Benutzer:Nataliya Chorna/Die Gerechten unter den Völkern - Retter und Helfer im Nationalsozialismus

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Die Gerechten unter den Völkern - Retter und Helfer im Nationalsozialismus ist eine Dokumentation aus dem Jahr 2014 von Andrea Morgenthaler. Die Dokumentation handelt von jenen mutigen Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus tödlich bedrohten Juden geholfen haben und die Israel als „Gerechte unter den Völkern“ ehrt.

Film
Titel Die Gerechten unter den Völkern - Retter und Helfer im Nationalsozialismus
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 43'/52' Minuten
Stab
Regie Andrea Morgenthaler
Drehbuch Andrea Morgenthaler, Franziska Aringer
Produktion Golli Marboe
Musik Michael Pogo Kreiner
Kamera Jan Kerhart
Schnitt Markus Wogrolly


Menschen, die jüdischen Mitbürgern halfen, gab es überall, wo Nazis Juden entrechteten und verfolgten. Es waren wenige, aber es gab sie. Diese Menschen schauten nicht weg, wie die meisten. Sie halfen, obwohl sie sich selbst damit in Gefahr brachten. Sie versteckten Juden, verhalfen ihnen zur Flucht oder verschafften ihnen falsche Papier. Diese Geschichte hat drei Ebenen und jeweils ein Protagonist steht für eine Geschichte:

Der Film beschäftigt sich mit jenen Menschen, die von den Nazis entrechteten und verfolgten Juden halfen, welche vereinzelt im gesamten Herrschaftsbereich der Nationalsozialisten lebten. Diese Helfer riskierten Leib und Leben, um Juden zu verstecken, falsche Papiere zu verschaffen und ihnen zur Flucht zu verhelfen. Der Film besteht aus drei Ebenen, wobei jede über einen Protagonisten mit einer eigenen Geschichte verfügt.

„Du bleibst bei mir“ heißt das Theaterstück, das im Wiener Volkstheater 2011 uraufgeführt wurde, jenem Theater, in dem Dorothea Neff während des Zweiten Weltkrieges Abend für Abend spielte. Felix Mitterer schrieb das Stück, das auf den 100 Seiten Aufzeichnungen von Dorothea Neff basiert, die ihre jüdische Freundin Lili Wolff über Jahre als U-Boot versteckte.

Andrea Eckert, eine Schülerin von Neff, spielt in diesem Stück Dorothea Neff. Diese begibt sich auf die Spuren ihrer ehemaligen Lehrerin. Ergänzt durch Ausschnitte aus dem Theaterstück und Archivmaterial, wird so die dramatische Geschichte einer Frauenfreundschaft rekonstruiert. Cornelia Schmalz-Jacobsen, bayerische FDP Politikerin und Münchner Stadträtin, erzählt die Geschichte ihrer Eltern, denen es gemeinsam gelang mehr als 100 Juden das Leben zu retten. Die Familie steht für ein liberales, bildungsbürgerliches Milieu, das von Anfang an gegen Hitler eingestellt ist und sich durch nichts und niemanden in der humanistischen Grundhaltung beirren lässt.

Die Polin Jaroslava Lewicka entstammt einer tief gläubigen Familie, wie es bis heute so viele in Polen gibt. Die Lewickis leben ihren Katholizismus. Glauben bedeutet auch sich dem göttlichen Willen unterzuordnen. Wenn Gottes Gebot lautet „Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst“, dann gibt es keine Handlungsalternativen zur aktiven christlichen Nächstenliebe. Die Lewickis haben ihr Leben und das der damals 7-jährigen Jaroslava riskiert um ihren Nachbarn zu helfen.

Für Hester Grienberg-Boissevain, holländische Protestantin, wegen ihrer Ehe mit einem Israeli zum Judentum konvertiert, spielt Religion keine wichtige Rolle. Trotzdem versteht sie sich als Erbin ihrer hugenottischen Vorfahren, die einst wegen ihres Glaubens verfolgt wurden und aus Frankreich flüchten mussten. Diese existenzielle Erfahrung von Flucht und Vertreibung hat sich in das kollektive Gedächtnis der Familie eingebrannt. Es ist die Grundlage der mutigen Haltung, die diese protestantische Familie im besetzten Holland bewiesen hat. Zwei Jahre lang versteckt die Familie vier jüdische Flüchtlinge auf dem Dachboden.

Vad Vashem, die Geschichte und die Gegenwart der Gedenkstätte. Hier geht es um die Idee „Judenretter“ zu ehren und sich ihrer zu erinnern, die Kategorien für die Ehrung, die Feierlichkeiten selbst, aber auch um alltägliche Probleme der Recherche und der mühsamen Suche nach noch lebenden Zeitzeugen. Die Geschichten der vier Protagonisten laufen hier inhaltlich und natürlich auch optisch sowohl im Archiv, als auch auf dem Berg der Erinnerung, der Allee bzw. dem Garten der Gerechten zusammen.

Abstrakte und gedankliche Ebene. Sie reflektiert die für uns heute gesellschaftlich relevante Frage wie und warum Menschen zu „Helden“ werden. Warum einige wenige zu außergewöhnlichen Taten in der Lage sind und scheinbar angstfrei über sich selbst hinauswachsen, während die meisten anderen keine Zivilcourage zeigen. Sind das Fähigkeiten, die man erwerben kann? Sind das Charaktereigenschaften? Ist das Situationsabhängig? Eine Frage der Erziehung? Philosophen und Historiker können hier zur Diskussion beitragen und die sehr persönlichen Motive unserer Protagonisten ergänzen.

Der Film ist eine Koproduktion von Deutsche Welle, ZDF info und makido film mit Unterstützung von Nationalfonds, Zukunftsfonds und Ruth Diskin Films. Der Film wurde am im Jahr 2013 produziert und am 3. September 2014 das erste Mal im deutschen Fernsehen ausgestahlt.

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