Benutzer:Neun-x/Nikolaus

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St. Nikolaus vom Domplatz aus gesehen

Die Kapelle St. Nikolaus am Domplatz der mittelhessischen Stadt Limburg an der Lahn ist Teil des Diözesanen Zentrums Sankt Nikolaus, seit 2013 Wohn- und Amtssitz des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst. Der Bau des Das Diözesanen Zentrums (oft kurz als 'Bischofsresidenz' bezeichnet') wurde im Jahr 2008 - der Bischof hatte sein Amt gerade angetreten - von Bischof und Domkapitel beschlossen. Die Kapelle liegt zwischen dem ebenfalls zum Diözesanen Zentrum gehörigen, grundsanierten Haus Staffel (Alte Vikarie) und dem Diözesanmuseum am westlichen Ende des Domplatzes gegenüber des ehemaligen Stadt- und Domfriedhofs. Durch den Bau der Kapelle und des Diözesanmuseums kam es zu einer weitgehenden Neugestaltung des Areals.

Der Domplatz und die umliegenden Gebäude gehören zur umfassenden Gesamtanlage Altstadt und Frankfurter Vorstadt, deren Erscheinungsbild nach dem hessischen Denkmalschutzgesetz „nur unerheblich oder nur vorübergehend beeinträchtigt“ werden darf.[1]

Für die Neugestaltung des Areals durch das Bistum Limburg - einschließlich Errichtung der Kapelle - erteilte die Stadt Limburg im Dezember 2010 die Baugenehmigung, obwohl speziell die Kapelle im Fokus der Kritik stand: sie sei (mit 60 Quadratmetern) zu groß und verstoße aufgrund ihrer ("modernen") architektonischen Form gegen den Denkmalschutz.[2] Zudem befänden sich in nächster Umgebung bereits mehrere Kapellen.[3]

Auf Anweisung des Landesamts für Denkmalpflege wurde die geplante Größe der Kapelle etwas reduziert.

Seit September 2013 bietet das Bistum monatlich Führungen für Bürger durch die neu erbauten Anlagen und die Kapelle an.[4]

Die Größe der Kapelle und/oder die schwarze Fassade werden von Anwohnern, von Sachverständigen und von vielen Besuchern als unpassend empfunden; viele kritisieren, diese Wirkung sei aus den ursprünglich vorgelegten Plänen und Modellen nicht hervorgegangen.[5]

Im Juni 2013 schrieb Der Spiegel, die Ausgestaltung des Zentrums gleiche einem „monströsen Luxuskomplex“, der „nach den Wünschen von Franz-Peter Tebartz-van Elst“ gebaut werde.[6][7] Im Juli 2013 wurde bekannt, dass das Projekt insgesamt über 10 Mio. Euro kosten wird.[8] In einem Artikel vom 1. September 2013 schrieb der Spiegel von Mutmaßungen, die Kosten seien zwischenzeitlich auf 15 bis 20 Millionen Euro gestiegen.[9]

Die bei Projektbeginn prognostizierten Baukosten (5,5 Millionen für den gesamten Komplex) wurden um ein Mehrfaches überschritten (Hauptartikel: Franz-Peter Tebartz-van Elst#Bischofshaus). Nach massiver Kritik daran sowie an seiner Amtsführung und daran, dass Details zu Bau und Kosten nur einem Geheimgremium bekannt sind, kündigte Tebartz-van Elst in einem Hirtenbrief vom 31. August 2013 an, dass „alles dafür getan wird“, um die Kostenfrage „klipp und klar zu beantworten“; er schrieb, er sehe „einige Entscheidungen heute mitunter in einem anderen Licht“.[10]

Das gesamte neu bebaute Terrain ist unterkellert. In den Kellerräumen befindet sich unter anderem ein aufwändig gestalteter Raum zur Aufbewahrung einiger Reliquien.

Die Kapelle hat (wie bei markanten Gebäuden nicht unüblich) einige Spitznamen; unter anderem 'Kaaba von Limburg'.[11]

Commons: St. Nikolaus (Limburg an der Lahn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. § 16 Abs. 3, Satz 2 HDSchG
  2. Umstrittener Bischofssitz wird gebaut Erschienen am 8. Dezember 2010 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Abgerufen am 14. September 2013.
  3. Anna Catherin Loll und Peter Wensierski: Limburger Leidkultur Erschienen am 15. November 2010 in Der Spiegel, Ausgabe 46/2010. Abgerufen am 13. September 2013.
  4. Einblicke ins Diözesane Zentrum St. Nikolaus
  5. Johannes Laubach: Ein "Klotz" auf dem Domberg Erschienen in der Naussauischen Neuen Presse am 5. Juli 2012. Abgerufen am 14. September 2013.
  6. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen spiegel201000804.
  7. Peter Wensierski: Das Upgrade-Wunder von Limburg. In: Spiegel Online. 22. August 2012, abgerufen am 4. August 2013.
  8. Bischofshaus wird noch teurer. In: Frankfurter Neue Presse. 10. Juli 2013, abgerufen am 8. April 2013.
  9. Umstrittener Bischof Tebartz-van Elst: Handwerker fotografieren heimlich Prunkbau von Limburg. spiegel.de, 1. September 2013, abgerufen am 1. September 2013.
  10. Franz-Peter Tebartz-van Elst: Hirtenbrief vom 31. August 2013. Abgerufen am 1. September 2013.
  11. die Kaaba ist ein quaderförmiges Gebäude im Innenhof der Heiligen Moschee in Mekka; es gilt als „Haus Gottes“ und als das zentrale Heiligtum des Islam. 'Christ und Welt' (Zeitschrift), Ausgabe 38/2013

Koordinaten: 50° 23′ 19,5″ N, 8° 3′ 56,5″ O

[[Kategorie:Kirchengebäude im Bistum Limburg]] [[Kategorie:Kirchengebäude in Limburg an der Lahn]] [[Kategorie:Nikolaikirche]] [[Kategorie:Erbaut in den 2010er Jahren]]