Benutzer:PepeStrathoff/Entwurf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der GemeinwohlAtlas ist eine wissenschaftliche Studie zum Gemeinwohlbeitrag (Public Value) von Unternehmen und Organisationen. Ein GemeinwohlAtlas wurde 2014 und 2015 für die Schweiz[1] und 2015 erstmals für Deutschland[2] publiziert.

Der GemeinwohlAtlas basiert auf dem St.Galler Public Value-Ansatz.[3] Unternehmen und Organisationen wird demnach eine wichtige Rolle für das Gemeinwohl zugeschrieben, weil sie das individuelle Erleben des gesellschaftlichen Umfelds beeinflussen. Als soziales Wesen ist der Mensch auf dieses Umfeld angewiesen, um sich als Individuum entwickeln zu können. In diesem Sinne tragen Organisationen zum Gemeinwohl bei, wenn sie in der Wahrnehmung von Individuen eine positive Wirkung auf das Gemeinwesen haben.

Aus dieser Verankerung des Gemeinwohlbeitrags in der Wahrnehmung und Bewertung der Bevölkerung folgt auch der methodische Zugang der Studie. Für den GemeinwohlAtlas wird eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung (7802 Personen in Deutschland in 2015) dazu befragt, wie sie den Gemeinwohlbeitrag der größten und bekanntesten Unternehmen und Organisationen bewerten. Die Ergebnisse werden in der Form einer Rangliste veröffentlicht. Die Rückführung des Gemeinwohls auf die Bewertung durch die Bevölkerung stellt eine Besonderheit des GemeinwohlAtlas dar und folgt der theoretischen Festlegung, dass Gemeinwohl nicht auf der Basis von "Fakten" durch Experten bestimmbar ist, sondern erst durch die Wahrnehmung und Wertschätzung in der Öffentlichkeit entsteht.[4]

Die von Timo Meynhardt geleitete Studie wird vom Center for Leadership and Values in Society der Universität St. Gallen und dem Dr. Arend Oetker Lehrstuhl für Wirtschaftspsychologie und Führung an der HHL Leipzig Graduate School of Management herausgegeben.

Die Ergebnisse des GemeinwohlAtlas zeigen, dass das Thema Gemeinwohl den Menschen sehr wichtig ist. So sind 65% der Befragten in der Schweiz tendenziell besorgt, dass dem Gemeinwohl zu wenig Beachtung geschenkt wird.[5] In Deutschland sind sogar 85% der Befragten tendenziell besorgt, dass dem Gemeinwohl zu wenig Beachtung geschenkt wird.[6]

In beiden Ländern zeigt sich, dass Organisationen des öffentlichen und gemeinnützigen Sektors von der Bevölkerung ein besonders hoher Beitrag zum Gemeinwohl zugeschrieben wird. So sind die ersten Plätze der Rangliste in Deutschland von der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk und der Opferschutzorganisation Weißer Ring besetzt.[7]

Der GemeinwohlAtlas erfährt große mediale Aufmerksamkeit. So berichteten in der Schweiz unter anderem die SonntagsZeitung und das St. Galler Tagblatt über die Veröffentlichung.[8] In Deutschland wurde der Atlas unter anderem von der Wirtschaftswoche, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Tagesschau aufgegriffen.[9]

Auch bei den im GemeinwohlAtlas vertretenen Unternehmen und Organisationen sorgt die Studie für großes Interesse. So gaben einige Organisationen Pressemitteilungen heraus und nutzten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch im Rahmen eines Round Tables.[10]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Gemeinwohl Schweiz Website
  2. Gemeinwohl Deutschland Website
  3. Meynhardt, T. (2009). Public Value Inside: What is Public Value Creation? International Journal of Public Administration, 32 (3-4), 192-219.
  4. Meynhardt, T. (2009). Public Value Inside: What is Public Value Creation? International Journal of Public Administration, 32 (3-4), 192-219.; Yankelovich, D. (1991). Coming to Public Judgment: Making Democracy Work in a Complex World. Syracuse, NY: Syracuse University Press
  5. Gemeinwohl und ich
  6. Gemeinwohl und ich
  7. Medienmitteilung der Universität St. Gallen
  8. Medienseite von Gemeinwohl Schweiz
  9. Medienseite von Gemeinwohl Deutschland
  10. Bericht über den Roundtable GemeinwohlAtlas