Benutzer:Palitzsch250/Pravda vítězí

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1P/Halley als Zeuge !?

Pravda vítězí wollte ich mal importieren und verdeutschen (5. August 2014) - existiert seit 15. Oktober 2014.

bei der Zusammenfassung „zum kritischen Denken üben“ gedacht: ‚Gibt es dazu einen Artikel ?‘ und ‚Yes !?‘ -> Critical Thinking !?

4. Februar 2020 - auf der Seite Chronologiekritik sind sicherlich noch einige Lücken, die ich vielleicht einmal füllen will.

Hierzu einige Links und Gedanken :

Liste von Verschwörungstheorien#20. Jahrhundert
interessant und geht schnell mal wieder verloren

... Rückblick

Der Rückblick reicht 37 Jahre zurück, nicht nur 30 Jahre, denn es gab einen Vorgänger: die GRMNG (Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte e.V.). Die GRMNG wurde am 16. Oktober 1982 gegründet und am 11. Juni 1988 eingeschläfert. An beiden Tagen waren Birgit Liesching und Heribert Illig dabei – beide sind also zu diesem Anlass die letzten von ursprünglich 11 Mohikanern. Die Gründungsversammlung der GRMNG fand am 16.10.1982 in Münster statt. Christoph Marx (1931 – 2016) war der einzige Mensch dieser Gruppierung, der Velikovsky getroffen hat; er hat auch zwei seiner Bücher ins Deutsche übersetzt. Er initiierte auch die GRMNG, wollte aber mit seinen zahllosen Quertreibereien einen Verein ganz nach seinem Willen durchsetzen. Möglichst unwirsch stieß er jeden vor den Kopf, der die Genialität seiner Gedanken nicht sogleich erfasste. So gewann er zum Beispiel aus mehr als 2.000 Zuschriften zu seinen Übersetzungen ganze 11 Menschen, die 1982 bereit waren, einen Verein zu gründen. Das war eine der großen verpassten Möglichkeiten für größere Resonanz. Infolgedessen überschritt der Verein nur knapp die Grenze von 50 Mitgliedern und behinderte sich mit seiner Satzung immer wieder selbst. So blieb das Ergebnis überschaubar: 7 Jahresversammlungen, 2 Bücher im Eichborn-Verlag, 13 Hefte, und 19 Ausgaben des GRMNG-Bulletins. 1988 machte Heribert Illig als Geschäftsführer des Vereins dem traurigen Spuk ein Ende, indem er in Abstimmung mit Gunnar Heinsohn als Vorsitzendem den Verein am 11.06.1988, also fast auf den Tag genau vor 31 Jahren auflöste – an dieser Stelle – in diesem Raum.

Heribert Illig versprach damals, dass er fünf Jahre lang eine abonnierbare Zeitschrift herausgeben würde, fünf Jahresversammlungen ohne Vereinsmeierei. Diese Versprechen wurden eingehalten. Aus den fünf Jahren wurden aber gute dreißig Jahre. Einiges weitere an Details lässt sich auch dem Zeitenspringer [Otte] entnehmen.

Zu langes Überlegen führte auch zu Fehlentscheidungen: der Titel, Vorzeit – Frühzeit – Gegenwart sparte die damals fast allein zählende Antike aus, ein Heftformat, das wegen geringer Übergröße schon vom Papier her teuer war und die Entscheidung für ausgerechnet 5 Nummern pro Jahr, die durch jeweils eine Doppelnummer im Jahr auf 4 Redaktionsschlüsse begrenzt wurde und seitdem die Heftabzählerei erschwert. Auch das Titelbild, an Scrabble angelehnt, war kein echter Hit. Das besserte sich, als Hanjo Schmidt als Titelbild eine stark vergrößerte Gottesanbeterin entwarf. Zu Anfang gab es eine überschaubare Zahl an Abonnenten, nämlich 30. Sie blieb auch bescheiden. Die Zeitschrift kam nie über die Zahl von 500 Abonnenten hinaus. Immerhin wuchs der Umfang der Hefte. So konnte Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart ab 1993 gebunden erscheinen. 1995 erhielt das Heft seine bis zuletzt beibehaltene Gestalt und einen eingängigen, aber auch prächtig missverstehbaren Titel: Zeitensprünge. Mit Gestalt ist ein wechselndes Titelbild gemeint, das Ende 2000 erstmals farbig in Erscheinung trat. Ein durchgehend farbiges Titelbild gab es ab 2011. Die beiden umfangreichsten Hefte waren Nr. 3/2008 zu Gunnar Heinsohns 65. Geburtstag mit 304 Seiten, und das Schlussheft 3/2018 mit 312 Seiten. Die beste Zeit der Zeitschrift waren die Jahre 1999 bis 2001, weil das Millennium die Nachfrage in die Höhe trieb.

Der Inhalt ist natürlich wichtiger als die Hülle. Bis 1991 bewegte man sich streng im Fahrwasser von Immanuel Velikovsky, sprich: Chronologie von Ägypten, Mesopotamien, Palästina, Griechenland, dazu menschheitsbedrohende Kataklysmen durch Planetenkollisionen und kollektive Amnesie. Allerdings wurden durch die Arbeiten von Gunnar Heinsohn und Heribert Illig bereits die chronologischen Korrekturen Velikovskys weit überboten, wurden doch im alten Ägypten nicht nur bis zu 800 Jahren gestrichen, sondern rund 2.000 Jahre, ebenso in Mesopotamien.

Dann, im August 1990, brachte Hans-Ulrich Niemitz Heribert Illig auf das Thema mittelalterliche Fälschungen mit antizipatorischem Charakter, die Niemitz sich nicht erklären konnte. Illig schloss unmittelbar auf eine chronologische Störung. Und so gab es in der Zeitschrift ab 1991 auch Neues aus dem Mittelalter, und der Titel der Zeitschrift war noch irreführender geworden. Erstaunlicherweise gab es bald öffentliche Resonanz. Als 1992, pünktlich zur Eröffnung des Main-Donau-Kanals, die Schrift Karl der Fiktive, genannt der Große erschien, gab es ein Zwei-Minuten-Interview im Bayerischen Rundfunk, und auch aus Aachen ein paar knurrige Laute von den Professoren Max Kerner und Dietrich Lohrmann. Und lebhafte Resonanz blieb die nächsten 10 Jahre. Die eigentliche Triebfeder war natürlich das nahende Millennium. Das erfundene Mittelalter hat viele AutorInnen viele Jahre lang hart beschäftigt, weil Dutzende von Attacken abzuwehren waren.

Eine andere verpasste Möglichkeit war ein millionenschwerer Unternehmer (Chronologiekritik#Hans-Joachim Zillmer ?) , der Illig zur Podiumsdiskussion übers Mittelalter einlud, wobei ein anderer Unternehmer mit der Expertise eines zuständigen Professors antrat, aber sich nicht durchsetzen konnte. Daraufhin beschloss der Unternehmer, nicht mehr Heribert Illig zu unterstützen, sondern eine eigenen Lösungsansatz in Form zweier Bücher zu produzieren. Mit jahrelangem Ghostwriter-Vertrag, teurem Verlag und großangelegter Werbekampagne belief sich der Etat mit Sicherheit auf mehr als eine halbe Million DM, ohne dass sich irgendwo Resonanz gezeigt hätte. Als 2006 in Kassel das Jahrestreffen lief, erschienen gerade große Inserate in der Zeit, im Spiegel und in der taz. Mit einem vergleichbaren Einsatz hätte man Öffentlichkeit und Wissenschaft vermutlich wachrütteln können.

Bei dem Jahrestreffen in Leipzig, 1997, gab es von Thomas Völker einen Vortrag zum kollektiven Bewusstsein, gegen Velikovsky, bei dem mit Ausnahme von Marx alle dafür stimmten, dass Velikovskys Buch Mankind in amnesia (Das kollektive Vergessen) nicht trägt. Das war eine weitere scharfe Kritik an Velikovsky, ganz nach Freuds ‚Vatermord‘. Viel später zeigte Illig im Heft 3/2013 mit Satan oder Lucifer, dass eine grundsätzliche Kritik an Velikovskys Lehrgebäude notwendig ist, gerade auch in Hinblick auf Katastrophen. Ein Untertitel von Illig trug dem Rechnung: „Über Velikovsky hinaus“.

Auf diesem Jahrestreffen in Leipzig trat auch der Vertreter einer ganz anderen Art von Geschichtskritik auf. Eugen Gabowitsch stellte die Lehre von Anatolji Fomenko vor, die weiter ging als fast alles, was jemals geäußert worden ist, wobei auch Vorreiter aus dem 18. Jh. gemeint sind, vor allem Jean Hardouin, gestorben 1729, der von der Antike fast nichts gelten ließ. Für Fomenko beginnt die Weltkultur erst 910 nach Christus, wobei Christus selbst als Mönch Hildebrand alias Papst Gregor VII. im 11. Jh. geboren worden sei und zwar auf der Krim. So weit gediehen war Fomenko damals, 1997, noch nicht, aber er wusste bereits, dass die chinesische Kultur keinen Tag älter war als die russische. Mit einem russischen Jesus, der auf der Krim aufwuchs und keineswegs Aramäisch gesprochen hat, stehen wir fassungslos vor einer rein nationalistischen Geschichtsklitterung, die an der Moskauer Lomonossow-Universität gelehrt werden kann. Diese Verwirrung macht leidlich objektive Bewertungen des erfundenen Mittelalters heute fast unmöglich. Die Abwehr von Fomenkos Gedankenwelt hatte Illig bereits 1995 eingeleitet, sprich die Abgrenzung von einem Geschichtsmodell, das damals praktisch ausschließlich auf Schriftquellen fußte und sie gleichzeitig über den Haufen warf. Dass es sich leicht archäologisch widerlegen lässt, sei hier nur nebenbei erwähnt.

Damals wurde Fomenkos Konstrukt als Verschwörungstheorie bezeichnet, eine Bezeichnung, die auf das erfundene Mittelalter übertragen wurde und dazu führte, dass die Wissenschaft mittlerweile nicht mehr argumentiert, sondern nur noch mit diesem Brandeisen herumfuhrwerkt. Weil sie das mittlerweile gerne tut, ist sie nicht mehr in der Lage, überhaupt eine Definition für die Verschwörungstheorie zu bieten. Das zeigt die derzeitige Ausstellung im Kloster Dalheim, die seit dem 18. Juni dieses Jahres 10 Monate lang gezeigt wird. Der Begleitband bekommt auf 300 Seiten das Thema nicht in den Griff, doch bei den Exponaten taucht ‚Das erfundene Mittelalter‘ neben einem Buchtitel von Fomenko auf, bizarrerweise zwischen Holocaust-Leugnung und Klimaschwindel. Gerade weil der These argumentativ nicht beizukommen war, muss sie mit einem Totschlagargument entsorgt werden. Natürlich gibt es Schwachstellen in dem Thesen-Gebäude, aber umgekehrt sind mindestens ebenso viele Schwachstellen im herrschenden Lehrgebäude der Mediävisten aufgedeckt worden.

Diese Situation war sicherlich eine Herausforderung für den Herausgeber der Hefte. Als Herausgeber sollte Illig eher überparteilich urteilen. Doch als Autor stand Illig plötzlich mitten im Zentrum der Diskussion. Damals (ab 1997) entstanden aus den Reihen der Leser immer neue Konkurrenzmodelle, meist unter unerquicklichen Begleiterscheinungen. Genannt wurden in alphabetischer Reichenfolge die Namen Mario Arndt, Herwig Brätz, Ulrich Franz, Philipp von Gwinner, Hans-Erdmann Korth, Renate Laszlo, Michael Meisegeier, Zsolt Nemeth (und etliche andere Ungarn), Christoph Pfister, sowie Uwe Topper, fast immer mit Nichtung des Urhebers all dieser Forschungen und mit viel Prioritätsgehabe. Den vorläufigen Schlusspunkt setzte Gunnar Heinsohn, zusammen mit seinen konkurrierenden Mitstreitern Ewald Ernst und Jan Beaufort. Jede der einschlägigen und abschlägigen Antworten splitterte einen Autor und einige Parteigänger der Konkurrenzthese als Abonnenten ab. Ein Heft, das objektiv allen Ansätzen gleichermaßen ein Recht einräumt, hätte sich im Umfang verdreifacht und die meisten Leser abgestoßen. Auch hätte sich die Frage nach Seriosität, Hermetik und Esoterik mit zusätzlicher Kraft gestellt, die ohnehin immer über der Zeitschrift hing. So kann man immerhin damit zufrieden sein, dass es gelungen ist, eine Spaltung der Gesamtgruppe zu verhindern.

Es gab auch andere, zusätzliche Interessen wie die an den Islam-Forschungen von Günter Lüling. Er war ganz sicher kein Zeitenspringer, aber ihm wurde bereits ab 1992 Raum gegeben, um seine von den Islamisten geächtete Sicht von Koran und Islam vortragen zu können. Erst mit seiner Sicht einer semitischen Parallelwelt in Europa manövrierte er sich vor seinem Tod, 2014, wohl in eine Sackgasse. Seine Kollegen gönnten ihm einen nur knappen Rückblick, wussten sie doch alle, dass man Lülings Hochschulkarriere vom Katheder aus ruiniert hatte.

Gunnar Heinsohn ist 2012 als contributing Editor aus dem Kreis der Zeitenspringer ausgeschieden, weil er sich mit seiner in den Zeitensprüngen publizierten Radikallösung – anfangs 600, mittlerweile 700 Streichjahre im 1. Jtsd. – ungerecht kritisiert fühlte. Seit damals stellt er Teile seiner Ergebnisse ins Netz. Der jüngste Beitrag trägt den Titel „Augustus zeitgleich mit Diokletian?“ Aufgrund einiger Ähnlichkeiten ist Heinsohn nun der Überzeugung, dass die beiden Kaiser zur gleichen Zeit regiert hätten. Es bleibt in der Heinsohn-Frage nur abwarten, bis das Gesamtwerk publiziert ist. Erst dann macht es Sinn, den Ansatz zu analysieren und mit den Mitteln und Methoden zu untersuchen, die schon bei den Veröffentlichungen in 2011 und 2012 in den Zeitensprüngen zu großen Bedenken bis hin zu deutlicher Ablehnung geführt haben.

...

Zukunft

Die Internet-Seite www.zeitensprünge.de ist bereits realisiert und wird der weiteren Information dienen... ... Interesse verdient auch die Ausbreitung der Texte in andere Sprachen. Hier hapert es gewaltig. Zwar erschienen einige Bücher auf Ungarisch, sogar ein Querschnitt aus den Zeitensprüngen, aber Ungarisch ist keine wirkliche Weltsprache. Ins Italienische wurde „Wer hat an der Uhr gedreht?“ übersetzt, aber dann wegen seltsamer Machenschaften nicht gedruckt. Die größte Mühe hat sich Robert Soisson gegeben, der auf Französisch einen Gesamtüberblick über die Mittelalter-Forschungen gegeben hat, allerdings unter dem zu engen Titel „Charlemagne – une légende“, geht es doch auch um Vorzeit oder das alte Ägypten. Kein Einverständnis hat Emmet Scott alias Sweeney eingeholt, der 2014 einen „Guide to the Phantom Dark Age“ auf Englisch verfasst hat. Solange die Akzeptanz in deutscher Sprache durch die ständigen Verleumdungen behindert ist, solange wird es auch keine Übersetzungen geben.

Abschied

... War das also tatsächlich das letzte Treffen der Zeitenspringer? Wir werden sehen …

...

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