Benutzer:Pimpinellus/Maximilian1 im Alpenforum, für Kurier

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Maximilian1 im Alpenforum

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Die Museumsleute in Innsbruck kooperieren gern mit uns vom Alpenforum. Im Vorfeld des letzten Innsbruckstammtischs luden sie uns ein zur Ausstellung Maximilian 1 – Aufbruch in die Neuzeit in die Kaiserliche Hofburg. Die Kuratorin der Ausstellung Monika Frenzel ließ es sich nicht nehmen, mit uns in die Epoche des großen Habsburger Kaisers einzutauchen.

Es ist die Geschichte eines Kaisers, der die Fundamente für das habsburgische Weltreich legte, durch Erbschaften, Kriege und Heiraten. Vor allem Tirol wurde während seiner Regentschaft beträchtlich erweitert. 1490 übernahm er die Regierung in Tirol von Herzog Sigismund dem Münzreichen und begann die Innsbrucker Residenz auszubauen. So wurde Innsbruck zum Zentrum seines Lebens.

Vom Mittelalter zur Renaissance

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Zuvor besuchten wir das Grabmal des Kaisers in der Hofkirche, und erwiesen den in Bronze gegossenen edlen Damen die Ehre. Immerhin finden sich unter den 28 Bronzefiguren acht Frauen. Zur Begrüßung überreichte Monika Frenzel jedem von uns den gerade frisch gedruckten großvolumigen Katalog zur Ausstellung. In dieser wird auf 800 Quadratmetern nicht nur das Leben Maximilians, sondern die gesamte Epoche mit Themen wie Expeditionsreisen, Humanismus und Wirtschaft beleuchtet. Mit multimedialen Inszenierungen, Filmsequenzen und Musik aus der Zeit erhielten wir spannende Eindrücke vom Leben und Wirken von Kaiser Maximilian, in der Zeitenwende vom Mittelalter zur Renaissance.

Genau genommen könnte man Maximilian I. auch als Alpenkaiser bezeichnen. Er revitalisierte die Burgen in Tirol, förderte Bergbau und Münze in der Alpenregion und baute eine beachtliche Rüstungsindustrie auf. 1500 kamen durch einen Erbvertrag Lienz und das Pustertal zu Tirol. Im bayrischen Erbfolgekrieg konnte Maximilian 1505 die Gerichte Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel gewinnen.

Alpenkaiser und Europäer

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Die größten Machterweiterungen jedoch brachte Maximilian durch Hochzeiten zustande: Er selbst heiratete Maria von Burgund und kam dadurch an das reiche burgundische Erbe. Durch Verheiratung seiner Familienmitglieder gewann er außerdem Spanien, Böhmen und Ungarn für die Habsburger. Und er beherrschte drei Sprachen perfekt, in Wort und Schrift: Deutsch, Latein und Französisch. Dies und noch viel mehr an wissenswerten Details präsentierte uns Monika Frenzel verbal, digital und via Ausstellungskatalog.

Sie gab uns nebenbei einen Überblick über das halbe Dutzend an Ausstellungen, die dieser Tage in Österreich, Südtirol und Deutschland anlässlich des 500. Todestages von Maximilian I. stattfinden. Die wohl umfangreichste läuft bis Mitte September in Augsburg, wo der Kaiser als Herrscher über das römisch-deutsche Reich im Mittelpunkt steht, über ein Reich, das sich von Flandern bis zur Ostsee, über das heutige Tschechien bis nach Triest und von der ligurischen Küste bis zu den französischen Alpen erstreckte. Maximilian I. – Kaiser, Ritter, Bürger zu Augsburg ist der Titel der Ausstellung in Augsburg.

Und überall, wo Maximilian weilte, hatte er seine Komponisten, seine Lieblingsmusiker und seine Lieblingsmusik dabei. Die Musik erlebte zu Maximilians Zeiten ihre Internationalisierung.

Musik der Renaissance

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Maximilian hatte erkannt, dass es kaum eine wirksamere Propaganda gab, als wenn die Künstler in aller Welt sein Lob sangen. Zum Beispiel Ludwig Senfls (1490–1543) berühmtes Lied vom Adler, der hoch oben in den Lüften wohnt mit seinem prächtigen Gefieder, gepriesen wird das habsburgische Wappentier und sein Träger, der Kaiser. Versteht sich, dass überall, wo Maximilian derzeit gefeiert wird, die Renaissancemusik seiner Epoche ihren Platz hat, auch in Innsbruck und seinem 2018 eröffneten Haus der Musik.

Was davon bleibt

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Rückblende um 500 Jahre, der Exkurs in eine Zeitenwende, wie wir sie vermutlich auch heute wieder erleben, nur mit anderen Vorzeichen und etwas globaler und ubiquitärer, fiel auf fruchtbaren Boden. Wir haben viel erfahren, zahlreiche Anstöße für unser Tun und Wirken als Autoren, Artikelschreiber, Fotografen und natürlich voll im politischen Geschehen stehende Menschen bekommen. Besuch beim Alpenkaiser, als kulturelles Vorprogramm zum Wikipedia-Stammtisch, Kernelement der WAF-Idee, Alpenforum at its best.Pi, Xa 13.07.

  • (P.S. Ein Katalog zur Innsbrucker Ausstellung ist noch übrig, abzuholen am nächsten Innsbruckstammtisch)