Code (DODIC) ist K152.[6] Transportiert werden können zwei M86 in einem speziellen Bandolier.[4] Die M86 kann bei -46°C bis +71°C (-50°F bis +160°F) gelagert und bei -32°C bis +52°C (-25°F bis +125°F) eingesetzt werden.[2] Die Mine sollte nicht bei unter -32°C (-25°F) eingesetzt werden, da sie sich sonst nach 5 Minuten oder später, als nach der programmierten Zeit zur Selbstzerstörung, selbst zerstört.[4] Wird die M86 bei mehr als 71°C gelagert kann die Batterie vorzeitg aktiviert werden, sich erschöpfen und so die Mine zum Blindgänger machen.[7] Die M86 trägt die folgenden Beschriftungen:

Ort Inhalt Bedeutung
Außenseite Bügel
(Variante 1)
WARNING
MINE
CAN FUNCTION
25 SECONDS
AFTER INITIATION
Warnung
Mine
funktionsfähig
25 Sekunden
nach Aktivierung
Außenseite Bügel
(Variante 2)
WARNING
MINE
CAN FUNCTION
25 SECONDS
AFTER STRAP
IS LIFTED
Warnung
Mine
funktionsfähig
25 Sekunden
nach Abziehen
des Bügels
Flanke (2x)
(Platzierung variiert)
MINE APERS
M86
LOT xxxx
HE
Antipersonenmine
M86
Losnummer
hochexplosiv

WARNING
MINE

Die M86 wird nicht wie eine gewöhnliche Antipersonenmine genutzt. Eine typische Situation zum Einsatz der M86 stellt sich folgendermaßen dar: Eine militärische Spezialeinheit ("Einheit A") befindet sich im Einsatz zu Fuß und wird hierbei von einer gegnerischen Einheit ("Einheit B") zu Fuß verfolgt. Einheit A hat nun das Ziel die Geschwindigkeit mit der sie von Einheit B verfolgt wird zu reduzieren, um den zeitlichen und räumlichen Abstand zu Einheit B so weit zu vergrößern, das die Chancen für eine erfolgreiche Absetzbewegung etc. steigen. An einer geeigneten Stelle stoppt Einheit A nun kurz, verlegt innerhalb von einigen Sekunden eine oder mehrere M86 Minen und setzt dann ihre Absetzbewegung fort. Erreicht nun Einheit B die verminte Stelle löst sie entweder die Minen aus oder erkennt diese und entfernt sie oder umgeht die Stelle. Der primäre Effekt ist in allen drei Fällen identisch: Einheit B erkennt, dass Einheit A auf ihrer Fluchtroute Minen legt. Um Verluste zu vermeiden muss sich Einheit B nun langsamer fortbewegen, um eventuelle weitere Minen besser erkennen zu können. Einheit A kann sich nun schneller bewegen als Einheit B und hat somit einen taktischen Vorteil erreicht.[5]

Die Mine wird geliefert als 2x M86 Mine, jeweils in einem Plastikbeutel, zusammen in einem Bandolier mit Transportbeutel, 6 Bandoliere in einer Metalbox Typ PA19, 2x PA19 in einer Holzkiste, alles zusammen 22,7 kg.[8] Vom Endanwender wird normalerweise das Bandolier mit 2x M86 in je einem Plastikbeutel geführt.[8] Der Anwender kann die M86 als ersten Schritt manuell in Stellung bringen oder sie später schnell grob in Position werfen.[4] Der Sicherungssplint wird herausgezogen.[4] Die Lasche am Bügel zum scharf machen der Mine wird gezogen, der Bügel umgelegt und vom Korpus entfernt.[4] Es ist nun nicht mehr möglich die Mine zu sichern und sie muss abgelegt werden.[4] Der Anwender kann die Mine nun ggf. in Position werfen. Durch das Umlegen des Bügels wird eine Glasampulle aufgebrochen, wodurch eine chemische Reservebatterie gestartet wird und für die restliche Einsatzdauer der Mine Elektrizität liefert.[2] Durch das Entfernen des Bügels vom Minenkorpus wird abschließend ein Sicherungsdraht durchtrennt.[2] Durch Umlegen des Bügels startet ein interner Countdown von 25 bis 60 Sekunden, die dem Anwender bleiben um sich von der Mine zu entfernen.[4][2] Nach Ablauf des Countdowns aktiviert die Resevebatterie einen internen Mechanismus und damit die Verlegefunktion der 7 Auslösedrähte die nun in alle Richtungen, die nicht durch die Lage der Mine blockiert werden, aus der Mine herausschießen.[4] Normalerweise können sich durch die Lage der Mine 3-4 der 7 Auslösedrähte erfolgreich bis in eine Entfernung von 6,1 Metern (20 Fuß) ausbreiten.[2] Nach Abschuss der Auslösedrähte beginnt ein weiterer 10 Sekunden Countdown, während dem die M86 zur Ruhe kommen kann und nach dem keine Sicherung mehr aktiv ist.[2] Die Mine ist nun scharf.

Aufgrund des inneren Aufbau der M86 fließt das flüssige Treibmittel, unabhängig von der Lage der Mine, immer unter den kugelförmigen Sprengkörper. Wird die scharfe Mine selbst bewegt oder einer der 7 Auslösedrähte, durch mehr als 405 Gramm Zugkraft,[3] ausgelöst, wird das Treibmittel gezündet, wodurch der Sprengköper nach oben aus dem aufbrechenden Minenkorpus herausgeschossen wird und in einer Höhe von 0,15-2,44 Metern (6 Inch bis 8 Fuß) der Splittersprengkopf explodiert und seine Metallfragmente sphärisch verteilt.[4] Sollte die Mine nicht durch äußere Einwirkung ausgelöst werden, wird sie durch einen internen Selbstzerstörungsmechanismus nach 4-4,8 Stunden gezündet.[4]

XX Minimale Sprunghöhe bei ADAm ist laut [3] ist 0,6 bis 2,4 Meter. XX 600 Fragmente https://www.popularmechanics.com/military/weapons/a20314/adam-landmine-swarm/

In einer Entfernung von 6 bis 10 Metern zur explodierenden Mine muss bei Menschen mit tödlichen Verletzungen gerechnet werden.[3]

Entschärfung/Räumung

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Die M86 wird offen oberirdisch verlegt und ist daher, im Vergleich zu vergrabenen gewöhnlichen Landminen, leicht zu erkennen. Außerdem enthält sie auch Bestandteile aus Stahl und kann daher falls notwendig auch mittels Metalldetektor gefunden werden.[2] Da die M86 über einen Selbstzerstörungsmechanismus verfügt, der die Mine nach 4 Stunden zündet, und die Mine nicht als Minenfeld verlegt wird, und daher umgangen werden kann, ist eine Entschärfung normalerweise nicht notwendig oder möglich. Falls man die Mine dennoch innerhalb dieser Zeit räumen möchte bieten sich die folgenden Methoden an:

  • Auslösen der Mine, indem man z.B. den Minenkorpus mittels einer Schnur bewegt oder ein Objekt, wie einen Stein, gegen den Korpus oder auf einen der Auslösedrähte wirft. Hierbei zündet die M86 zwar wie vorgesehen, aber es gibt keine Verletzten und der verminte Bereich kann danach passiert werden.
  • Sprengung der Mine mit in der Nähe platziertenm Sprengstoff, einer projektilbildenden Ladung o.Ä.. Hierbei explodiert die M86 nicht wie vorgesehen und der Wirkradius ist ggf. geringer.
  • Räumung mittels Bulldozer o.Ä.. Die Mine explodiert hier am Räumschild, was ihre Wirkung verringert.

Bekannte Einsätze

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  • Die M86 enthält einen sehr geringen Anteil (0,68 Gramm) abgereicherten Urans (DU). Das Uran ist nicht Bestandteil der Geschosse sondern des Kunstharzes in der Mine. Daher gilt die M86 nicht als Uranmunition.[5]
  • Für Trainingszwecke wurde noch ein training support package entwickelt. Da die M86 primär von Spezialeinheiten verwendet wird, ist ein intensives Training nicht notwendig.[10][5]
  • Da die M86 selbstzerstörend und detektierbar ist erfüllt sie Amended Protocol II der Ottawa Konvention gegen Antipersonenminen, verstößt aber gegen sie da sie victim-activated ist
  • Ordnance & Munitions Forecast, Landmines (United States) - Archived 3/99, Forecast International, 1998
  • TM-9-1345-203-12 Operator's And Unit Maintenance Manual For Landmines, Headquarters, Department of the Army, Washington, DC, 1995
  • TM 43-0001-36 Army Ammunition Data Sheets for Land Mines (FSC 1345), Headquarters, Department of the Army, Washington, DC, 1994
  • FM 20-32 Mine/Countermine Operations, Headquarters, Department of the Army, Washington, DC, 2004

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Ordnance & Munitions Forecast, Landmines (United States) - Archived 3/99, Forecast International, 1998, S. 7-10
  2. a b c d e f g h i j k l m n o TM 43-0001-36 Army Ammunition Data Sheets for Land Mines (FSC 1345), Headquarters, Department of the Army, Washington, DC, 1994, S. 3-21f.(S. 50f.)
  3. a b c d FM 20-32 Mine/Countermine Operations, Headquarters, Department of the Army, Washington, DC, 2004, S. 3-2, 3-11f. (S. 88, 97f.)
  4. a b c d e f g h i j k l m TM-9-1345-203-12 Operator's And Unit Maintenance Manual For Landmines, Headquarters, Department of the Army, Washington, DC, 1995, S. 1-10ff.(S. 20ff.)
  5. a b c d Global Security
  6. a b TM-9-1345-203-12 Operator's And Unit Maintenance Manual For Landmines, Headquarters, Department of the Army, Washington, DC, 1995, S. 1-1(S. 11)
  7. Technical Report ARFSD-TR-92007 M86 PURSUIT DETERRENT MUNITION BATTERYPREACTIVATION ANALYSIS
  8. a b TM-9-1345-203-12 Operator's And Unit Maintenance Manual For Landmines, Headquarters, Department of the Army, Washington, DC, 1995, S. 2-27ff.(S. 63ff.)
  9. Landmine Monitor Report 1999, International Campaign to Ban Land Mines, Human Rights Watch, 1999, S.335
  10. FAS Military Analysis Network