Benutzer:Ralf Roletschek/Falter Fahrräder
Die Marke Falter (Eigenschreibweise FALTER) ist eine Fahrradmarke aus Bielefeld, deren Geschichte bis zum Jahr 1927 zurückreicht.[1]
Der Hersteller Falter bestand bis zum Jahr 2006. Seit 2006 führt nun die Fahrradfachhandelsverbundgruppe Bike&Co die Marke mit verschiedenen Bauformen weiter.[1]
Geschichte[1]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1927 gründete Max Tallardt mit seiner Frau die „Falter"-Fahrradfabrik und nahm in angemieteten Räumen in der heutigen Johanniswerkstraße in Bielefeld die Produktion von Fahrrädern auf. Das erste Falter-Fahrrad wurde am 22. März produziert. Die ersten beiden Mitarbeiter waren ihre Tochter Edelgard und der Lackiermeister Flassbeck. 1930 erfolgte der Umzug in ein größeres Fabrikgebäude mit modernisierter Fertigung an der Küglerstraße. 1932 wurde das 100.000. Fahrrad hergestellt. Am 9. August 1933 begann zur Kapazitätsausweitung der Bau einer neuen Fabrik auf dem eigenen Gelände, die am 1. Januar 1935 fertiggestellt wurde. Das Fertigungsprogramm wurde um Kinderfahrzeuge und Rennräder erweitert. Die Marke von 500.000 Fahrrädern wurde erreicht.[2]
1937 trat Alfred Rahe, der Schwiegersohn des Unternehmensgründers Max Tallardt, in die Geschäftsleitung ein. Die Unternehmensleitung ging nach dem Tod von Max Tallardt im Jahr 1939 an Rahe und seine Frau Edelgard über. 1940 wurde das millionste Fahrrad produziert, jedoch trat ein kriegswirtschaflich bedingtes Herstellungsverbot für Motorfahrräder, Fahrräder und Kinderfahrzeuge in Kraft und der Betrieb musste auf Rüstungsproduktion umgestellt werden, beispielsweise wurden Teile für den Panzerwagenbau produziert. Am 30. September 1944 wurden die Fabrik und deren Einrichtung durch Bombardierung erheblich zerstört, sodass nur noch 600 Quadratmeter nutzbar waren.
Nach der Kapitulation im Mai 1945 war der Betrieb drei Monate lang geschlossen. Erst Ende 1945 wurde die Produktion wieder aufgenommen. Aus Materialresten wurden Wäschepfähle, Handkarren, Haushaltsartikel, Christbaumständer und andere Produkte hergestellt. Ab1946 wurden wieder Fahrräder und Fahrradteile produziert. 1950 starb Edelgard Rahe, die Tochter des Unternehmensgründers, bei einem Autounfall. Es gingen mehr Fahrräder in den Export unter den Markennamen Butterfly und Mariposa (englisch bzw. spanisch für Schmetterling). Im Werk waren über 200 Arbeitskräfte beschäftigt.[2] Ab 1953 wurden auch Falter-Mopeds hergestellt. 1960 wurde die Firmierung in Falter-Fahrrad-Werke geändert und von Alfred Rahe und seinem Sohn Wolfgang geführt. Falter stellte als einer der ersten Fahrradhersteller Klappräder her und produzierte auch Vorderradgabeln für andere Hersteller. 1963 wurde Wolfgang Rahe alleiniger Geschäftsführer. Zu den Falter-Produkten gehörten der klappbare „Starrider“, „Super Star“, Bonanza-Räder mit Bananensattel und High-Riser-Lenker sowie Transport- und Werksfahrräder. Außerdem ergänzten Transportgeräte wie Sackkarren und Gepäckwagen das Produktionsprogramm.
Das Klapprad Falter KLE 20 belegte 1967 bei der Stiftung Warentest den 2. Platz in einem großen Vergleichstest. 1973 erreichte die Produktion von Vorderradgabeln die 5-Millionen-Marke. Um 1977 wurde das dreimillionste Falter-Rad produziert. 1985 begann die Kooperation mit dem Fachhändler-Verband „Verler Bike Cooperation“, dem späteren „Veloring“. Ende der achtziger Jahre wurde die Zahl von vier Millionen Falter-Rädern erreicht. 1992 entstand aus dem „Veloring“ die Zweirad Marketing Gesellschaft Bico (Heute: Bike & Co).[3] 1994 erreichte ein Falter Citybike den 2. Platz beim Wettbewerb „Fahrrad des Jahres“ des ADFC. Die Jahresproduktion lag bei 80.000 Rädern, die von 40 Mitarbeitern hergestellt wurden. 1997 betrug die Gesamtproduktion 60.000 Räder und 47 verschiedene Modelle waren im Fertigungsprogramm – darunter auch ein Falter-Roller für Erwachsene. 2000 wurden die Falter-Fahrzeug-Werke von Bernd Lasch und Lothar Traphöne übernommen. 2001 wurde die Produktion in modernere Fabrikationsräume nach Bielefeld-Oldentrup verlegt. Das Falter FC 50, ein Tiefeinsteiger, wurde von einem Raddesigner entwickelt. Das Unternehmen hatte 45 Mitarbeiter.
2003 mussten die Falterwerke einen Insolvenzantrag stellen und im April 2003 kam es durch einen Investor zur Auffanggesellschaft Falter Bike GmbH & Co KG. 2006 konnte die Falter Bike GmbH nicht mehr eigenständig überleben und ging in der Bico Zweirad Marketing GmbH auf. 2016 wurde die Wort- und Bildmarke Falter in neuem Design für die Bico Zweirad Marketing GmbH eingetragen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Über Falter- Fahrräder seit 1927. Abgerufen am 15. November 2022.
- ↑ a b Falter 1927-1952. Falter-Fahrrad-Werke M. & L., Tallardt Bielefeld. Stadtarchiv Bielefeld, W 140, 255.
- ↑ Bike & Co.