Benutzer:Pflanziska09/Mörderische Erpressung

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Mörderische Erpressung ist ein deutscher Fernsehfilm von Markus Imboden aus dem Jahr 2006. Das Drehbuch schrieb Holger Karsten Schmidt; in den Hauptrollen sind Hinnerk Schönemann und Mira Bartuschek zu sehen.

Film
Titel Mörderische Erpressung
Produktionsland Deutschland
Originalsprache deutsch
Erscheinungsjahr 2006
Länge 88 min Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Markus Imboden
Drehbuch Holger Karsten Schmidt
Produktion Multimedia Film- und Fernsehproduktion GmbH
Musik Detlef F. Petersen
Kamera Jo Heim
Schnitt Ursula Höf
Besetzung
Hinnerk Schönemann: Klaus Burck

Mira Bartuschek: Eva Mann
Peter Fitz: Hermann Jansen
Kai Ivo Baulitz: Marco Jansen
Sebastian Rudolph: Ralph Jansen
Tobias Schenke: Frank Jansen
Angelika Thomas: Jutta Krohn
Helmfried von Lüttichau: Werner von der Gaststätte
Werner Wölbern: Manfred Pröschner, der Bürgermeister
Maja Schöne: Larissa, Stripperin im Club
Ulrike C. Tscharre: Carmen Graf, Ralphs Verlobte
Vaile Fuchs: Nina Krohn
Christoph Tomanek: Pathologe Dr. Vogt
Helmut Zhuber: Staatsanwalt Prüssmann

Polizeioberkommissar Klaus Burck hat Verstärkung frisch von der Hamburger Polizeischule bekommen. Eva Mann, so heißt die junge Polizeimeisterin, muss noch viel über die Praxis lernen. So ist es zum Beispiel auf dem Land oft sehr ruhig. Eher nebenbei erfährt sie, dass es offensichtlich Möhn­stedter erster und zweiter Klasse gibt: Das Knöllchen von Hermann Jansen wird vom Vorgesetzten in ihrem Beisein zerrissen und entsorgt. Auch bei Tempomessungen scheint Burck es nicht so genau zu nehmen. Als die Polizeiabsolventin ihren Vorgesetzten auf seine laxe Dienstauffassung anspricht, sagt er, dass er vor keiner Straftat die Augen verschließe, aber solle man sich denn wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung das Leben schwer machen? Was werde davon besser?
Die ländliche Ruhe endet abrupt, als eines Morgens die Witwe Jutta Krohn ihre Tochter Nina als vermisst meldet und Burck nur wenig später fassungslos vor der Leiche der jungen Frau steht. Die Nachricht ist schnell rum in Möhnstedt. Sie soll im See gewesen sein, aber wer würde im Winter dort schwimmen gehen? Ist sie ertrunken oder hatte es mit ihrem Asthma zu tun?
Gerichtsmediziner Dr. Vogt findet heraus, dass Nina kurz vor ihrem Tod Geschlechtsverkehr mit drei Männern hatte, aber mangels eindeutiger Verletzungen schließt er eine Vergewaltigung aus. Stattdessen ist sie bei einem Asthmaanfall erstickt, bevor sie das Wasser erreichte.
Eva Mann erfährt, was Ninas Mutter nicht weiß, dafür aber gut die Hälfte der männlichen Bevölkerung von Möhnstedt: Nina hat jeden Freitagabend in der bekannten Clubdisco als Strip-Tänzerin gejobbt. „Bei Tageslicht“ galt sie dagegen als brav, konservativ, fast zugeknöpft. Larissa, ebenfalls Tänzerin, bestätigt diesen Eindruck. Zwar habe Nina beim Tanzen die Männer regelmäßig um den Verstand gebracht und viele eindeutige Angebote bekommen, aber alles abgelehnt. Dafür wurde sie geliebt – und gehasst. Dass sie mit drei Männern geschlafen haben soll, noch dazu freiwillig, hält sie für absolut unwahrscheinlich.
Klaus Burck veranlasst einen DNA-Test für die Männer der Gemeinde, bei dem sich herausstellt, dass Ralph und Marco Jansen (Söhne von Hermann Jansen) mit Nina Krohn vor ihrem Ableben Geschlechtsverkehr hatten. Zum dritten Mann gibt es keinen Treffer in der Datenbank.
Die Brüder Jansen sind aus gutem Hause. Der alte Jansen beschäftigt ein Drittel der Möhnstedter Bevölkerung in seiner Großbäckerei. Ralph Jansen wird in Kürze Carmen Graf heiraten, die Alleinerbin einer Bäckereikette ist – die Fusion der beiden Unternehmen wird die Krönung von Jansens Lebenswerk sein. Da kommen die Ermittlungen natürlich äußerst ungelegen.

noch gründlich ordnen!!
vielleicht doch unter Produktion?!

Die Gastwirtschaft wird im Pressetext und andernorts "Sieker Kegelbrüderkneipe" benannt, tatsächlich heißt sie „Möhnstedter Stuben“.

Hier und da steht geschrieben, dass Schmidt, Imboden und Schönemann sich für den 2009 erschienen Krimi "Mörder auf Amrum" erprobten; das gilt auch für einige der übrigen Gewerke. Die Melodien des Bass-Akkordeons sind stellenweise sehr ähnlich und tauchen auch später in der vierteiligen Serie "Finn Zehender" wieder auf (ebenfalls eine Kooperation der oben Genannten) und im Film "Für immer ein Mörder (Der Fall Ritter)".
Weitere Gemeinsamkeiten sind viele Drehorte, die bei Finn Zehender und "Nord bei Nordwest" zu sehen sind (namentlich das einzeln stehende Haus und der Collie mit Halskrause, das ebenso im Film Soundso aus Finn Zehender [RECHERCHE!!] >Screenshot einfügen? Bildrechte!!), und natürlich das Schmidt'sche Figurentheater, d.h. stets wiederkehrende Namen für Personen (Dr. Vogt, Prüssmann, Wippermann, Vorname Lona) und Orte (Schöckinger).

Einiges wird im Laufe des Films erklärt, zB warum Burck, der früher in Hamburg bei der Kripo gewesen ist, schon seit ein paar Jahren im übersichtlichen Möhnstedt den Dorfpolizisten gibt. Daneben tun sich ungeklärte Verbindlichkeiten und Abhängigkeiten auf, offensichtlich existieren viele alte Beziehungen seit der Schulzeit und dazu ein „geerbter“ Konflikt der Elterngeneration.
Anderes bleibt unausgesprochen oder wird verschwiegen, zum Beispiel die Beziehungen zwischen Ralph und Marco Jansen sowie Klaus Burck während ihrer Jugend. Nur eins wird regelmäßig wiederholt: die Erinnerung an Burck, dass Ralph in ein paar Tagen heiratet und keinerlei übles Gerede (oder gar eine Mordermittlung) gebrauchen kann.

Familie Jansen nimmt ein anderes Recht für sich in Anspruch.

ein rückständiges Frauenbild wird präsentiert:
Eva Mann zu Marco Jansen: „Noch nie eine Polizistin gesehen?“
Marco: „Doch, aber noch nie so eine leckere.“
die Männergesellschaft (Hermann Jansen und Söhne) gegen Nina: sie wird als „die Kleine“ bezeichnet, „das junge Ding“, „das Mädchen“ – sie ist 19!!

viel unausgesprochenes und absichtlich nicht Gesagtes, teilweise reduzierte Kommunikation:
Mann: „Der Club ist in Möhnstedt ziemlich bekannt, oder?“
Burck: „Die Leute reden nicht drüber.“
es wird nicht viel erklärt, bis auf: „Wie gesagt – mein Bruder heiratet ja in ein paar Tagen.“
und teilweise Sätze wie aus einem Western:
Ralph: „Ich hab in meinem Leben gelernt, dass es von Vorteil ist, wenn man nicht vergisst, wem man was zu verdanken hat, Klaus.“
Klaus: „Und ich hab gelernt, dass kein Mensch über dem Gesetz steht, und das Gesetz in Möhnstedt bin ich.“

In der Provinz angesiedelter Kriminalfilm, der sich durch seine dichte Handlung und stimmungsvolle Personenbeschreibung auszeichnet und das provinzielle Milieu recht gut einfängt.

Das Hin und Her im ländlichen Raum, die Strecken zwischen Tatort, der Rechtsmedizin, der Vernehmungen vor Ort etc. werden verdeutlicht durch das Bild des auf der Deichstraße fahrenden Streifenwagens, dahinter nur der Himmel.

Gespräche wie Rekonstruktion zu Tatort/Fundort und die Frage, ob DNA Aufschluss gibt auf das Alter der Männer, lassen Klaus Burck erscheinen, als wäre er der Polizeischüler; „ideale Besetzung für den etwas naiv wirkenden Beamten“.

Das Ende ist offen.

Es drehte die Multimedia Film- und Fernsehproduktion GmbH im Auftrag des ZDF. Drehorte waren Hamburg sowie die Vier- und Marschlande. Der fiktive Drehort Möhnstedt ist angesiedelt in der Verbandsgemeinde Siek im südöstlichen Schleswig-Holstein. Das im Film häufig zu sehende Autokennzeichen OD steht für den Kreis Stormarn (Bad Oldesloe). Der Dreh mit dem Arbeitstitel "Zwei Tickets nach Hawaii" dauerte vom 25.10. bis zum 25.11.2005.
Die Erstausstrahlung erfolgte am 03.11.2006 auf Arte; es sahen 4,14 Mio. Zuschauer zu = 12,9% Marktanteil.

weitere Filmschaffende
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Szenenbild: Peter Bausch, Marion Strohschein
Kostüm: Stefanie Bieker
Montage: Ursula Höf
Casting: Gitta Uhlig
Ton: Benjamin Schubert, Wolfgang Remé
Kameraassistenz: Robert Günther
Regieassistenz: Stephanie Stoecker
Skript/Continuity: Katrin Thiemer
Kostümassistenz: Birgit Turné
Garderobe: Olivia Vossenkuhl
Maske: Jörg Dreydoppel, Rosi Weigert
Requisite: Andrea Oberlechner, Richard Kut
Licht: Torsten Lemke
Mischung: Matthias Plischke
Filmgeschäftsführung: Sigrid Kaczmarek
Aufnahmeleitung: Monika Praefke, Christoph Holsten, Joshua Lantow
Produktionsleitung: Barbara von Halem
Herstellungsleitung: Olaf Kalvelage
Produzentin: Claudia Schröder
Redaktion: Gabriele Heuser

Rainer Tittelbach urteilt: Mit „Tatort“-Realismus und Ermittler-Routine hat das wenig zu tun, was sich Holger Karsten Schmidt ausgedacht hat. Der Kommissar selber hat keine weiße Weste, wäscht im Hinterkopf bei seinen Ermittlungen viel schmutzige Wäsche mit, und jeder im Dorf vergisst Recht und Ordnung, um die eigene Existenz zu retten. Denn wenn der Fall nicht schnell zu den Akten gelegt wird, droht der einzige Arbeitgeber des Dorfes mit der Schließung seines Werks.
So wie hier Auto gefahren wird, so wird auch erzählt: lapidar und schnörkellos. Getragen wird diese Stimmung von den norddeutsch herben Charakteren und deren Darstellern. […] Mehr noch als die Tonlage, erinnert das Szenario von „Mörderische Erpressung“ an die Ikonografie des Western. Aus dem Sheriff wurde der Dorfpolizist, aus dem Saloon der Disco-Club, aus dem Viehbaron ein Backwaren-Fabrikant […]

siehe dort: http://www.tittelbach.tv/programm/fernsehfilm/artikel-962.html


weitere Filme von HKS in der Wikipedia?

Einzelnachweise

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wie mache ich Fußnoten?


Kategorie:Filmtitel 2006 | Kategorie:Kriminalfilm | Kategorie:Fernsehfilm | Kategorie:Deutscher Film