Benutzer:Radh/Maschke

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1968

Kritik und Selbstkritik der "revolutionären" Linken nach 1945, vor allem die der 1960er Jahre. Rationale und "progressive" Kritik an der sich als revolutionär verstehenden Linken, Selbstkritik, die aber (manchmal gerade noch so eben) links und links-radikal bleibt oder links-, oder rechts-demokratisch wird. Von diesen "beigen" Ereignissen scharf zu unterscheiden: Linksradikale Selbstkritik, die in aufregende, reaktionäre, rechtsradikale Kritik umgeschlagen ist. Erst dort stellt sich das eigentliche Problem des Renegaten.

Aber das erst ganz zum Schluß, zuerst Aufmerksamkeit für die freie und dezidiert linke Kritik an Kommunismus und Sozialismus. Zugelassene Kritik nur von Unabhängigen (unabhängig von vorgeschriebner Identifikation mit der russischen Sowietunion, aber auch von trotzkistischen Gruppen), Linken und Linkssradikalen.

  • Der Bibliograph und die Ungarische Revolution. Die englische kommunistische Partei hat keinen Anlaß zur Selbstkritik.
  • Krupp und Alfred Sohn-Rethel.
  • Henri Lefevre und die goldenen 0er Jahre. Das letzte Interview.
  • Castoriadis und seine S&B Gruppe, antiliberale Kapitalismus-und Sozialismuskritik.
  • Die aufgehende Sonne des asiatischen Despotismus, die ignorierte Maoismuskritik von KA Wittfogel.
  • Frühe und konsequent antiautoritäre Maoismuskritik eines bekannten französischen Situationisten.
  • Knapper Hinweis auf das Nachleben einiger chinesischer Roten Garden, heroischen Verlierer, aber Überlebende und vielleicht auch Sieger der neuesten chinesischen Geschichte. Die wahresten Revolutionäre der 1960er Jahre.
  • 1968, der Sieg als Desaster, die Tet Offensive und das Massaker in Hue. Neo-Stalinistische Lügen und böse Vorahnungen.
  • Chomsky kurzbehost am Lagerfeuer.
  • Stadtguerilla und Selbstkastration, Die andere cut-up Methode, Ice von Robert Kramer.
  • Die unaufhebbare Schuld der Neuen Linken an den Niederlagen in Vietnam und Kambodia.
  • Der Sieg ist einem gleichgültig. Frankfurter Spontis hören auf zu feiern und Joshka Fischer übt Selbstkritik (Kursbuch Debatte).
  • Die schwarzen Teufel morden ihre weißen Groupies. David Horowitz und das schockierende böse Erwachen der jüdischen Intelligenz.
  • Ideologische Anpassung wird zur PC; Stalinistische Väter und stalinistische Kinder: Angela Davis als Heilige.
  • Eldridge Cleaver schleicht sich ohne Hosen nach Hause: Reaktionär gröhlernde Heimkehr aus realsozialistischen Paradiesen und ein neuer Lumpenpatriotismus (Rolling Stone).

Ein weiter Strang. Q.E.D.: Die Idee einer prinzipiell anti-totalitären, grundsätzlich demokratischen Neuen Linken ist ein Märchen. War immer schon weitgehend eine (Selbst-)Täuschung, ein Schein, kann aber heute nur noch eine glatte Lüge sein.

Viele prominente linke Intellektuelle (wie Sartre oder Hobsbawm) waren glatte Stalinisten, lange vor dem modisch werden eines damals nie so genannten NeoStalinismus knapp vor 1970 in der ML Bewegung.
Die europäischen und us-amerikanischen Revoluzzer der 60er Jahre waren (oft wie ihre Eltern) zumindest Anti-Anti-Stalinisten (Zensoren jeder Kritik an realsozialistischen Gesellschaften. Bloch und Lukacs hier große Über-Väter).
Viele anarchistisch sich Gebährende (wie auch die ersten europäischen Stadtguerilleros) waren im Grunde keine Marxisten, sondern einfach blind gewaltverherrlichende Sorelianer (Fanonisten und Guevaristen und Castristen), dezidiert voluntaristisch, dezidiert irrationalistisch waren auch die kulturrevolutionären (d. h. anti-kulturellen und anti- intellektuellen maoistischen Intellis und Studenten).
Ehrliche Anti-Stalinisten konnten zugleich mit dem besten Gewissen totalitäre Verbrechensbewunderer sein.
Unabhängige Marxisten wie der Rätekommunist Paul Mattick, auch wirklich schwer einordbare unabhängige Geister (trotz KP Mitgliedschaft in Nordengland) wie Alfred Sohn-Rethel bewunderten die Aufhebung der Arbeitsteilung in China! Aber auch Castoriadis blieb immer ein strikter Anti-Liberaler und Anti-Demokrat (mit dem trickreichen Rückzug auf die griechische Polis als Ideal).
Zahlreiche Neobolschewisten aller Art, geistige Leninisten (von Althusser bis Bernd Rabehl) oder Trotzkisten (Isaac Deutscher bis Ernst Mandel), glatt irrsinnige und komplett verrückte Maobewunderer (von Jan Myrdal bis S.) waren in der Neuen Linken moralisch unangefochtene Instanzen.

Anerkannte und intellektuelle Philosophen wie H H Holz besudelten sich indem sie Mao als Philosophen besangen (Reihe Hanser). Der heilige Bloch besang bis zum bitteren Ende den Blutrausch des revolutionären Bolschewismus.

Das Ganze aufgefächert von ganz ganz finster bis intellektuell anspruchsvoll: 1.) Glatte (Neo-) Stalinisten (zumindest im Verhalten) wie Jean Paul Sartre oder Eric Hobsbawm: Eintritte und Bekenntnisse nach Ungarn, 1956 Fairerweise auch Gegenbeispiele geben, allerdings einige von denen aber auch sehr lauwarm oder inkonsequent wie z. B.: Henri Lefevre (s. u. a. dessen späten Interviewband) bis Leztens.) Interessante Antikapitalisten und Antiliberale wie Cornelius Castoriadis.


1. Untersuchungen: Günter Maschke, Heberto Padilla und Hans Magnus Enzensberger

1978: Der Untergang der Titanik und Was wir wollten, was wir wurden.

Hans Magnus Enzensberger und die Heberto Padilla Affäre. 1.)HME, Biographie: Februar 1968: HME bricht seinen Studienaufenthalt in Middletown, Connecticut ab und verkündet, auf Kuba leben zu wollen. 1969: HME lebt etwa 1 Jahr dort, bis zum Ende des Jahres 1969.

2.)Chronologie der Padilla Affaire. Kuba, Frühjahr 1971: Heberto Padilla Debatte. Vorgeschichte: Preisverleihung an H Padilla für sein letztes Buch, eine Gedichtsammlung Fuera del juego. Einzelne Gedichte waren auf Kuba schon anstandslos veröffentlicht worden, Die Preisverleihung verursacht eine Skandal, Hausdurchsuchung bei Padilla. Er wird verhaftet und äußert öffentliche Selbstkritik. Er belastet seine Frau in Verhören. Angesichts dieser Selbstkritik erinnern sich einige bis dato blinde Bewunderer astros an die Stalinistischen Schauprozesse und veröffentlichen an prominenter Stelle eine (1.) Protestpetition. Unterzeichner: linke angesehene europäische und lateinamerikanischer Schriftsteller (signifikante Nichtunterzeichner: Julio Cortazar (äußert von Paris aus wüste Beschimpfungen Padillas), der bekannte kolumbianische Castrist ...unterzeichnet die erste, nicht aber die zweite Petition, Frühjahr, 1971. Wüste Beschimpfung Castros (intellektuelle Ratten auf Europas sinkendem Schiff). 2. Petition. Ausweisung der Padillas aus Kuba. Padilla veröffentlicht weiter, aber auch: Alkoholismus, Scheidung und Wiederverheiratung. Padillas kubanische Frau veröffentlicht einen Erinnerungsbuch. HME, Ein Unterzeichner der beiden internationalen (pro-) Heberto Padilla Petitionen (Personenliste bei Fetscher, Justus, Titanik, S. 281, n. 94)

HME und Günter Maschke Texte über Heberto Padilela und Kuba und Castro. 4.)Hans Magnus Enzensberger:

  • HME, Hg.: Kursbuch, Nr. 18, Cuba, Oktober 1969, darin:

1.) Heberto Padilla, Fünf Gedichte, übers. v. Hans Magnus Enzensberger, (aus: H. P.: Fuera del juego), Kursbuch, Nr. 18,Cuba, 1969, S. 169- 173, 2.) Enzensberger, Hans Magnus, Bildnis einer Partei, Vorgeschichte, Struktur und Ideologie der PCC., S. 192- 216, 3.) Anmerkungen der Redaktion, S. 217f..

  • //in derselben Nummer viel pro kommunistisches Material, außerdem 2 Castro Reden//
  • HMEs Jubelgesang auf das communistische Kuba: Das Verhör von Habanna, Frankfurt a. M., Suhrkamp Taschenbücher, 1970
  • zum 10jährigen:Zu Langweilig? (Assoziationen: beige, Vanille, blant)

Enzensberger, H. M., Der Untergang der Titanik, Frankfurt a. M., 1978.

  • Sekundärliteratur:

Fetscher, Justus: "Der Untergang der Titanik" und das Überleben der Literatur, in: Eckart Goebel und Eberhard Lämmert, Hg., "Für viele stehen, indem man für sich steht"., Berlin: Akademie, 2004, S. 260- 289.

5.) Günter Maschke. Maschke lebt 1 1/2 Jahre auf Kuba (abgeschoben aus Österreich, galt als politischer Flüchtling und wurde nicht nach Deutschland abgeschoben (Desertation)). Texte Günter Maschkes zur Padilla Debatte:

  • Heberto Padilla, Außerhalb des Spiels. Gedichte, hg. u. übers. v. Günter Maschke, (Fuera del juego), Edition Suhrkamp, Frankfurt a. M., 1971, (dt. Ausgabe der H. P. Gedichtssammlung Fuera del juego).
  • Maschke, Günter, Dokumente einer verratenen Revolution, S. 143- 158.

(?ob zu Kuba?)

  • Maschke, Günter: Entfremdung, Herrschaft, Produzentendemokratie. Bemerkungen zum Problem der Übergangsperiode, Kursbuch, Nr. 23: Übergänge zum Souzialismus, 1971
  • Maschke, Günter, Cubanischer Taschenkalender, Kursbuch, Nr. 30: Der Sozialismus als Staatsmacht. Ein Dilemma und fünf Berichte, 1972
  • //in derselben Nummer KDWolff (völlig irre) und Horst Kurnitzki über Nordkorea (halbirre), Rossana Rossanda über das kulturrevolutionäre China (irre), Plogstedt über die CSSR, Rabehl über die DDR //
  • Maschke, Günter: (2, 3 Seiten Aufsatz in Paredon über die europäische Bewunderer der neo-Falangisten Che Guevara und Castro und Kuba, GM hat auch einen Seitenhieb für die Unterzeichner der Padilla Petitionen: Erst als es einen der Ihren trifft, kratzt es die sicheren und rundum versicherten europäischen Intellektuellen.
  • Maschke, Günter: Kritik des Guerillero. Edition S. Fischer, Frankfurt a. M., 1973

Sekundärliterature Pete Moslers Charakteranalyse Maschkes und biographische Notizen (anonymisiert):

  • Mosler, Peter, Eine Utopie ist noch nicht entwertet dadurch, daß wir nicht vor ihr bestehen, in: Mosler, Peter, Was wir wollten, was wir wurden. Studentenrevolte- zehn Jahre danach, Reinbek (b. Hamburg): Rowohlt, (rororo aktuell, 4119), 1977 (12. Kapitel), S. 176- 183

((Odds and Ends))

  • Günter Maschke, in: Vers. Autoren, Bye, bye '68 (oder so ähnlich)
  • Günter Maschke, (neuerer Sammelband einiger seiner alten Schriften)

Günter Maschke als Herausgeber der Edition Maschke: Walter Abish, Wie Deutsch Ist Es.

Regis Debray

Eine weitere Untersuchung könnte heißen: Der bewaffnete Arm KD Wolffs: Die Revolutionären Zellen von Frankfurt bis Entebbe.