Benutzer:Rastatter/Archicultura

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Archicultura, Stiftung für Orts- und Landschaftsbildpflege
Rechtsform privatrechtliche Stiftung
Bestehen seit 9. Juli 1996
Stifter Marcel Steiner
Sitz Luzern, Schweiz
Zweck Nachhaltige Bewahrung und Entwicklung von Ortsbildern
Vorsitz Jürg Fischlin (Zürich);
Marcel Steiner (Luzern)
Stiftungskapital n. a.
Mitarbeiterzahl 6 Stiftungsräte und einige Regionalvertreter
Website archicultura.ch

Die Archicultura, Stiftung für Orts- und Landschaftsbildpflege ist eine Schweizer Gönnervereinigung mit Sitz in Luzern. Die Stiftung Archicultura wurde zur nachhaltigen Bewahrung und Entwicklung der Schweizer Ortsbilder 1996 gegründet. [1]

Als Ziel der Stiftung Archicultura gilt die nachhaltige Bewahrung und Entwicklung intakter Ortsbilder in der Schweiz, aber auch in den Grenzgebieten des angrenzenden Auslands. Bekannt ist die Stiftung durch die Bewertung der Ortsbildqualität der Schweizer Städte, Dörfer, Ortsteile und Weiler, bei welcher der Grossteil der Schweiz erhebliche Mängel aufweist. Ihr Ziel ist es, möglichst viele Bürger auf dieses Thema aufmerksam machen. Mithilfe von Wanderausstellungen und Merkblättern möchte sie die Bevölkerung für schönere Ortsbilder sensiblisieren.[2]

Die Stiftung mit Sitz in Luzern ist in der ganzen Schweiz tätig und bereits in 13 Kantonen vertreten. Sie untersteht der Stiftungsaufsicht des Kantons Luzern und ist seit dem 25. Mai 1999 steuerbefreit.

Die Stiftung stützt sich auf die gesetzlichen Verunstaltungsverbote und Eingliederungsgebote. Als öffentlich-rechtliche Aufgabe hat sie im Wesentlichen den Zweck:

Eintreten für

  • intakte Orts- und Landschaftsbilder;
  • die Eingliederung aller Bauten und Anlagen in dieselben;
  • die Verhinderung von Verunstaltungen und architektonischem Chaos.

Dabei möchte sie zeitgemässe Bauten nicht verhindern, sondern das angemessene Eingliedern in das bestehende Ortsbild fördern. Als Philosophie der Stiftung gilt die Harmonie. Zur Finanzierung der Projekte ist Archicultura auf die Hilfe von Gönnern angewiesen.

Engagiert ist Archicultura auch auf Panoramio, wo über 1500 Fotos als Beispiele guter und schlechter Ortsbildqualität registriert sind.[3]

Medallien und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fäld im Binntal, das mit der Archicultura-Medallie ausgezeichnet wurde.

Die Stiftung vergibt:

  • die ARCHICULTURA-Medaille an sehr intakte und harmonische Ortsbilder;
  • die ARCHICULTURA-Auszeichnung an vorbildlich eingegliederte Einzelobjekte.

Als Beispiele gelten hierfür Imfeld (Fäld) im Binntal, Kanton Wallis, das die Archicultura-Medaille 1998 für sein sehr intaktes, harmonisches und malerisches Ortsbild erhalten sowie das Grand Hotels Bad Ragaz, das 2001 für die zeitgemässe Rekonstruktion des klassischen Altbaus ausgezeichnet wurde.

Bewertung der Ortsbildqualität

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archicultura beschäftigt sich mit der Bewertung der Ortsbilder in den schweizer Orten. Dabei bewertet sie die Anzahl der verschiedenen Bauten in drei Kategorien ein:

  • Grünanteil: Ortstypische, harmonische, malerische Ortsbilder oder Ortsbildteile
  • Gelbanteil: Ortsbilder oder Ortsbildteile ohne architektonischen ortstypischen Charakter (bauliche Beliebigkeit)
  • Rotanteil: Ortsbilder oder Ortsbildteile die mit ortsuntypischen, unpassenden, störenden oder verunstaltenden Bauten und Anlagen; bis hin zum architektonischen Chaos.

Die Grobbewertung der gesamtheitlichen Harmonie der Orte oder Ortsteile umfasst rund 95% der Ortschaften der Schweiz. Beurteilt werden der architektonische Charakter, d.h. das Vorhandensein der überlieferten lokaltypischen Bauweise, das Zusammenpassen von alten und neuen Bauten und Quartieren, das Bestehen von ortsuntypischen, unpassenden, störenden oder verunstalteten Bauten und Anlagen, einschliesslich das architektonische Chaos sowie malerische Aspekte und weiteres. Diese Grobbewertungen sind auf regionalen Tourismuskarten dargestellt, welche bei der Stiftung eingesehen werden können. [4]

Auch in den Grenzgebieten der Nachbarstaaten Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich sowie in Liechtenstein und Teilen Griechenland ist die Stiftung tätig.

Nachweise und Quellen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eintrag der «Archicultura, Stiftung für Orts- und Landschaftsbildpflege» im Handelsregister des Kantons Luzern
  2. Zeitungsartikel in der Neuen Luzerner Zeitung vom 28.09.2001
  3. 1500 Fotos auf Panoramio
  4. Karte der regionalen Ortsbildqualität