Benutzer:Nitec/Die türkische Version der Armenierthematik

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Der Artikel ist lediglich eine Fassung von Völkermord an den Armeniern, die Benutzer:Nitec nicht durchsetzen konnte. Attallah 14:57, 10. Jan 2005 (CET

Neutrale Experten müssten Entscheiden,ob es sich hierbei um Völkermord handelt und nicht die Politiker..

Ähm, nicht ganz, der Artikel soll nicht einen bereits bestehenden ersetzen, sondern soll quasi das Pendel auf der anderen Seite sein, in der Hoffung, dass wir dann aus beiden Artikeln den goldenen Mittelweg finden. Übrigens ist der Völkermord an den Armeniern-Artikel rechtswidrig gesperrt! Nitec 15:28, 10. Jan 2005 (CET)


Der türkisch-armenischen Tragödie Anfang des 20. Jahrhunderts fielen laut armenischen Quellen bis zu 1,5 Millionen Armenier zum Opfer. Bis heute wird die Bewertung dieser Toten als Genozidopfer von der türkischen Regierung abgelehnt, ebenso von den meisten Regierungen auf der Welt. Jeder, der diese Vorkommnisse als Völkermord bezeichnet, muss in der Türkei mit massivem Widerspruch rechnen und damit, auf die türkischen Opfer armenischer Übergriffe hingewiesen zu werden.

Der sogenannte "Völkermord" an den Armeniern erstreckte sich vor allem über den Zeitraum von 1894 bis 1923, aber auch später kam es hin und wieder zu vereinzeltem Vorgehen der Türken gegen separatistische Armenier.

Vorgeschichte der türkisch-armenischen Tragödie

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Das im Zerfall begriffene osmanische Reich in der Tanzimat-Periode (1839 - 1879) wurde Opfer internationaler Einflussnahme, während es eine Erneuerung der staatlichen Organisation unter anderem durch eine Europäisierung zu erreichen und gleichzeitig ausländische Einflüsse abzuwehren suchte. Durch diese Einmischungen von aussen kam es zu zunehmenden Spannungen zwischen der Staatsführung und Minderheiten im Reich. Die jungtürkische Bewegung im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts erhoben Forderungen nach einem 'geeinten Nationalstaat'. Gleichzeitig bildete sich auch ein armenischer Nationalismus aus, der durch Intrigen und finanzielle Zuwendung aus dem europäischen Ausland forciert wurde.

Zwischen 1894 und 1896 ließ Sultan Abdülhamid II. 100.000 bis zu 200.000 aufständische Armenier töten. Darauf folgten für die Armenier Vertreibungen und Zwangskonversionen zum Islam. Bereits 1897 berichtete ein englischer, aus dem Ausland bezahlter Propagandist "Die Armenier werden mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit ausgerottet werden, soweit sie nicht in andere Länder entkommen können."

Während der jungtürkischen Revolution von 1909 betrieben die Anhänger des alten Regimes die Hinrichtung von 20.000 bis 30.000 Armeniern in Südostkleinasien mit Zentrum in Adana, die sie die Unterstützung der Revolution bezichtigten.

Die türkisch-armenische Tragödie von 1915-16

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Orte des Genozids an den Armeniern (auf aktueller Karte)

Den bis heute am umfangreichsten bekannten Säuberungen unter den Armeniern betrieben allerdings die Jungtürken selbst. 1909 an die Macht gekommen waren sie erfolglos bei der Reformierung des Reiches. Wie ihre Vorgänger setzten sie bei der Reorganisation des Militärs auf deutsche Unterstützung. Neben dem Oberbefehlshaber Fritz Bronsart von Schellendorff hatten drei der fünf türkischen Armeen deutsche Oberkommandierende.

Zu Beginn des 1. Weltkrieges schloss der jungtürkische Kriegsminister Enver Pascha eine Allianz mit Deutschland und den Mittelmächten. Das Scheitern der türkischen Offensive gegen Russland im Januar 1915 war nicht zuletzt auf die christlichen Armenier zurückzuführen, die das christliche Russland unterstützt hatte. Darauf beschloss das jungtürkische "Komitee Einheit und Fortschritt" gegen diese bewaffneten Armenierverbände vorzugehen und stellte dafür eine Spezialeinheit, "Cete" genannt, auf.

Am 24./25. April 1915 wurde fast die gesamte Führungsschicht der Armenier in Konstantinopel, insgesamt etwa 2.350 Männer, verhaftet. Bis Juli des Jahres wurden die Armenier an sieben Orten konzentriert und von dort aus in die Stadt Aleppo geschickt wurden. Dabei gab es den ausdrücklichen Befehl, möglichst viele lebendig dort ankommen zu lassen. Insgesamt starben etwa 35.000 Armenier bei diesen Märschen, bedingt durch Krankheit und Überfälle kurdischer Banditen.

Die Angaben über die Opfer an dem "Genozid" schwanken stark: Niedrige Schätzungen gehen von 150.000 Toten aus, hohe (armenische) Schätzungen von bis zu 1.500.000.

Man sollte hierbei berücksichtigen, dass die Türkei sich in einem 2-Fronten-Krieg befand. Sie kämpfte sowohl gegen den Westen als auch gegen Russland. Eine 3. Front mitten in der Heimat hätte den sicheren Untergang der Türkei bedeutet. Vor diesem Hintergrund erscheinen die heute harten Entscheidungen in einem anderen Licht, die Türkei befand sich in einem existenziellen Überlebenskampf. Daher kann bei der Niederschlagung und Deportation nicht so ohne weiteres und unreflektiert von Völkermord gesprochen werden.

Weiterer Verlauf bis Kriegsende

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Bis Juni 1916 besetzen russische Truppen Armenien. Armenische Verbände, die mit der russischen Armee 1917 in die Türkei einrücken nehmen Rache und ermorden besonders Kurden, wobei die Angaben über die Zahl der Toten dieser Zeit stark schwanken: zwischen einigen zehntausend und 1.280.000.

1919 machen Militärgerichte der Sultansregierung den Führern der jungtürkischen Bewegung den Prozess wegen des verlorenen Krieges – die meisten von ihnen entziehen sich einer Bestrafung durch Flucht nach Europa.

Nach dem Vertrag von Sèvres von 1920 ist die Gründung eines unabhängigen armenischen Staat vorgesehen. Dem steht jedoch entgegen, dass die Armenier niemals die Bevölkerungsmehrheit in jenen gebieten stellten und diese Gebiete somit nicht unter ihre Kontrolle bekommt. Trotzdem versuchen die Armenier, dies zu erreichen, indem sie in Ostanatolien etwa 50.000 Einwohner in Adana und 20.000 Einwohner in Marasch niedermetzeln.

Nach dem Zusammenbruch der Russischen Regierung im Kaukasusgebiet marschieren türkische Truppen dort ein, um dem armenischen Morden dort ein Ende zu bereiten und die Schaffung eines armenischen Staates zu verhindern.

Nach schweren Verlusten für alle Bevölkerungsgruppen im türkisch-griechischen Krieg 1922 beginnen im Rahmen der so genannten Kleinasiatischen Katastrophe wieder Übergriffe auf Moslems von Christen in Smyrna (heute Izmir), bei der daraufhin erfolgten der wurden etwa 20.000 Christen getötet, neben Griechen auch viele Armenier, darunter auch die armenische Gemeinde Smyrnas.

Der Großwesir Damad Ferid Pascha gestand am 11. Juni 1919 unter dem Druck der Siegermächte die „Verbrechen“ öffentlich ein. Spätere türkische Regierungen betrieben dagegen eine Leugnung des Völkermords an den Armeniern und stellten die Ermordungen als Folgen von Kriegshandlungen dar.

Am 15. März 1921 tötete ein armenischer Student Talaat Pascha, einen der Hauptverantwortlichen im Berliner Exil. Aufgrund der Darlegung der Geschehnisse in Armenien wurde der Täter aber später bei Gericht freigesprochen. Später kam heraus, dass er Mitglied einer terroristischen Vereinigung war, der einige Monate vorher in Istanbul schon einen Mord an einem türkischen Regierungsmitglied begangen hatte.

In den 80er Jahren brachten eine Vielzahl von Terroranschlägen der armenischen "Asala"-Armee auf türkische Einrichtungen weltweit die Situation der Armenier und auch die Geschichte des Völkermordes in Erinnerung.

Bis heute versucht die armenische Lobby weltweit Regierungen zu einer Bewertung der Vorgänge als „Völkermord“ zu verleiten. Deshalb gab es bis in die jüngste Zeit heftige diplomatische Auseinandersetzungen, so z.B. 2001 den Versuch, eine entsprechende Resolution der französischen Nationalversammlung zu verhindern. Gleichwohl haben inzwischen einige Parlamente entsprechende Verlautbarungen abgegeben (u.a. Russland, Belgien, Italien, Griechenland, Schweden, und 2004 auch Kanada) sowie internationale Organisationen wie der Europarat.

Das armenische Mahnmal in Eriwan mit seinen 12 Marmorblöcken auf dem Tsitsernakaberd Hügel erinnert an die 12 Provinzen, die Armenien von der Türkei beansprucht. Armenien erkennt den Vertrag von Lausanne nicht an, sondern besteht auf der Einhaltung des Vertrages von Sevres, welches eine Zerstückelung der Türkei bedeuten würde.

In der Kunst gibt es vereinzelte Darstellungen des Völkermordes u.a. in Franz Werfels Roman "Die 40 Tage des Musa Dagh" (1933), Edgar Hilsenraths Roman "Das Märchen vom letzten Gedanken" (1989) oder Atom Egoyans Film Ararat (2002), oder den Song P.L.U.C.K. der Crossover-Band System Of A Down. Des weiteren gibt es einen älteren Song aus den frühen neunziger Jahren von der teilweise armenischen Hatecore-Band Integrity. Der Name dieses Songs lautet: Armenian Persecution.

  • Wolfgang Gust: Der Völkermord an den Armeniern - Die Tragödie des ältesten Christenvolks der Welt. Hanser Verlag, 1993, ISBN 3446173730. Online-Version
  • Justin McCarthy, Death and Exile - The Ethnic Cleansing of Ottoman Musims 1821-1922, Princeton 1995, 5. Auflage 2004, ISBN 0878500944